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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Metalltür geriet, die außer einer Zahlenkombination auch noch ein kompliziertes Sicherheitsschloß besaß. Es gab nur zwei Schlüssel dazu. Einen besaß der Distriktchef, der zweite lag in seinem Safe. Mr. High schloß die Tür auf, zog eine Taschenlampe aus der Manteltasche und leuchtete sich den Weg durch einen trüben feuchten Betontunnel, der tief unter der 69. Straße herfüh.rte und in einem bestimmten Gebäude mündete, in dem es eine Tiefgarage gab. Mr. High schritt langsam die gewundenen Abfahrten hinab und durchquerte Stockwerk für Stockwerk, ohne sich auffällig umzusehen. In der vierten Kelleretage war er bis auf sechs Schritte an einen dunkelblauen Buick herangekommen, als dessen Lichthupe ein schnelles Signal gab. Mr. High ging an dem Wagen vorbei bis zum anderen Ende des Geschosses. Dort machte er kehrt und kam zurück. Er stieg in den Buick.
    Der Wagen stand in einer Ecke, die nur noch wenig Lichtschein von den Neonröhren im Mittelgang her bekam. Am Steuer saß ein Mann mit hochgeschlagenem Mantelkragen, einer dunklen Brille und einem tief in die Stirn gezogenen Hut. Es war fast unmöglich, etwas von seinem Gesicht zu erkennen, um so weniger, als Mr. High hinten eingestiegen war und sich so in den Schatten der Dachstrebe setzte, daß er Von draußen überhaupt nicht gesehen werden konnte.
    »Guten Abend«, sagte der Distriktchef des New Yorker FBI. »Sollen wir gleich hier sprechen?«
    »Ja.«
    »Also gut, ich höre.«
    »Ihr habt in ein Wespennest gestochen.«
    »In welches?«
    »Das weiß ich nicht genau. Aber jemand im Syndikat spielt plötzlich verrückt. Ich konnte noch nicht einmal erfahren, wer es eigentlich ist. Aber euch werden schwere Tage bevorstehen.«
    »Daran sind wir gewöhnt.«
    »Diesmal wird es vielleicht schlimmer als sonst. Außerdem haben sie einen irrsinnigen Entschluß gefaßt und alles in die Wege geleitet, um ihn tatsächlich auszuführen.«
    »Welchen Entschluß?«
    »Sie werden einen von euren G-men umlegen. Diesen Cotton. Und ich glaube, selbst ihr Werdet diesmal nicht in der Lage sein, ihn zu schützen…«
    ***
    Um sieben Uhr achtundvierzig früh, am Mittwoch morgen, war Jim Dorsey bereits seit anderthalb Stunden an der Arbeit. Dorsey war sechsundvierzig Jahre alt. Er hatte mehrere Semester Publizistik studiert und sechs Jahre bei drei bedeutenden Zeitungen gearbeitet, bevor er sich beim FBI beworben hatte.
    Er hatte die FBI-Akademie in Quantico absolviert und war sechs Jahre lang als G-man im Außendienst mit den verschiedensten Aufgaben betraut gewesen. Wie jeder beim FBI kannte er die Praxis der Verbrechensbekämpfung so gut wie ihre Theorie. Als man ihm die Leitung der Presseabteilung des FBI-Distriktes New York übergab, hatte er aus eigenem Entschluß angefangen, den Beginn seiner Arbeitszeit auf sechs Uhr früh vorzuverlegen.
    Wenn zwischen acht und neun die Kollegen kamen, hatte Jim alle greifbaren Zeitungen im Umkreis von mehr als hundert Meilen nach jeder Zeile gesichtet, die für das FBI interessant sein oder werden konnte. Mit Hilfe zweier Angestellter wurde alles obendrein noch archiviert, und zwar nach einem System, das kein langes Suchen mehr erforderlich machte, wenn man diese oder jene Unterlagen brauchte.
    Achtundzwanzig Minuten nach sieben stieß Dorsey auf ein Foto in einer nicht eben gut beleumundeten Zeitung. Er stutzte, dann legte er erschrocken seine Pfeife zur Seite. Dafür nahm er den Telefonhörer in die Hand.
    »Gebt mir eine Verbindung mit Cottons Wohnung!« rief er aufgeregt. »Aber schnell!«
    ***
    Ich war, was selten genug vorkommt, einmal vor dem Wecker wach geworden und fühlte mich auch noch ausgeruht. Die Sonne schien durchs Schlafzimmerfenster, auf dem Fenstersims wippte ein Sperling und krakeelte, es wäre eine Art Sünde gewesen, die Augen wieder zuzumachen.
    Also schlurfte ich in die Küche. Ich hatte einen Hunger, als ob sie mit mir im Astronautenzentrum den Hungertest gemacht hätten. Ich besichtigte den Kühlschrank und fand bestätigt, daß die Vereinigten Staaten immer noch eine Wohlstandsgesellschaft darstellten. Das beruhigte mich ungemein. Ich nahm eine Pfanne und schlug vier Eier hinein. Ich würfelte ein Viertelpfund Schinkenspeck und rührte ihn zwischen die Eier. Danach betrieb ich Morgengymnastik: Ich lief dauernd zwischen dem Badezimmer, wo ich mich rasierte, und der Küche hin und her, wo meine Eier mit dem Speck brutzelten. Mit fünf Löffeln Pulverkaffee brühte ich mir drei Tassen auf, kramte Brot, Butter

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