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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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mehrere Monate hingearbeitet habe.«
    »Nein, leider nicht«, erwiderte Phil.
    Die Miene des Künstlers verfinsterte sich ein wenig. »Na gut, gehen wir ins Büro, da können wir uns unterhalten.«
    Und zu der Frau an seiner Seite sagte er mit einem überheblichen Lächeln im Gesicht: »Komm, Schatz, tun wir den tapferen Herren vom FBI den Gefallen.«
    Sie lächelte ihn an und die beiden gingen vor, zu einem kleinen Nebenraum. Hier war es heller als in der Halle und, nachdem Mulligatanys Begleiterin die Tür geschlossen hatte, auch leiser.
    »Möchten Sie, dass Ihre Begleiterin unserem Gespräch beiwohnt?«, fragte ich.
    Er nickte. »Tanya ist viel mehr als meine Begleiterin, sie ist meine Muse, Inspiration und Gefährtin.«
    »Gestatten, Tanya Che-Wang«, stellte sich die junge Frau mit den feinen asiatischen Gesichtszügen vor.
    ***
    Sie erinnerte mich an Devon Aoki, das amerikanische Model. Schlank, bildschön und irgendwie kalt. Damit passte sie zu Mulligatany, der ebenfalls schlank und gutaussehend war. Nur hatte er im Gegensatz zu ihr keine glatten langen Haare, sondern hellblonde Locken, an deren natürlicher Farbe ich stark zweifelte.
    »Agent Decker und Agent Cotton«, erwiderte ich, deutete erst auf Phil, dann auf mich und zeigte meine Dienstmarke.
    »Zwei echte FBI-Agents«, sagte Mulligatany mit einer Spur Hohn in seiner Stimme. »Und was können wir für Sie tun?«
    »Wir haben – wie gesagt – ein paar Fragen, die Sie uns beantworten können«, sagte Phil in ernstem Ton. »Ist es richtig, dass Sie im Oktober vorletzten Jahres eine Ausstellung in Boston hatten und im letzten Jahr in Washington?«
    Mulligatany verdrehte die Augen, tat nachdenklich und antwortete dann: »Ach, mein Gott, ein begnadeter Künstler wie ich hat natürlich viele Projekte, um die er sich kümmern muss. Aber, um Ihre Frage zu beantworten, ja, da hatte ich Ausstellungen. War es das? Ist Ihre Neugier damit befriedigt? Das hätten Sie aber auch auf meiner Website nachlesen können.«
    Ich konnte sehen, wie Phil die Art des Künstlers zuwider war. Aber er riss sich zusammen.
    »Dann wäre da noch die Sache mit dem Feuer in Ihrem Atelier«, sagte Phil. »Ich meine den Brand, bei dem gemäß Ihren Angaben alle Ihre damaligen Werke verbrannt sind.«
    Mulligatanys Miene verfinsterte sich und seine Stimme wurde lauter. »Nicht nur gemäß meinen Angaben – ich habe damals alles verloren, all die Schöpfungen meiner kreativen Seele. Es war niederschmetternd, schrecklich, geradezu diabolisch.«
    Einen Augenblick lang war er nicht mehr so überheblich und spöttisch wie zuvor. Doch dann gewann er wieder die Kontrolle über seinen emotionalen Ausbruch. »Aber das ist lange her. Seitdem habe ich den Verlust verdaut, den Schmerz verwunden und Tanya kennengelernt, die meine kreative Ader neu belebt hat.«
    Phil schaute ihm ernst in die Augen. »Die Sache ist die – in den letzten drei Nächten wurden drei Häuser in New York in Brand gesetzt. Und es deutet einiges darauf hin, dass Sie etwas damit zu tun haben könnten. Daher meine Frage: Wo waren Sie in den letzten drei Nächten?«
    Ich war gespannt, was der Künstler zu sagen hatte, wie er reagieren würde.
    »In den letzten drei Nächten«, sinnierte Mulligatany, schaute demonstrativ in die Luft und machte es spannend. »Da war ich natürlich in unserer Wohnung oben, jeden Abend, die ganze Nacht.«
    »Kann das jemand bezeugen?«, fragte ich.
    Miss Che-Wang lächelte verführerisch. »Ich kann das bezeugen, denn ich war in all den Nächten bei ihm – wie auch an den Tagen. Es gab in der letzten Woche keinen Augenblick, wo wir uns mehr als eine Viertelstunde nicht gesehen haben.«
    »Und Sie sind sicher, dass Mister Mulligatany das Schlafzimmer nicht verlassen hat, während Sie geschlafen haben?«, hakte ich nach.
    Sie schaute mich mit ihren mandelbraunen Augen an. »Ganz sicher. Ich habe einen sehr leichten Schlaf. Wenn er wirklich aufgestanden und fortgegangen wäre, hätte ich das auf jeden Fall bemerkt.«
    Ich erwiderte ihren Blick und musterte sie genau. Soweit ich es erkennen konnte, sagte sie die Wahrheit. Bei ihm war ich mir nicht so sicher, aber wenn er ein Alibi hatte, war das ohnehin irrelevant.
    »Sie sehen, meine Herren, bei mir werden Sie nicht fündig. Und wenn Sie nicht zufälligerweise gedenken, eines meiner wertvollen Kunstobjekte käuflich zu erwerben, möchte ich Sie bitten, die Ausstellung ohne viel Aufsehen zu erregen zu verlassen«, sagte Mulligatany mit einem

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