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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihnen?«
    »Ich glaube nicht daran, daß wir ihn so finden können, Lieutenant. Der Kerl verpfeift Mafia-Leute, bringt ein Mädchen um, schießt einem G-man eine Kugel in die Brust — und dabei soll er den auf seinen Namen zugelassenen Wagen benutzen? So was Blödes gibt es doch gar nicht.«
    »Es hat schon viel blödere Gangster gegeben, Ed. Er wird sich sagen, daß es in dieser Stadt von Autos wimmelt und daß er deshalb auf den Wagen nicht zu achten braucht. Auf jeden Fall müssen wir die Adressen abklappern. Also auf zur fünften. Welche ist von hier aus die nächste in unserer Liste?«
    »Neunte Avenue«, brummte der Sergeant und gab Gas.
    Schweigend saßen sie in ihrem Dienstwagen und fuhren das kurze Stück hinüber zur Neunten Avenue, wo sich Ed Schulz suchend nach einem Parkplatz umsah. Plötzlich stieß ihn Easton an.
    »Sehen Sie mal da drüben! Wer steht denn da? Na, wenn das keine Überraschung ist! Kommen Sie, Ed!«
    Sie sprangen rasch aus dem Wagen und hasteten über die Fahrbahn. Ein später Autobus hupte wütend. Easton und Schulz ließen sich nicht aufhalten.
    ***
    Ein wenig atemlos hatte Randolph seine feudale Wohnung betreten. Der Negerdiener war natürlich längst zu Bett gegangen. Also mußte sich Randolph den Kognak, den er nötig hatte, selbst holen. Er füllte einen großen Schwenker fast bis zur Hälfte, bevor er sich in dem, was er Bibliothek nannte, in einen breiten Sessel sinken ließ. Randolph besaß zwar an die vierhundert Bücher, aber ihre Einbände trogen. Er hatte alle in das äußere Gewand von Klassikern einbinden lassen. In Wahrheit waren es Bücher einer ganz bestimmten Geschmacksrichtung, die überhaupt nur heimlich gehandelt werden konnten. Hier pflegte Randolph seine einsamen Abende zu verbringen, damit er wenigstens in der Phantasie genießen konnte, was ihm das Leben nicht bot, weil er einfach nicht wußte, wie er mit Frauen umzugehen hatte.
    Er nippte ein paarmal von seinem Kognak, bevor er seufzend aufstand und zum Telefon ging. Er wählte eine Nummer, die er auswendig wußte. Eine Frauenstimme fragte, was denn so spät und mitten in der Nacht noch los sei.
    »Ist Ronald da?« erkundigte sich Randolph, ohne seinen Namen zu nennen.
    »Nein. Der kommt erst morgen von seiner Tour zurück.«
    »Danke«, sagte Randolph, grinste anzüglich und wählte eine zweite Nummer. Wieder war es eine Frauenstimme, die sich mit dem Namen Clipswich meldete.
    »Ist Johnny da?« sagte Randolph diesmal.
    »Augenblick.«
    Randolph wartete und nippte an seinem Kognakschwenker. Genießerisch sog er das herbe Aroma ein. Er würde nie verstehen, was Leute an Whisky fanden. Nach seiner Meinung war Whisky etwas für Leute, die keine Kultur hatten.
    »Hallo!« tönte eine energische Stimme durch die Leitung.
    Randolph hätte sich fast verschluckt. Er stellte schnell das Glas aus der Hand und richtete sich unwillkürlich zu einer geraden Haltung auf.
    »Ich bin’s, Chef«, sagte er.
    »Ah ja. Ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet. Wann hat man Sie gehenlassen?«
    »Vor ungefähr zwanzig Minuten.«
    »Was? Dann haben die es sich aber lange überlegt.«
    »Wir wurden erst noch von einem Arzt untersucht.«
    »Warum das?«
    »Damit wir später nicht behaupten könnten, wir seien mißhandelt worden.«
    »Clever, die Burschen. Wie war es denn überhaupt.«
    »Sehr bedrückend, Chef.«
    »Kann ich mir denken. Ist es wahr, daß die dort extra für Vernehmungen besondere Zimmer haben? Schalldicht und so?«
    »Ich habe nichts davon gesehen. Und ich glaube es auch nicht. Sie waren überaus höflich. Sie haben uns gleich zu Beginn erst einmal über alle unsere Rechte belehrt. Daß wir nicht auszusagen brauchen und so weiter.«
    »Warum nehmen die dann überhaupt noch jemand hops?«
    »Das habe ich mich auch gefragt. Aber sie scheinen auch ohne Gewalt Resultate zu erzielen.«
    »Solange sie sie nicht bei uns' erzielen, soll es mir recht sein, Bruder. Sie werden jetzt dort anrufen. Sprechen Sie nur mit dem Chef selbst.«
    »Ich?« fragte Randolph erschrocken. Die Stimme aus dem Hörer klang gefährlich leise: »Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?«
    »Doch, sicher!« rief Randolph schnell. »Natürlich, Sir. Ich werde anrufen.«
    »Machen Sie ihnen klar, daß der Bahnhof um drei in die Luft fliegt. Machen Sie ihnen klar, daß wir genug Sprengstoff hineingeschmuggelt haben, um wesentliche Teile der Bude zu zerstören. Genug, daß sie Millionen brauchten, es wieder herzurichten. Es sei denn, sie hätten

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