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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist?«
    Die Frage, deren Antwort ich schon kannte, war mehr dazu gedacht, eine emotionale Reaktion zu erzeugen als eine Antwort zu erhalten.
    »Ja, das ist richtig«, erwiderte er und verzog das Gesicht. »Und warum fragen Sie das? Hat die Versicherung Sie zu mir geschickt?«
    »Nein, hat sie nicht«, sagte ich und fuhr fort. »Sie sind später nach Washington gezogen und vor etwa drei Monaten nach New York, ist das richtig?«
    Wilder nickte. »Ja, das stimmt. Aber was soll das alles? Werfen Sie mir etwas vor?«
    Er wurde unruhig. Sein Blick schweifte unkontrolliert umher.
    »Wie gesagt, wir führen routinemäßige Befragungen durch«, wiederholte ich.
    »Irgendwie glaube ich Ihnen nicht«, sagte er misstrauisch.
    »Das ist Ihr gutes Recht«, sagte ich und fuhr mit der Befragung fort. »Vorletztes Jahr im Oktober haben Sie sich in Boston aufgehalten, nicht wahr?«
    »Ja, das ist richtig«, antwortete er.
    »Und letztes Jahr in Washington?«, fragte ich weiter.
    »Ja – äh, nein, ich bin zwar letztes Jahr nach Washington gezogen, aber nur bis Juli dort gewesen. Dann war ich für ein Jahr in Alaska. Und von dort bin ich Mitte dieses Jahres nach New York gekommen«, antwortete er.
    »Sie waren ein Jahr in Alaska?«, fragte Phil ungläubig. »Und was haben Sie dort gemacht?«
    »Das Feuer in meiner Buchhandlung hat mich praktisch ruiniert. Alle meine Ersparnisse hatte ich in diesen Laden gesteckt, und dann war das Geld innerhalb einer Nacht weg«, antwortete er. »Zuerst war ich verzweifelt und am Boden zerstört. Dann habe ich es als Wink des Schicksals angesehen und dachte, ich sollte meine alte Leidenschaft aufleben lassen und selbst schreiben. Um das in Ruhe tun zu können, bin ich nach Alaska gegangen, zu einem alten Bekannten. Das Schreiben hat auch gut geklappt. Als ich mit dem Buch fertig war, bin ich nach New York gekommen, um es verschiedenen Verlagen anzubieten. Das hat nicht so gut geklappt, wie ich mir das gedacht hatte. Daher habe ich angefangen, hier zu arbeiten. Ich brauche ja schließlich Geld, um mich über Wasser zu halten.«
    »Das heißt also, dass Sie im Oktober letzten Jahres in Alaska waren und nicht in Washington«, hakte ich nach.
    »Genau das heißt es, ja«, erwiderte er ein wenig trotzig.
    »Haben Sie dafür einen Zeugen?«, fragte Phil.
    Wilder nickte. »Klar, den Bekannten, bei dem ich war. Den können Sie fragen.«
    »Das werden wir«, sagte Phil und notierte sich die Daten des Bekannten.
    »Aber worum geht es denn jetzt wirklich?«, wollte Wilder wissen.
    »Um die Brände, die in den letzten Tagen hier in New York gelegt wurden«, antwortete ich.
    »Und Sie haben mich verdächtigt?«, fragte er ungläubig.
    »Der Computer hat Ihren Namen ausgespuckt«, sagte ich.
    »Ja, Computer«, murrte Wilder. »Ich bevorzuge Bücher. Die kann man nicht so leicht manipulieren.«
    »Mag sein«, antwortete ich.
    Wir verließen den Buchladen und überprüften Wilders Alibi. Dazu kontaktierten wir sowohl den von ihm genannten Bekannten in Alaska als auch die dortige Polizei. Das Ergebnis: Wilder hatte ein wasserdichtes Alibi. Er konnte nicht für die Brände in Washington verantwortlich sein und war daher nicht der Feuerteufel von Boston .
    »Wieder einer weniger«, meinte Phil.
    »Ja, und wer ist der Nächste auf der Liste?«, fragte ich.
    »Peter Donchester, ein Handelsvertreter, der viel an der Ostküste herumkommt und zu den entsprechenden Zeiten in Boston und Washington war«, antwortete Phil. »Jetzt arbeitet er hier in New York. Ist vorbestraft und wurde mal verdächtigt, an einer Brandstiftung beteiligt gewesen zu sein – als Jugendlicher. Man konnte ihm die Tat damals allerdings nicht nachweisen, entsprechend gab es auch keine Verurteilung.«
    »Vielleicht haben wir diesmal mehr Erfolg – wenn er unser Mann ist«, sagte ich. »Und wo finden wir ihn?«
    »Das Büro seiner Firma liegt auf der White Plains Road, auch hier in der Bronx. Gemeldet ist er in einer Wohnung auf der Metcalf Avenue. Die ist etwas weiter von unserem aktuellen Standort entfernt als das Büro«, antwortete Phil.
    »Gut, dann versuchen wir es zuerst im Büro«, sagte ich. »Die wissen bestimmt, wo wir ihn finden können.«
    ***
    Die Fahrt dauerte nur etwa zehn Minuten. Dann standen wir vor dem Gebäude, in dem die Building Equipment Inc. , eine Firma für Gebäudeausrüstung, ihr Büro hatte.
    »Im zweiten Stock«, meinte Phil und deutete auf ein entsprechendes Schild im Eingangsbereich.
    Wir nahmen die Treppe und waren kurz

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