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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Nur leider wissen wir überhaupt nicht, wo wir nach dieser Frau suchen sollen.«
    »Gehen wir zunächst davon aus, dass Redmond sie durch seinen Job als Kautionsjäger kannte«, schlug ich vor. »Wir legen das Foto seinen Kollegen vor. Die Qualität ist dürftig, aber immer noch besser als nichts. Vielleicht haben ja Hoskins, Birkin oder Taylor die blonde Lady schon einmal gesehen. Ich werde hier jedenfalls nicht Däumchen drehen und warten, bis die Scientific Research Division die Untersuchung der Perücke abgeschlossen hat.«
    ***
    Wir nahmen uns noch einmal die drei Kautionsjäger vor, die ja wegen ihres Angriffs auf den Obdachlosen Tom Howard immer noch hinter Gittern saßen. Aber keiner der drei Kerle konnte oder wollte die Person mit den langen blonden Haaren wiedererkennen.
    Meine Menschenkenntnis sagte mir, dass die Männer uns nicht anlogen. Sie brannten ja auf Rache für ihren ermordeten Kollegen, hatten deshalb sogar skrupellos gegen geltendes Recht verstoßen. Nun saßen sie hinter Gittern und konnten nur darauf hoffen, dass das FBI den wahren Täter dingfest machte. Doch Jamie Hoskins und seine Kumpane beteuerten, die Verdächtige nicht zu kennen.
    Phil und ich glichen das Foto mit den offenen Haftbefehlen der gesamten Ostküste ab, aber auch diese Aktion war ein Schlag ins Wasser. Doch dann kam endlich der erlösende Anruf von der SRD. Ich nahm das Gespräch in unserem Office entgegen, Phil konnte über Lautsprecher mithören.
    »Jerry, wir konnten in der sichergestellten Perücke einige Haare eines Mannes entdecken«, teilte der SRD-Kollege mir mit. »Der DNA-Abgleich hat einen Treffer ergeben. Wir haben die Haare einem gewissen William Grant zugeordnet.«
    Ich bedankte mich und holte mir sofort die elektronische Akte des Verdächtigen auf meinen PC. William, genannt Bill, Grant war vor fünf Jahren wegen Einbruchdiebstahl verurteilt worden. Das war ein vergleichsweise geringes Delikt, aber damals hatte man seine DNA sichergestellt. Daher befand sich sein genetischer Fingerabdruck nun in den Akten.
    Ein normaler Einbruch fällt nicht in die Zuständigkeit des FBI. Grant war damals von den Cops verhaftet worden. Ich rief beim NYPD an und ließ mich mit dem Detective verbinden, der ihn seinerzeit überführt hatte.
    »Bill Grant?«, wiederholte Detective Moses Ripley, mit dem ich wenig später sprach. »Sorry, Agent Cotton – aber der Name sagt mir überhaupt nichts. Mein Gedächtnis ist nicht allzu schlecht, aber wenn der Fall fünf Jahre zurückliegt, dann kann ich Ihnen keine großen Hoffnungen machen.«
    »Es war keine besonders aufregende Sache, wenn ich die Akte richtig gelesen habe. Ein Einbruch in einen Elektronikshop in der Amsterdam Avenue.«
    »Ja, jetzt erinnere ich mich doch. Der Kerl hat sich tölpelhaft angestellt. Das weiß ich noch, auch wenn ich seinen Namen vergessen habe. Er hinterließ am Tatort einen Handschuh, außerdem sahen ihn mehrere Zeugen wegrennen. Er flüchtete in seinem eigenen Wagen und wurde zwei Blocks weiter von einem Patrolcar angehalten. Ich musste ihn im Verhör nur einmal grimmig anschauen, und schon legte er ein umfassendes Geständnis ab. Den Fall konnte ich zwischen Frühstück und Mittagessen lösen und zu den Akten legen. Kein Wunder, dass der Ganove mir nicht richtig im Gedächtnis geblieben ist. – Hat er denn wieder etwas angestellt?«
    »Es sieht ganz danach aus. Jedenfalls vielen Dank für Ihre Hilfe, Detective Ripley.«
    »Jederzeit, Agent Cotton.«
    Ich legte auf. Phil hatte über Lautsprecher den Wortwechsel mit angehört. Wir tauschten einen Blick.
    »Ein trotteliger Einbrecher, der nach seiner Verhaftung singt wie eine Nachtigall? Das klingt mir aber gar nicht nach einem eiskalten Mörder, der einen bewaffneten Kautionsjäger mit drei Schüssen förmlich hinrichtet, Jerry.«
    »Das stimmt, aber innerhalb von fünf Jahren kann ein Mensch sich sehr stark verändern. Grant ist seitdem nicht mehr straffällig geworden – oder er hat sich einfach nicht mehr erwischen lassen. Jedenfalls hat er gegen keine Bewährungsauflagen verstoßen, und es ist auch kein Haftbefehl auf seinen Namen offen. Da fragt man sich doch, worin die Verbindung zwischen Bill Grant und dem ermordeten Alex Redmond besteht.«
    Wir fuhren zunächst zu der Adresse, die in der Strafakte angegeben war. Doch Bill Grant lebte nicht mehr in dem schäbigen Brownstone-Haus in der Bronx. Wenigstens erinnerte sich der alte halbblinde Hausmeister noch an ihn. Der Mann gab uns bereitwillig

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