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Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Titel: Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Helen, packte sie an der Schulter und schüttelte sie, daß ihr Kopf haltlos hin und her pendelte. »Wach auf, Miststück.«
    Sie stöhnte und öffnete die Augen.
    Ash gab Aiston einen Wink. Das Frettchen verstand, grinste und zerrte Leeds in die Senkrechte.
    Bessner sagte: »Wir bringen euch jetzt an die frische Luft.«
    Leeds war waffenlos. Die 45er Automatik, die Ash gehörte, hatten sie ihm längst abgpnommen.
    Bessner öffnete die Eingangstür spaltweit. Er lugte auf den Gang. Niema'nd war zu sehen. Aus den anderen Wohnungen drang kein Laut. Im Flur brannte Licht. Die Tür zur Feuertreppe lag hinter einem Vorhang am Ende des Ganges. Jeder Mieter besaß einen Schlüssel. Ash löste ihn vom Schlüsselbund und gab ihn Bessner. Der Rotgesichtige ging durch den Flur voran. Leeds und Helen folgten ihm, Leeds taumelnd, von Aiston, der seinen 32er in der Hand hielt, vorwärtsgestoßen.
    Ash sah ihnen nach. Dann schloß er die Tür und stakste auf weichen Knien ins Wohnzimmer zurück. Er holte sich die Flasche von der Bar, ließ sich auf die Couch fallen und bekämpfte Schwäche und Übelkeit mit seinem Lieblingswhisky.
    Inzwischen schloß Bessner die Stahltür auf. Die Feuertreppe führte spiralenförmig durch einen schlauchartigen Gang bis ins Parterre hinab. Nachdem alle im Gang waren, hatte Bessner das Licht angeknipst und die Tür von innen verschlossen.
    Aiston stieß Leeds mit dem Pistolenlauf vor sich her. Bessner trieb Helen an. Immer, wenn sie ihm nicht schnell genug abwärtsstieg, rammte er ihr die Faust zwischen die Schulterblätter. Als er sie zum drittenmal schlug — es war in der zehnten Etage —, strauchelte Helen, stürzte und kullerte mehrere Stufen hinab, bis sie sich am Geländer festhalten konnte.
    Die Schienbeine waren aufgeschlagen. Rasender Schmerz zuckte durch die Knochen. Aber Helen biß die Zähne aufeinander, richtete sich auf und setzte den Abstieg fort, jetzt schneller, um Bessner nicht nochmals Gelegenheit zu geben, seine Roheit an ihr auszulassen.
    Helen überlegte fieberhaft. Sie wußte, was man mit ihr und Leeds vorhatte. Sie zermarterte sich den Kopf nach einem Ausweg! Hätte sie eine Waffe gehabt, wäre alles anders gekommen.
    Aber so… Leeds! Wie hatte er sich verändert! Zum Waschlappen war er geworden! Trotz seiner 45er hatte er sich von Bessner und dem Kleinen im Nu überrumpeln lassen.
    Helens Gedanken wirbelten. Sie war ihre Handtasche los, aber nicht das Geld. 4000 Dollar, alles Hunderternoten, steckten unter dem Kleid im BH. Das war ein dickes Bündel. Trotzdem: Unter dem blusig geschnittenen Oberteil des Kleides fiel es nicht auf. Einer plötzlichen Eingebung folgend, hatte Helen im Waschraum des Cafés den größten Teil des erschwindelten Geldes aus der Tasche genommen und es im BH versteckt. Vielleicht half es ihr jetzt.
    »Jungs«, meinte sie, bemüht, das Zittern in der. Stimme zu unterdrücken, »ich hab’ Geld. Wenn ihr mich laufenlaßt, gehört es euch.«
    Bessner blieb stehen, drehte sich um und grinste. »Wieviel?«
    »4000.«
    »Wo?«
    »Das sage ich erst, wenn ihr mir garantiert, daß ich freigelassen werde.« Sie versuchte mit ihrem verquollenen Gesicht zu lächeln. »Ihr habt doch nichts davon, Jungs, wenn ich über die Klinge springe. Keinem nützt es, und ihr kriegt am Ende noch Ärger auf den Hals. Laßt mich laufen, ja?«
    »Und dein Freund?« Bessner leckte sich genüßlich die Lippen.
    »Der soll für sich selber bitten.« Bessner drehte sich um. Ohne ein Wort zu sagen, stieg er weiter hinab.
    Verdammt! Helens Herz krampfte sich zusammen. Er geht nicht darauf ein. Ist unbestechlich, dieser Mistkerl, und sehr wahrscheinlich noch stolz darauf.
    Allen vieren zitterten die Knie, als sie schließlich im Parterre ankamen. Die Stahltür, die Bessner aufschloß, führte auf einen dunklen Hof.
    Bessners massige Gestalt versperrte den Ausgang. Der Gangster hatte das Licht auf der Feuertreppe ausgeschaltet. Jetzt blieb er stehen und wartete, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann trat er, seine Pistole in der Hand, ins Freie.
    Er packte Leeds, drehte ihm einen Arm auf den Rücken und schob ihn vor sich her zur Einfahrt. Durch sie kam man auf den Parkplatz für Gäste. Auch dort war es dunkel.
    Vorn auf dem Vernon Boulevard schlenderten zwei junge Pärchen vorbei. Sie waren mit sich beschäftigt und achteten nicht auf ihre Umwelt.
    Eine Minute später saß Bessner am Lenkrad seiner grauen Buick-Limousine. Auf dem Nebensitz hockte Leeds. Im

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