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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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worauf man achten muss«, sagte er.
    Was er sagte, passte zu den Brandanschlägen. Aber diese Informationen wurden auch in der Presse verbreitet. War er wirklich der Brandstifter? Ich musterte ihn genau, war mir aber nicht sicher, ob er die Wahrheit sagte. Er hatte etwas in seinem Verhalten, so eine Art irrsinnige Heiterkeit, wie sie Geisteskranke oder Psychopathen manchmal haben. Wie auch immer, ich entschied mich, ihn festzunehmen und beim FBI weiter zu befragen.
    »Mister Roberts, ich bin Special Agent Jerry Cotton vom FBI New York und möchte Sie bitten, mich zu begleiten«, sagte ich und zeigte ihm meine Dienstmarke.
    Er merkte sofort, dass ich plötzlich nicht mehr der gute Kumpel und Zuhörer war, sondern jetzt etwas anderes von ihm wollte.
    Er wurde schlagartig rot im Gesicht und brauste auf: »Das war alles nur gespielt? Ein gemeiner Plan, um mich festzunehmen und von meinem Vorhaben abzubringen! Das sollst du mir büßen.«
    Er stand auf und sprang mich an. Doch damit hatte ich gerechnet und konnte ihm ausweichen.
    »Mister Roberts, machen Sie keinen Ärger«, sagte ich mit ruhiger Stimme.
    Doch er hörte nicht auf mich. Wieder startete er einen Angriff, dem ich erneut ausweichen konnte. Ich sah, wie Phil sich um den Barkeeper kümmerte, der ein Handy in der Hand hielt und wohl die Polizei rufen wollte.
    Dann packte ich Roberts von hinten und wollte ihn zu Boden ziehen. Doch ich hatte ihn unterschätzt. Er war unglaublich kräftig und riss sich los. Um ein Haar hätte er mit seiner massiven Faust mein Gesicht getroffen, doch ich konnte gerade noch ausweichen.
    Dann kam mir Phil zu Hilfe und gemeinsam drückten wir Roberts zu Boden und legten ihm Handschellen an.
    »Es ist alles in Ordnung, wir sind vom FBI«, sagte Phil zu den anderen Gästen, um zu verhindern, dass eine Schlägerei losbrach.
    Die Leute verhielten sich ruhig und beobachteten nur, was geschah.
    Wir zahlten Roberts Zeche und meine Drinks und brachten ihn dann zum Jaguar. Auf dem Rücksitz war er gut aufgehoben. Ohne weitere Vorkommnisse und ohne dass er etwas sagte, erreichten wir nach der anschließenden Fahrt das Gebäude des FBI Field Office an der Federal Plaza.
    Ich war gespannt, was wir aus Roberts herausholen würden und auch zu erfahren, ob er der von uns gesuchte Brandstifter war.
    ***
    »Wie gehen wir vor?«, fragte Phil, als wir Roberts, der sich im Verhörzimmer befand, über den Monitor der Überwachungskamera beobachteten.
    »Wir müssen ihn wieder zum Reden bringen«, sagte ich. »Aber dafür bin ich wohl nicht mehr der Richtige, nachdem ich ihm in seinem Stammlokal etwas vorgespielt habe. Besser, du versuchst dein Glück.«
    »Kein Problem«, meinte Phil und ging allein in das Verhörzimmer.
    Ich beobachtete die beiden über den Monitor.
    Phil nahm Roberts gegenüber Platz und stellte sich vor. Roberts schwieg.
    »Sie wissen, warum wir Sie hierhergebracht haben?«, fragte Phil.
    Roberts schaute kurz auf, musterte Phil und sagte weiterhin kein Wort.
    »Wenn ich ehrlich bin, kann ich Sie sogar verstehen«, sagte Phil und versuchte verständnisvoll zu sein. »All die Jahre beim FDNY, und dann passiert so etwas wie der 11. September und wirft Sie völlig aus der Bahn. Sie sind nicht der Einzige, der an der Sache zu knabbern hatte. Dabei haben Sie und Ihre Kollegen von der Feuerwehr an diesem Tag Unglaubliches geleistet. Sie haben Ihrem Namen als New Yorks Bravest alle Ehre gemacht. Einige Ihrer Leute haben dafür sogar ihr eigenes Leben gegeben.«
    Jetzt schien er bei Roberts eine Reaktion hervorgerufen zu haben. Der schaute auf und fixierte Phil mit zornigem Blick.
    »Sie haben ja keine Ahnung!«, stieß er aus. »Ich habe mehrere Männer meines Teams verloren. Gute Männer, Freunde von mir. Aber damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Ein paar Monate nach 9/11 wurden mehrere Mitglieder der Rettungskräfte krank. Sie hatten bei der Rettungsaktion den schädlichen Staub eingeatmet, eine Mischung aus Zement, Kunststoffen und wer weiß was sonst noch. Einige waren dadurch am Ende und konnten nicht mehr arbeiten. Und was haben sie dafür bekommen? Ein paar lausige Dollar. Man hätte für unsere Leute und ihre Familien sorgen sollen. Aber das war nicht so. Und jetzt sagen Sie mir nicht, dass Sie mich verstehen können!«
    »Doch, das kann ich«, sagte Phil mit ruhiger Stimme. »Unsere Leute vom FBI waren bei 9/11 auch dabei.«
    Roberts wurde noch eine Spur roter im Gesicht, schlug wutentbrannt mit der Faust auf den Tisch und

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