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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Liebespaarmörder als Waffe benutzte.«
    »Was habe ich damit zu tun? Ich bin viel unterwegs. Manchmal führe ich Kundengelder bei mir. Es ist doch klar, daß ich dabei an meinen Selbstschutz dachte und mir ein Messer kaufte. Den Waffenschein für eine Pistole hätte ich nie gekriegt.«
    »Weil Sie vorbestraft sind«, sagte der Lieutenant.
    »Das ist schon lange her«, knurrte Thompson.
    »Anderthalb Jahre«, sagte der Lieutenant. »Sie überfielen ein Mädchen und versuchten, ihm Gewalt anzutun.«
    »Alles Quatsch — sie hat es falsch dargestellt«, regte sich Thompson auf.
    »Sie sind verurteilt worden«, sagte der Lieutenant.
    »Das war eine Schweinerei. Aber in diesem Lande glaubt der Richter grundsätzlich dem schwächeren Geschlecht — es braucht nur unschuldig mit den Augen zu klimpern.«
    »Sie sitzen in der Klemme, Thompson. Sie haben keine Alibis für die Mordzeiten, die wir Ihnen Vorhalten. Sie entsprechen in der Größe genau der Beschreibung, die die männlichen Begleiter der bisherigen Opfer des Liebespaarmörders zu Protokoll gegeben haben.«
    Ich zupfte Phil am Ärmel. Wir verließen den Raum und das Polizeihauptquartier. Phil war ziemlich schweigsam. Ich wußte genau, warum.
    Wir setzten uns in meinen Jaguar und fuhren los. Es war die Zeit, in der die meisten Büros schlossen. Der Verkehr war dementsprechend dicht und zähflüssig.
    »Ich glaube nicht, daß er der gesuchte Mann ist«, sagte ich.
    »Alles spricht gegen ihn«, meinte Phil zweifelnd.
    »Nicht alles. Erstens hat er das Mädchen nicht getötet, und zweitens war es das erstemal, daß ein solcher Angriff am Tage erfolgte. Bisher schlug der Liebespaarmörder nur nachts zu.«
    »Das Mädchen, das er verletzte, war blond und stammt aus gutem Hause«, wandte Phil ein. »Er hat keine Alibis — und schließlich wird er durch das Messer belastet.«
    Ich trat so plötzlich auf die Bremse, daß Phils Kopf fast mit der Windschutzscheibe kollidierte.
    »Willst du mich durch die Scheibe katapultieren?« fragte er.
    Ich hielt direkt unter einem Parkverbotsschild. »Warte hier einen Moment auf mich«, sagte ich und jumpte ins Freie. Ich hastete über die Fahrbahn auf eine Parfümerie zu. Mitten in ihrem Schaufenster prangte die Dekoration für einen französischen Duftstoff, der sich »Azure« nannte.
    Der Name wirkte auf mich wie ein Signal. Er erinnerte mich an das betörende Parfüm, das die falsche Lorraine Dupont benutzt hatte. Ich wußte jetzt, daß es sich um »Azure« gehandelt hatte. Mir fiel auch wieder ein, daß die aufregende Myrna aus unserer Telefonvermittlung dieses Parfüm benutzte und daß sie mir, darauf angesprochen, stöhnend erklärte, daß sie für ein Fläschchen »Azure« fast die Hälfte ihres Gehaltes habe opfern müssen.
    Ich betrat den Laden und sah mich einer kapriziösen kleinen Dame gegenüber, die dunkelhaarig und großäugig war und sich redlich bemühte, mit einem französischen Akzent zu sprechen.
    »Was kostet das kleinste Fläschchen ,Azure?«
    »Neunundzwanzig Dollar, Sir, aber wir führen nur den gebräuchlichen Flakon für fünfundvierzig Dollar.«
    »Und so etwas wird gekauft?« staunte ich.
    »Aber ja! Es ist ein gutes Parfüm. Der Inhalt reicht für gut ein Jahr.«
    Ich holte eine Kopie des Bildes aus meiner Tasche, das Peiker von der falschen Lorraine Dupont angefertigt hatte. »Kann es sein, daß diese Dame zu Ihren Kundinnen gehört?«
    Die Verkäuferin betrachtete das Bild kurz, aber gründlich. »Nein«, sagte sie und gab es mir kopfschüttelnd zurück. »Ganz bestimmt nicht. Sie sind von der Polizei?«
    »FBI«, stellte ich richtig. »Haben Sie eine Ahnung, wie viele Geschäfte ,Azure‘ verkaufen?«
    »Nein, aber um das zu erfahren, brauchen Sie nur das New Yorker Auslieferungslager anzurufen«, meinte die dunkelhaarige junge Dame. »Ich suche Ihnen die Nummer heraus.«
    Sie vermittelte das Gespräch. Ich sagte dem Vertriebsleiter, worum es sich handelte, aber er zögerte mit der Antwort. »Mißverstehen Sie mich bitte nicht«, meinte er. »Ich habe keine Ahnung, ob Sie die Wahrheit sagen oder von der Konkurrenz sind und erfahren möchten, mit wem wir Geschäfte machen. Sie müssen schon herkommen und sich ausweisen.«
    Ich bedankte mich bei der Verkäuferin, verließ den Laden und saß kurz darauf wieder neben Phil. Wir fuhren los. Ich erklärte ihm, was mich zu dem plötzlichen Stopp veranlaßt hatte, und fügte hinzu: »Wir fahren jetzt zu der Vertriebsstelle und lassen uns die Adressen der

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