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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verdächtigungen kursieren, die aber alle nicht den Tatsachen entsprechen. Ich führe ein ehrbares Unternehmen, wie viele Tausend andere Unternehmer in New York ebenfalls. Aber als rechtschaffener Bürger bin ich immer gerne bereit, den Bundesbehörden zu helfen, wo ich kann. Was haben Sie also auf dem Herzen, meine Herren?«
    Phil räusperte sich. »Wir haben vier Leichen und uns fehlen die entsprechenden Mörder. Irgendwie hatten wir die Idee, dass Sie uns dabei weiterhelfen könnten.«
    Phil griff in die Tasche, um die Fotos herauszuholen. Sofort zuckten die Männer an der Tür. Ihre Hände bewegten sich in Richtung ihrer Waffen.
    »Keine Sorge«, sagte Phil und warf ihnen einen Blick zu. »Ich wollte nur ein paar Fotos herausholen.«
    Das schien die Männer an der Tür aber nicht zu beruhigen. Phil ignorierte das, holte die Fotos heraus und warf sie zu Apalacho herüber.
    Der musterte sie kurz und sagte dann: »Tja, dazu kann ich Ihnen eigentlich nichts sagen. Soweit ich mich erinnere, habe ich keinen von denen jemals gesehen.«
    »Oh«, stieß Phil aus. »Wir dachten eigentlich, dass Sie sie haben umbringen lassen.«
    Während er das sagte, musterte ich die drei Männer an der Tür. Einer von ihnen konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
    Apalacho hingegen verzog keine Miene. »Da haben Sie falsch gedacht.«
    »Sie haben sich doch nicht etwa selbst die Hände schmutzig gemacht?«, provozierte Phil ihn weiter.
    »Auch damit liegen Sie völlig falsch«, erwiderte Apalacho und winkte ab. »Und bitte, lassen Sie das. Ich habe mit solchen Dingen nichts zu tun. Und da ich die Freundlichkeit hatte, Sie in meinem Haus zu begrüßen, bitte ich um etwas mehr Höflichkeit von Ihrer Seite.«
    »Höflichkeit«, sinnierte Phil. »Die hätten sich die vier Mordopfer sicher auch gewünscht, meinen Sie nicht?«
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Apalacho und blieb ruhig.
    Er war wie ein großer Felsen, dem weder Wind noch Wetter etwas anhaben konnten. Aber so schnell gaben wir nicht auf.
    »Sie haben früher für Ronaldo Quantiniano gearbeitet, ist das richtig?«, fragte ich.
    »Ja, habe ich«, antwortete er.
    »Und Ihnen ist bekannt, dass er sich jetzt in Haft befindet?«, fragte ich weiter.
    »Ja, ist es«, bejahte Apalacho. Sein Blick wurde aufmerksamer, als vermutete er, dass ich ihn mit meinen Fragen in eine Falle locken wollte.
    »Wir haben ihn gestern besucht«, fuhr ich fort. »Sein Zustand ist besorgniserregend. Tatsächlich geht es mit ihm zu Ende. Der stolze und mächtige Mann ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Schlimm, ihn so zu sehen. Haben Sie ihn mal besucht?«
    »Ja, ist aber schon Monate her. Aber das wissen Sie ja sicherlich schon, wird ja immer ganz genau protokolliert. Ist ja auch nicht verboten, oder?«
    »Aber warum besucht ein ehrbarer Geschäftsmann wie Sie einen verurteilten Schwerverbrecher?«, war meine nächste Frage.
    »Sie mögen in Ronaldo Quantiniano nur den Verbrecher sehen«, sagte Apalacho und blieb dabei weiterhin ruhig. »Aber ich sehe den Menschen. Vielleicht ist das eine Eigenschaft, die Ihnen fehlt – das Gute im Menschen zu sehen. Ronaldo Quantiniano war ein Mäzen, ein großzügiger Förderer von Kunst und Kultur.«
    Es mutete merkwürdig an, eine solche Aussage von einem Kriminellen zu hören. Aber Phil und ich hatten schon ganz andere Verdrehungen mitbekommen.
    »Ja, das war er. Wobei die Art und Weise, wie er an das Geld gekommen ist, das er für diese Zwecke gespendet hat, nicht ganz so gütig war. Neben der Fähigkeit, das Gute im Menschen zu sehen, sollte man auch in der Lage sein, das Böse zu erkennen. Das ist weitaus schwerer, und viele schrecken davor zurück.«
    Apalacho lachte. »Sind Sie zu mir gekommen, um zu philosophieren?«
    Jetzt schüttelte ich den Kopf und wurde ganz ernst. »Nein, wir sind hier, um einen Mörder zu finden und aus dem Verkehr zu ziehen. Und wir werden ihn finden. Dessen können Sie sich sicher sein.«
    »Ah, dann soll der Besuch eine Warnung sein?«, fragte er.
    »Das können Sie sehen, wie Sie wollen«, antwortete ich und musterte ihn genau.
    Er schien die Ruhe selbst zu sein. Seine Maske war perfekt. Ihn zu provozieren würde nicht funktionieren. Selbst die Erwähnung von Ronaldo Quantiniano hatte ihn nicht aus der Ruhe gebracht. Ich überprüfte daher seine Alibis. Natürlich hatte er für alle Tatzeiten welche. Dann standen Phil und ich auf und gingen zur Tür.
    Kurz bevor wir das Zimmer verließen, drehte ich mich um und schaute

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