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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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darauf oben. Hinter einer wenig ansehnlichen Rezeption, die noch aus der Mitte des letzten Jahrhunderts zu stammen schien, saß eine Frau, die etwa genauso alt war wie die Rezeption selbst. Für ihr Alter sah sie sehr gut aus, war dezent geschminkt und machte etwas her. Als wir auf die Rezeption zugingen, klingelte das Telefon und sie meldete sich mit einer Stimme, die von einer Enddreißigerin hätte stammen können.
    »So viel zum Alter der Telefonverkäuferinnen, die mich manchmal anrufen«, flüsterte Phil mir zu.
    Wir warteten, bis die Dame ihr Gespräch beendet hatte, und stellten uns dann vor.
    »Decker und Cotton vom FBI«, sagte ich. »Wir sind auf der Suche nach Mister Donchester.«
    »Oh, Mister Donchester ist nicht anwesend«, sagte sie und war etwas erschrocken. »Worum geht es denn, vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen.«
    »Es geht um eine Routineüberprüfung«, antwortete ich. »Dafür müssten wir aber mit ihm persönlich sprechen.«
    Die Frau schaute uns irritiert an.
    »Und wo können wir ihn finden?«, fragte Phil nett.
    Sie taute ein wenig auf. Offenbar wirkte Phils Charme.
    »Wahrscheinlich in seiner Wohnung«, antwortete sie. »Er hat sich vor ein paar Tagen krank gemeldet und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
    Ich horchte auf. »Vor ein paar Tagen? Wann genau war das?«
    Sie überlegte einen Augenblick. »Am Donnerstag, glaube ich.«
    Dann schaute sie in einem Kalender nach. »Nein, es war Freitag. Stimmt, Donnerstag war er ja noch kurz hier. Freitag hat er sich dann krank gemeldet. Er sagte, er hätte eine Erkältung. Ist ja kein Verbrechen – vor allem nicht in dieser Jahreszeit.«
    »Nein, sicher nicht«, meinte Phil. »Und er wohnt auch noch in der Metcalf Avenue?«
    Sie schaute nach, diesmal im Computer. »Ja, genau, Metcalf Avenue. Sie sind aber gut informiert.«
    »Das ist Teil unseres Jobs«, meinte Phil.
    Wir verließen das Gebäude und gingen zum Jaguar zurück.
    »Die Zeit seiner Krankheit passt gut mit den Bränden zusammen«, meinte Phil.
    Ich nickte. »Ja, das passt. Könnte aber auch Zufall sein. Wie auch immer – wir sollten vorsichtig sein. Wenn es sich bei ihm um den Täter handelt, ist schwer abzusehen, wie er reagiert, wenn er sich von uns in die Enge gedrängt fühlt.«
    Die Wohnung von Donchester befand sich etwa eine halbe Meile vom Büro seiner Firma entfernt.
    »Da ist es«, sagte Phil und zeigte auf das Gebäude rechts vor uns.
    Wie bei Tim Wilder handelte es sich um ein Mietshaus, nur war das hier in weitaus besserem Zustand. Offenbar war die Fassade kürzlich gestrichen worden. Auch die Fenster sahen neu aus.
    Wir gingen zur Haustür, die offen stand, und betraten den Hausflur, der ebenfalls frisch renoviert erschien. Auf jeden Fall glänzte alles in hellem Weiß.
    Die Wohnung des Verdächtigen befand sich im Erdgeschoss. Wir stellten uns neben die Tür und lauschten. Der Fernseher war eingeschaltet, das konnte man hören.
    »Sieht aus, als wäre er da«, meinte Phil und klopfte an.
    Die aus dem Fernseher kommenden Stimmen wurden leiser. Offenbar hatte jemand die Lautstärke heruntergeregelt.
    Daran, dass sich der Türspion verdunkelte, konnte ich sehen, dass jemand hindurchschaute.
    »Wer ist da?«, drang eine Männerstimme durch die verschlossene Tür.
    »Jerry Cotton, FBI New York«, antwortete ich.
    Ich hörte ein Husten, dann nichts mehr.
    »Nicht, dass er türmt«, flüsterte Phil.
    »Hört sich nicht so an«, erwiderte ich. »Geben wir ihm noch einen Augenblick.«
    »Mister Donchester, öffnen Sie bitte die Tür!«, sagte ich energisch.
    Kurz darauf wurde der Schlüssel im Schloss herumgedreht und die Tür geöffnet. Ein Mann von etwa meiner Größe, nur etwas schlanker, bekleidet mit einem dunkelbraunen Bademantel, zeigte sich. Er sah ziemlich mitgenommen aus – augenscheinlich war er wirklich krank.
    »Was wollen Sie?«, fragte er mit verschnupfter Stimme.
    »Wir haben ein paar Fragen an Sie«, antwortete Phil. »Können wir kurz reinkommen?«
    Donchester überlegte kurz, nickte dann aber zustimmend, öffnete die Tür vollständig und machte uns den Weg frei.
    »Da entlang, ins Wohnzimmer«, sagte er und deutete den Flur entlang.
    Wir traten ein, er schaute kurz auf den Flur, ob sich dort jemand befand, schloss dann die Tür und folgte uns.
    Auf dem Weg ins Wohnzimmer musste er zweimal kräftig niesen.
    »Sorry, es hat mich voll erwischt«, sagte er. »Aber ist wohl nur die übliche Erkältung, nichts übermäßig Ansteckendes.«
    »Das

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