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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vertrauter.
    »Immerhin haben wir sein Handy gefunden«, sagte Vaccaro. »Und Don hat rausgekriegt, woher der Bursche gekommen ist.«
    »Holt ihn rein!«
    Vaccaro ging zur Tür, öffnete sie.
    »Don! Der Boss.«
    Donald Miller, ein kompakter Mann Ende vierzig, trug ein blaues T-Shirt. Sein Bauch hing über dem Gürtel. Er schwitzte unter der Lederjacke. Er betrat den Raum mit den selbstsicheren Bewegungen eines Mannes, der sich seiner Kraft und Autorität bewusst war.
    Lombardi nickte dem bulligen Mann aufmunternd zu. Dabei brauchte der ehemalige Cop keine aufmunternde oder ermutigende Geste. Lombardi hatte ihn zwar gekauft, aber er fürchtete ihn nicht: weder seine unkontrollierbaren Wutausbrüche noch seinen Hang zu nackter Gewalt. Don Miller respektierte ihn, weil er ihn gut bezahlte.
    Typen wie Ronnie Hart oder Luis Vaccaro dagegen begegnete er nur mit Abneigung. Er war zu lange Cop gewesen, um sich jetzt mit Gangstern zu verbrüdern. Ihr Geld zu nehmen, damit hatte er kein Problem, nachdem das Department ihn hatte fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
    Lombardi schätzte Millers sachliche Art und seine Loyalität. Miller war für die Sicherheit der Lombardi-Unternehmungen im weitesten Sinn verantwortlich. Auch gegenüber den Chicago-Leuten. Miller hatte ihn oft gewarnt, dass irgendwann mal etwas passieren würde, und immer wieder gefordert, das Entladen der Transporte aus dem Norden von bewaffneten Männern bewachen zu lassen, doch Lombardi hatte das stets abgelehnt. Kein Aufsehen erregen, niemand sollte sich fragen, weshalb das Entladen schmutziger Wäsche bewacht werden musste wie ein Goldtransport.
    »Was war los?«
    Miller zog einen Spiralblock aus seiner Jackentasche, schlug ihn auf und referierte in knappen Worten die Fakten. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war der Transport aus Chicago eingetroffen. Freddy Serra, der Fahrer, hatte wie immer angedockt und war in den abgeschotteten Bereich acht gegangen, um das Entladen seines Trucks zu überwachen. Mark Walsh, der Miller unterstand, hatte dann auf dem Überwachungsmonitor entdeckt, dass jemand in den Bereich acht eingedrungen war. Er hatte sofort Vaccaro und Hart alarmiert, die immer dann Bereitschaftsdienst hatten, wenn ein Spezialtransport anstand.
    Lombardi unterbrach den Bericht. »Das weiß ich schon! Hast du dir Freddy vorgenommen?«
    Don Miller lächelte dünn. »Er ist sauber«, sagte er.
    Lombardi glaubte ihm aufs Wort. Dem Ex-Cop blieb nichts verborgen.
    »Vaccaro und Hart haben den Jungen rüber ins Depot geschleppt«, fuhr Miller fort. »Da ging es ihm anscheinend schon schlecht. Hat sich in die Hosen gemacht. Dort hat Chicken ihm dann ins Knie geschossen.«
    Hart verzog das Gesicht, sagte aber nichts.
    »Ich weiß, ich weiß. Er wurde ohnmächtig und kam nicht wieder zu sich«, sagte Lombardi ungeduldig. »Ich will wissen, was du rausgefunden hast.«
    »Yeah. Da haben sie mich geholt. Der Junge hatte keine Papiere bei sich. Null. Luis sagte, er hätte ein Handy bei sich gehabt, das in den Trichter gefallen ist. Wir haben es gefunden. Drei Nummern waren gespeichert, aber alle abgeschaltet. Auf der Anrufliste befand sich eine weitere Nummer. Sie gehört zu einem Hotel. Midway Guesthouse unten in Brooklyn, westlich der Stillwell Avenue.«
    »Beim Subway Depot?«
    Miller nickte.
    »Was für eine Gegend!«
    Don Miller blätterte in seinem Spiralblock. Lombardi unterdrückte eine ungeduldige Geste. Miller arbeitete immer noch wie ein Cop. Methodisch, genau.
    »In dem Hotel gibt es nur einen Angestellten, der alles macht: Verwalter und Empfangschef in einem. Ein Russe. Ich habe mit ihm gesprochen.«
    Jetzt unterdrückte Lombardi ein Grinsen. Er konnte sich vorstellen, wie Miller den Bullen rauskehrte und einen servilen Einwanderer, der in ständiger Furcht vor der Abschiebung lebte, einschüchterte. Miller hatte es nicht nötig, eine Polizeimarke zu zeigen. Sein Auftreten genügte.
    »Der Junge gehörte zu einer Gruppe von vier oder fünf jungen Männern, genau hatte der Russe das nicht mitbekommen. Sie haben nämlich nur einen Meldezettel ausgefüllt. Sie sind am Montag vergangener Woche angekommen und haben zwei Zimmer mit Kingsize-Betten genommen. Und das Hotel am Freitagmorgen fluchtartig verlassen.«
    »Das Handy«, sagte Chicken Hart eifrig. »Mark hat gesehen, dass der Kerl das Telefon am Ohr hatte. Seine Kumpel haben mitgekriegt, dass Mark ihn erwischt hat.«
    »Werden die Bullen irgendwann hier aufkreuzen?«
    »Wir haben ihn zum

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