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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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habe keine Ahnung, was eigentlich gespielt wird.«
    Ich glaubte es ihm. Wir kannten uns zwar erst eine gute Viertelstunde, aber ich war sicher, daß er mit offenen Karten spielte.
    »Angenommen, ein Passagier steigt aus einem Jet in einen Helikopter um, damit er schnellstens vom Airport in die Stadt oder auf einen der anderen Flughäfen gelangt«, überlegte ich laut, »wann erfahren Sie, daß dieser Passagier mit Ihnen fliegen will?«
    »Aha«, sagte er, »ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Sie meinen, man könnte den ganzen Hubschrauber mitsamt dem interessanten Passagier entführen?« Er schüttelte den Kopf.
    »Halten Sie das für ausgeschlossen?«
    »Ausgeschlossen, Cotton. Völlig ausgeschlossen. Wir haben im Durchschnitt zweiundzwanzig Passagiere an Bord. Wer will schon zweiundzwanzig Menschen entführen? Außerdem — wohin? Und wer will das machen? Wer mit uns aus der City zum Airport fliegt, steigt dort aus. Um zweiundzwanzig Passagiere zu entführen, brauchen Sie mindestens fünf Helfer. Wir werden von der Flugsicherung kontrolliert. Selbst wenn man einen Helikopter entführen sollte, würde er sofort bei seiner Landung von der Polizei empfangen.«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Meine andere Frage ist noch nicht beantwortet — wann erfahren Sie, wer mit Ihnen fliegt?«
    »Im Hubschrauber-Pendelverkehr wird nicht gebucht«, antwortete er.
    Wieder ein Schlag ins Wasser, dachte ich.
    Doch ein Umstand sprach dagegen, daß es ein Schlag ins Wasser war. Eric Pullham war eindeutig von Moss Templeton beobachtet worden. Und Little Moss hatte zweifellos im Dienst einer Gang gestanden. Irgendwo mußte es einen Zusammenhang geben. Einen großen Plan, von dem wir nichts wußten. Wir ahnten nur, daß höchstwahrscheinlich Johnny Jackson dahinterstand. Beweisen konnten wir es nicht.
    »Wann haben Sie Dienst, Pullham?«
    »Morgen und übermorgen«, sagte er. »Dann zwei Tage Pause. Danach wieder zwei Tage Dienst. Ich kann Ihnen auch die genauen Kurse geben, auf denen ich Dienst habe.«
    Er riß ein Blatt Papier vom Notizblock ab und schrieb mir seine Abflugsund Ankunftszeiten an den verschiedenen Endpunkten seiner Flugrouten auf. »Wollen Sie mir helfen, Pullham?«
    »Wenn ich kann, gern!«
    »Ich will dafür sorgen, daß einer unserer Leute in der nächsten Zeit ständig Ihren Sprechfunk mit Ihren Gegenstationen abhören kann. Sie brauchen kein besonderes Risiko auf sich zu nehmen; Sie brauchen auch im Fall höchster Gefahr nicht einmal den offiziellen Notruf Mayday durchzugeben. Nur ein einziges Stich wort, dann weiß ich Bescheid.«
    »Einverstanden, welches?«
    »Sie haben meinen roten Flitzer draußen gesehen. Sagen Sie einfach in irgendeinem Zusammenhang das Wort Jaguar, dann wissen wir Bescheid.«
    »Okay«, sagte er, stutzte und bewies dann, wie sehr es ihm darum zu tun war, mir wirklich zu helfen. »Wie lange fahren Sie denn schon dieses Prachtstück?«
    »Lange«, antwortete ich.
    »Dann wird es ja auch Gangster geben, die den Jaguar kennen«, meinte er. »Damit könnte das Wort auffallen. Wenn etwas nicht stimmt, erwähne ich das Wort ›Kleinwagen‹. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, lächelte ich.
    Es wurde Zeit, daß ich mich um Phil und dessen Ermittlungsergebnisse kümmerte.
    Pullham brachte mich bis an das Gartentor. Er schnalzte genießerisch mit der Zunge, als er meinen Wagen betrachtete.
    »Kleinwagen!« grinste er und zwinkerte mir zu. Damit hatte er den eben zwischen uns vereinbarten Notruf abgesetzt. Aus Spaß. Er konnte nicht wissen, wie ernst die Lage für ihn war. Und ich auch nicht.
    ***
    »Was ist denn das für ein Ding?« fragte der Gangster Jimmy interessiert.
    »Ein Jaguar. Typ E oder wie das Ding heißt. Verdammt schnelle und verdammt teure Kiste. Aus England.«
    »Verdient wohl viel Geld, so ein G-man, was?« wollte Jimmy wissen.
    »Wir verdienen morgen eine Million Dollar«, erinnerte Al Mario seinen Gefährten. »Für dich bleiben fünfzigtausend Dollar übrig.«
    »Eigentlich wenig, wenn eine Million dabei herauskommt«, maulte Jimmy.
    Der Gangster schaute immer noch in die Richtung, in die der rote Jaguar verschwunden 'war. Deshalb bemerkte er nicht den eiskalten, lauernden Blick, den ihm sein Komplice zuwarf. Dafür wurde er plötzlich in die Polster gepreßt. Der Wagen hatte plötzlich angezogen.
    »He, wo wollen wir denn hin?« wunderte sich Jimmy.
    »Wir haben doch noch einen Auftrag«, zischte Mario. »Unser Freund hatte noch eine Gnadenfrist. Jetzt ist seine Zeit endgültig
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