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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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rühren. Bleiben Sie hier. Okay?«
    Sie nickte gehorsam und meinte kläglich: »Ich muß doch sowieso hierbleiben. Wir wollten doch zusammen essen.«
    Ihre seegrünen Augen sahen mich naiv an. Aber wie naiv war sie wirklich? Oder war sie überhaupt nicht naiv, sondern ein durchtriebenes, raffiniertes Stück Weibchen? Sie streckte die Hand aus und wollte nach dem Zigarettenkästchen auf dem Rauschtisch neben ihrem Sessel greifen.
    »Stop!« sagte ich schnell. »Berühren Sie, bitte, in diesem Zimmer nichts. Die Polizei wird Fingerspuren suchen. Bleiben Sie sitzen und warten Sie einen Augenblick, ja? Ich bin gleich wieder da.«
    Sie preßte die Hände erschrocken gegeneinander, zog die Schultern hoch und schien so eingeschüchtert, daß sie ohne Aufforderung zu keiner Bewegung mehr fähig zu sein schien. Ich nickte ihr noch einmal zu, bevor ich hinausging. Das Getrappel der vielen Füße im Flur hatte mir angezeigt, daß Clifford mit seiner Mannschaft aufgekreuzt sein mußte.
    Ich kehrte in Phils Zimmer zurück. Clifford stand mit meinem Freund am Fenster und ließ sich noch einmal erzählen, wie wir die Leiche vorgefunden hatten, als wir nach Hause gekommen waren. Inzwischen hatten sich die Kollegen schon an die Routinearbeit gemacht. Aus Phils Bericht hörte ich, daß Rommstair tatsächlich im Ministerium arbeitete und ein paar Worte mit Phil gewechselt hatte, als sich die beiden im Korridor begegnet waren. Ich ergänzte Phils Erzählung mit dem, was ich voh dem Mädchen gehört hatte. Clifford schickte sofort einen seiner Männer in das Zimmer und wandte sich dann wieder an mich: »Rommstair soll gesagt haben, er wüßte, wer Shafford umgebracht hat?«
    »Das behauptet die Kleine.«
    »Das wäre natürlich ein Motiv für den Mord. Aber woher wußte Shaffords Mörder, daß Rommstair ihm auf die Spur gekommen war?«
    »Wir sollten nachprüfen«, sagte Phil, »mit wem Rommstair heute nachmittag und heute abend gesprochen hat. Aber die Kleine lügt ja sowieso.«
    »Woher weißt du das?« fragte ich verdutzt.
    »Weil sie sagt, sie will mit Rommstair essen gehen. Es soll ja Leute geben, die sehr spät am Abend essen. Aber so spät?«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Stell dich nicht so an!« brummte ich. »Sie mußte ja irgend etwas sagen, nicht wahr? Schließlich hat sie ein Fremder dabei erwischt, wie sie nachts gegen eins in Rommstairs Zimmer ging.«
    »Wir können ziemlich leicht nachprüfen, wen Rommstair angerufen hat«, murmelte Clifford. »Im Ministerium werden alle Gespräche in der Telefonzentrale in Listen eingetragen. Die gewünschte Nummer und der Mann, der die Verbindung verlangt hat. Schwieriger wird es schon von dem Zeitpunkt an, da Rommstair das Ministerium verließ. Ich will schnell erst einmal selbst mit dem Mädchen sprechen.«
    Er wollte hinausgehen, als er am Telefon verlangt wurde. Er nahm das Gespräch seiner Dienststelle entgegen und wandte sich anschließend wieder an uns.
    »Seit heute mittag durchsuchen zwei Mann von uns die Wohnung des Colonels aus dem Pentagon, der vor sieben Wochen diesen mysteriösen Unfall hatte. Sie haben sich gerade in der Dienststelle zurückgemeldet.«
    »Haben sie etwas gefunden?«
    »Ja. In den Anzügen des Colonels steckten vier verfallene Wettscheine.«
    ***
    Um halb zwei war die Routinearbeit getan. Rommstairs Leichnam war zum Schauhaus transportiert worden. Peggy Ronald hatte ihre Aussage wiederholt und war von Rommstairs Ermordung informiert worden. Sie weinte ein bißchen, hörte aber bald damit auf, als sie merkte, daß es ihrem Make-up nicht bekam. Sie durfte nach Hause gehen, weil es keinen Grund gab, sie länger festzuhalten.
    »Die Sache wächst uns über den Kopf«, gestand Clifford, als wir in meinem Zimmer bei einer großen Kanne Kaffee zusammensaßen. »Vor sieben Wochen Colonel Wilson. Dann Shafford am vorigen Donnerstag. Dann diese Alice Farell. Jetzt Rommstair. Vom Tod des Gangsters Billy Miller ganz zu schweigen.«
    »Shafford hatte Wettscheine«, zählte ich auf. »Alice Farell ließ durch Phil eine Wette annehmen. Bei dem Colonel fand man Wettscheine. Immer wieder diese verdammten Wetten.«
    Cliffords Kinn schob sich vor. Ich war bereit, darauf zu wetten, daß er in den letzten Tagen sein Bett kaum gesehen hatte, und er hatte jetzt offensichtlich einen Punkt erreicht, wo das Ende seiner Geduld abzusehen war.
    »Wir wissen mit Sicherheit, daß Mike Förster Wetten annimmt«, sagte er hart. »Er muß also zu diesem Ring illegaler Buchmacher gehören.

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