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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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huschte ein erfreutes Grinsen.
    »Slim Brodder!« rief er. »Mann, Kumpel, das ist eine Überraschung! Was machst du hier?«
    Es stellte sich für Glatzen-Johnny heraus, daß Timmy Elderly und Slim Brodder sich von einem gemeinsamen Gefängnisaufenthalt her kannten. Nachdem die beiden ein paar Erinnerungen ausgetauscht hatten, fragte Brodder leise und vertraulich: »Hör mal, Timmy! So, wie du hier herumstehst, baldowerst du vielleicht was aus, he? Wenn’s nämlich was ist, wozu du uns brauchen kannst, dann sag Bescheid. Wir sind ziemlich abgebrannt.«
    »Hm«, brummte Elderly und sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. Schließlich zeigte er auf ein kleines Textilgeschäft, das auf der anderen Straßenseite lag. »Da, der Laden«, fuhr er leise fort. »Um sechs gehen die beiden Verkäuferinnen. Aber der Besitzer bleibt jeden Abend bis neun. Dann bringt er die Kasse zum Nachttresor der Bank. Wenn jemand Schmiere steht, kann es für zwei Mann kein Problem sein, dem im Laden die Kasse abzunehmen.«
    Brodder stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Mensch«, sagte er anerkennend, »Timmy, du bist der richtige Kumpel. Johnny kann Schmiere stehen, und wir beide gehen ’rein und drehen das Ding. Einverstanden?«
    »Sicher. Allein war es mir sowieso zu gefährlich. Man weiß nie, ob die Burschen nicht ’ne Kanone unter dem Ladentisch liegen haben.«
    »Okay«, sagte Brodder. »Dann wollen wir uns jetzt trennen, damit wir nicht zusammen gesehen werden. Wir treffen uns heute abend wieder. Was hältst du für die beste Zeit, Timmy?«
    »Zehn Minuten vor neun. Dann haben wir noch fünf Minuten Zeit, die Lage zu peilen.«
    »Okay. Wir sind zehn vor neun wieder hier. Also, bis dann, Timmy.«
    Sie trennten sich. Brodder hatte es jetzt auf einmal eilig. Glatzen-Johnny wischte sich ein paar Regentropfen von seiner fleckigen Glatze.
    »Wo willst du denn jetzt so eilig hin?« keuchte er.
    »Zu der Alten. Sie soll dafür sorgen, daß sie heute abend allein zu Hause ist. Denn sie wird für uns heute abend ein Alibi beschwören müssen, kapiert? Dann kann uns niemand was! Es war doch verdammt gut, daß ich in diese Truhe hineingeblickt habe. Jetzt haben wir die Alte in der Hand…«
    ***
    Phil und ich hatten verspätet in einem kleinen Speiserestaurant ein Mittagessen nachgeholt. Bei einem Kaffee und der Verdauungszigarette diskutiertem wir wieder über die anstehende Arbeit.
    »Ich weiß nicht«, brummte ich. »Mir gefällt die ganze Geschichte nicht. Du hast doch vorhin mit Hywood telefoniert. Was sagte er denn dazu?«
    Phil nippte an dem brühheißen Kaffee, bevor er antwortete.
    »Im Augenblick sind zwar ein paar Detektive in der Munitionsfabrik dabei, den ganzen Produktionsprozeß kritisch zu prüfen, aber ihr erster Eindruck war, daß es nahezu unmöglich ist, daß Geschosse in Hülsen eingepaßt werden können, die keine Pulverladung enthalten.«
    »Dann müßte also jemand eine Munitionskiste ausgetauscht haben, die bereits bei der Polizei war«, sagte ich. »Aber genau diese Möglichkeit bestreitet die Polizei. Wenn man nur wüßte, wo man ansetzen könnte.«
    »Mir geht die Sache mit der alten Dame nicht aus dem Kopf, Jerry«, sagte mein Freund. »Ich finde, das haben wir nicht genau genug geprüft.«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Großer Gott, Phil, die alte Dame ist über siebzig! Kannst du dir vorstellen, daß eine alte Frau der Polizei unbrauchbare Munition zuspielt? Warum sollte eine alte Frau das tun?«
    »Was weiß ich? Ich meine nur, wir haben das nicht genau genug geprüft. Ich möchte noch einmal mit der alten Dame reden.«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Na, wenn du unbedingt willst! Ich gehe noch einmal ins Revier. Ich will mir den Raum selber ansehen, wo sie die Munition gelagert hatten. Vielleicht konnte eben doch ein Unbefugter dort eindringen.«
    »Schön, dann treffen wir uns in ungefähr einer Stunde im Revier wieder«, schlug mein Freund vor.
    »Wie du willst«, meinte ich.
    Wir verließen das kleine Lokal und trennten uns. Während ich mit dem Jaguar zurück zum Revier fuhr, machte sich Phil zu Fuß auf den Weg zum Häuschen von Mrs. Collins, das nicht weit entfernt lag. Phil klappte den Kragen hoch, weil ein leichter Nieselregen herunterkam, und schritt rasch aus.
    Das Einfamilienhäuschen lag nahe am Fluß. Phil trat in den Schutz eines vorspringenden Daches auf der anderen Straßenseite, klatschte sich den Regen von den Schultern und steckte sich eine Zigarette an. Er wußte selbst nicht genau, was er

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