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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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säubern. »Dann sehen wir uns ein andermal wieder. Sagen Sie ihm, was ich für den Zinnober verlange. Er kann mich ja an einem der nächsten Tage anrufen. Aber er soll, bitte schön, nicht vergessen, daß sich ein Preis nach Angebot und Nachfrage richtet.« Spyker grinste spöttisch. »Sie verstehen ja etwas davon, nicht wahr? Es ist wie an der Börse. Kann sein, daß der Tageskurs morgen schon einen beträchtlichen Sprung nach oben gemacht hat.«
    »Was verlangen Sie?« .
    »Fünftausend.«
    Der junge Mann lehnte sich zurück. Er war sprachlos. Spyker grinste und wandte den Kopf, um die Serviererin zu beobachten. Ein hübsches Ding, dachte er. Billig, aber irgendwie aufregend. Ich sollte sie für heute abend einladen. Feiern macht nur dann Spaß, wenn man das Vergnügen mit jemand teilen kann.
    »Sie ist wirklich nicht übel«, murmelte Spyker und schaute dem Mädchen zu, wie es sich gewandt zwischen den Tischen bewegte. »Sie hat das gewisse Etwas.«
    »Nennen Sie einen vernünftigen Preis!« stieß der junge Mann hervor.
    Spyker zuckte leicht zusammen, denn er hatte nicht bemerkt, daß sein Gesprächspartner sich weit über den Tisch gebeugt hatte.
    »Fünftausend«, meinte Spyker. »Das ist doch vernünftig, oder etwa nicht? Nehmen wir einmal an, das Notizbuch nennt Ihre Anschrift und Ihre Telefonnummer. Nehmen wir weiter an, Sie hätten für die vergangene Nacht kein Alibi. Setzen wir darüber hinaus den Fall, die Polizei entdeckte, daß Sie mich dazu aufgefordert haben, May Fabers Wohnung zu filzen. Was, meinen Sie, würden die Bullen wohl daraus schließen?«
    »Sie sind ein Erpresser!«
    »Langsam, junger Freund. Wer hat denn hier zuerst mit gezinkten Karten gespielt? Doch wohl Sie! Wenn Sie mir gesagt hätten, daß es um eine Mordgeschichte geht, hätte ich keinen Finger für Sie gerührt. Aber nun bin ich mit drin, und ich erwarte, daß Sie das erhöhte Risiko honorieren.«
    »Dreitausend«, sagte der junge Mann nach kurzem Nachdenken. »Mehr habe ich nicht.«
    »Haben Sie das Geld dabei?«
    »Draußen im Wagen.«
    »Sie können mir den Rest später zahlen«, meinte Spyker. »In zwei Wochen. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, sagte der junge Mann. Er legte ein paar Münzen auf den Tisch und ging mit Spyker hinaus. Der Parkplatz befand sich an der Stirnseite des Lokals. Spyker pfiff leise vor sich hin, als er mit seinem Begleiter auf eine dunkelblaue Fairlane-Limousine zuschritt. Er prägte sich die Nummer ein und wurde von dem Gedanken beflügelt, daß hier noch sehr viel mehr Geld als nur fünftausend Dollar zu holen sein würden.
    Sie setzten sich in den Fairlane. Der junge Mann öffnete das Handschuhfach. Spyker packte ihn blitzschnell am Handgelenk, ließ ihn aber wieder los, als er entdeckte, daß das Handschuhfach keine Pistole enthielt.
    »Ich will mir nur eine Zigarette anstecken«, sagte der junge Mann.
    »Rauchen können Sie später«, erklärte Spyker ungeduldig. »Wo haben Sie den Kies?«
    »Zeigen Sie mir das Notizbuch«, forderte der junge Mann. »Ich muß mich erst einmal davon überzeugen können, daß Sie nicht bluffen.«
    Spyker griff in seine Tasche. Er runzelte die Augenbrauen. Es fiel ihm auf einmal seltsam schwer, sich zu bewegen. Sogar die Zunge streikte. Er brachte kein Wort heraus. Mit ziemlicher Anstrengung holte er das Notizbuch aus der Tasche. Der junge Mann nahm es ihm aus der Hand.
    Spyker brach plötzlich der Angstschweiß aus. Was war los mit ihm? Er hatte sich noch nie so miserabel gefühlt. In seinem Magen bildete sich ein Knoten.
    Der junge Mann durchblätterte das Notizbuch, ohne sich wirklich für den Inhalt zu interessieren. Spyker drehte mit äußerster Anstrengung den Kopf herum. Er sah das spöttische Lächeln, das in den Mundwinkeln seines Gegenübers hockte, und wußte plötzlich Bescheid.
    »Du Bastard«, würgte er hervor. »Du verdammter…« Weiter kam er nicht. Die Zunge versagte ihm endgültig den Dienst. Er versuchte nach seiner Pistole zu greifen, aber auch das schaffte er nicht mehr.
    Seltsamerweise war sein Kopf noch völlig klar. Spyker erfaßte schlagartig, was geschehen war. Während er sich nach der Serviererin den Hals verrenkt hatte, hatte ihm der junge Mann Gift in den Whisky geschüttet.
    Spyker schluckte. Was war das für ein Gift? Betäubte es ihn nur für die Dauer weniger Stunden, oder war diese schreckliche Lähmung schon der Anfang vom Ende?
    Der junge Mann griff in Spykers Tasche und holte den Telefonblock heraus. Er beobachtete mit

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