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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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und sonstige Notwendigkeiten aus und machte mich darüber her. Noch immer trug ich nicht mehr als meinen weißen Bademantel.
    Ich hatte gerade die Eier geschafft, mit einer Tasse Kaffee hinuntergespült und mir dann eine Zigarette angesteckt, als das Telefon im Wohnzimmer schrillte. Ich sah auf die Uhr. Es war genau halb acht.
    »Die Sonne scheint«, sagte ich in den Hörer, »es wird ein schöner Tag, und ich lasse mir von keinem die Laune verderben. Guten Morgen. Hier ist Jerry Cotton. Für die Politik unserer Regierung übernehme ich keine Verantwortung, und daß man Finanzämter in die Luft sprengen sollte, entspricht annähernd meinen Vorstellungen. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    Aus dem Hörer drang eine sonore Stimme.
    »Sag mal, bist du etwa betrunken?«
    Es konnte nur Jim Dorsey sein. Er war irgendwann mal in England gewesen, und seither hatte er eine scheußliche Aussprache. Er hörte sich an wie der siebzehnte Earl of Schnupp-di-wupp nach dem Regattasieg über Cambridge.
    »Ein G-man«, zitierte ich, »ist niemals so betrunken oder anderweitig berauscht, daß er nicht zu jeder Stunde und in jedem Bundesstaat der Vereinigten Staaten einsatzbereit wäre. Paragraph eins der ungeschriebenen Dienstvorschriften, das solltest du allmählich wissen.«
    »Ein G-man gibt auch niemals an die Presse Informationen, deren Veröffentlichung einer Zeugin schaden oder sie gar in Lebensgefahr bringen könnten.«
    »Sehr richtig«, stimmte ich zu. »Welcher Paragraph war das?«
    »Jerry!« Dorseys Stimme klang aber sehr ungeduldig. »Weißt du, welche Zeitung ich vor mir liegen habe?«
    »Confidential«, sagte ich, ohne zu zögern. »Du suchst wieder schlüpfrige Geschichten! In deinem Alter!«
    Eiskalt nannte Dorsey den Namen eines Blattes, über das sich die Polizei geärgert hatte, seit es das Blatt gab. In meinem Kopf war eine unklare Erinnerung, daß auch ich in den letzten Tagen irgendwas von der Zeitung gehört hatte.
    »Na und?« fragte ich scharf zurück. »Soll ich dir jede Information buchstabenweise entreißen?«
    »In dem Blatt ist ein Bild. Es zeigt dich neben einem Mann mit Handschellen. Hinter dir führt eine kleine Treppe zu einer Hochparterrewohnung. Die Tür steht offen. In der Tür erkennt man eine Frau. Leider ist das Bild auch noch ungewöhnlich scharf. Der Untertext lautet: New Yorks bekanntester Gangsterjäger wieder einmal im Einsatz: G-man Jerry Cotton mit einem soeben festgenommenen Gangster, nachdem Linda Benson dem FBI einen wertvollen Tip gab. «
    »Sag mal, ist bei dir…«
    »Erzähl mir alles, wenn ich ins Office komme«, rief ich erschrocken. »Jetzt habe ich keine Zeit mehr!« Ich unterbrach die Verbindung, wählte Phils Nummer und streifte schon den Bademantel ab. Als sich Phils verschlafene Stimme meldete, fuhr ich ihn an: »In zehn Minüten an der üblichen Ecke!«
    Ich ließ ihn gar nicht zu einer Antwort kommen, sondern raste schon ins Badezimmer, um die rituellen Handlungen abgekürzt und im Blitztempo hinter mich zu bringen, die man von einem zivilisierten Menschen morgens erwartet. Wenig später kletterte ich auf der Straße schon in meinen roten Jaguar. Ich drehte den Zündschlüssel, ich hörte den Motor ein paarmal husten, und das war auch alles.
    »Verdammt noch mal!« fluchte ich. Dem Portier unseres Apartmenthauses warf ich die Jaguarschlüssel hin.
    »Laß die Mühle von meiner Werkstatt abholen und sofort wieder in Schuß bringen! Sie sollen mir den Wagen schnellstens zum Distriktgebäude bringen. Und ruf mir ein Taxi, Joe, aber eins, das fliegen kann!«
    Ich hastete bereits wieder hinaus auf die Straße. Durch die großen Glasschwingtüren sah ich Joe telefonieren. Er ist von mir noch ganz andere Blitzstarts gewöhnt. Und er hat das Talent, den müdesten Taxifahrer auf Trab zu bringen. Tatsächlich kurvte schon nach höchstens zwei Minuten ein Yellow Cab um die Ecke.
    »Wo ist die schwangere Frau?« brüllte mich der Fahrer an. »Die kurz vor der Niederkunft steht?«
    »Das bin ich!« rief ich zurück, während ich schon in seinen Wagen sprang. »Los, Sportsfreund, es geht vielleicht um ein Menschenleben. Ich bin Cotton vom FBI. Geben Sie Gas und übertreffen Sie sich selbst!«
    »Warum stehen Sie nicht eine Viertelstunde früher auf?« fragte er, während er wenigstens schon mit jaulenden Reifen anfuhr.
    »Philosophen als Taxifahrer«, brummelte ich, »die haben mir noch gefehlt!« Ich sagte ihm Phils Adresse und zündete mir eine Zigarette an.
    Die Sachlage

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