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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Ecke. Das Geräusch der abgefeuerten Waffe kam aus dem ersten Stockwerk. Diesmal gab es keinen Zweifel, obwohl ich nirgendwo Mündungsfeuer aufblitzen sehen konnte. Während Phil dem Schwarzgekleideten Handschellen anlegte, stürmten June und ich die Treppe hoch. Dabei gaben wir uns gegenseitig Deckung.
    Ein greller Blitz zuckte vor uns, die Detonation eines Schusses ertönte.
    June feuerte zurück. Jemand schrie heiser auf. Wir sahen, wie ein Typ mit Rastafrisur zusammenbrach. Im Näherkommen bemerkten wir, dass meine Kollegin ihn in die Wade getroffen hatte.
    »Wo ist Jamie Hackett?«, rief ich ihm zu. Der Angeschossene starrte mich finster an. Aber er machte eine Kopfbewegung nach links.
    Ich lief in einen Flur. Die meisten Türrahmen waren leer, weil jemand die Türen ausgehängt hatte. Vielleicht waren sie im Winter verfeuert worden. Jedenfalls erblickte ich einen Kanonenofen in einem der Räume. Hinter einem Schrank kam ein Bewaffneter hervor. Er war ein Weißer, also konnte es sich nicht um Jamie Hackett handeln. Der Mann schoss auf mich. Sein Projektil blieb im Türrahmen stecken. Ich erwiderte das Feuer. Meine Kugel streifte seinen Arm. Er ließ seinen Revolver fallen. Ich eilte zu ihm und nahm die Waffe an mich. Das Gesicht des Mannes war schweißnass. Er starrte mich an, als ob ich ein Dämon wäre. Vielleicht gaukelte ihm sein Gehirn ja wirklich diese Illusion vor. Jedenfalls schien er nicht völlig nüchtern zu sein.
    »Wo ist Jamie Hackett?«
    Der totenbleiche Drogenkonsument beantwortete meine Frage, indem er mir vor die Füße spuckte.
    Mir wurde bewusst, dass plötzlich Grabesstille herrschte. Niemand feuerte mehr. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Auf dem Korridor bewegte sich etwas. Leise Schritte ertönten. Ich ging wieder hinaus, die schussbereite Waffe im Beidhandanschlag.
    Aber es war nur June Clark, die hinter mir hergekommen war.
    »Phil hat für den Verletzten schon eine Ambulanz gerufen«, raunte sie mir zu. »Aber wo ist Blair?«
    »Das frage ich mich auch.«
    Während dieses Wortwechsels drangen wir weiter in den Flur vor. Aus einem Zimmer vor uns drangen rasselnde Atemzüge. Ich sprang in den Raum, June gab mir Deckung. Meine Augen benötigten einen Moment, damit sie sich an das Halbdunkel gewöhnen konnten. Hier drin war die Sicht noch schlechter als auf dem Korridor.
    Und dann erblickte ich unseren schwarzen Kollegen.
    Blair kauerte am Boden und hielt einen anderen Mann im Schwitzkasten. In der rechten Hand des FBI-Agents befand sich eine Beretta. June Clarks Partner grinste, als er uns erblickte. Seiner Stimme war die Erleichterung anzuhören.
    »Schön, euch zu sehen, June und Jerry. – Darf ich vorstellen? Das ist Jamie Hackett, begeisterter Kath-Kauer und angeblicher Auftragskiller.«
    Der Gefangene stieß einen lästerlichen Fluch aus, während June ihm Handschellen anlegte. Aber er leistete keinen Widerstand. Unsere Übermacht und unsere Schusswaffen übten offenbar eine sehr beruhigende Wirkung auf ihn aus.
    »Was ist geschehen?«, wollte ich von Blair wissen.
    »Dieser Clown da muss irgendwie gewittert haben, dass ich kein Kath-Süchtiger bin. Jedenfalls wollte er mich umlegen. Und Abasi sollte auch gleich sterben, weil der Typ mich hierhergebracht hat. Es gab einen Kampf, doch ich konnte Hackett entwaffnen. Abasi kriegte Panik und lief weg. Ich weiß nicht, ob er noch irgendwo im Haus herumspukt. Hackett rief seine Kumpane zu Hilfe. Ich hatte ihm schon seine Waffe abgenommen und habe die Kerle mit ein paar Warnschüssen zurückgetrieben. Ich wusste ja, dass ihr mich gleich heraushauen würdet. Also zog ich mich mit meinem neuen Freund Jamie Hackett in dieses Zimmer zurück, als die Luft zu bleihaltig wurde.«
    Wir grinsten und waren sehr erleichtert, dass unser Kollege den Einsatz unbeschadet überstanden hatte. Ich schaute mir Jamie Hackett genauer an. Hatten wir soeben den Mörder von Einauge verhaftet?
    ***
    Die angeschossenen Drogensüchtigen wurden notärztlich versorgt und nach Rikers geschafft. Auf sie wartete eine Anklage wegen Angriffs auf Bundesbeamte im Dienst sowie wegen Rauschgiftbesitz und -konsum. Doch unser Hauptaugenmerk galt natürlich Jamie Hackett. Schließlich stand er momentan im Zentrum unserer Ermittlungen.
    Der Verdächtige schwieg verbissen, nachdem wir ihn über seine Rechte belehrt hatten. Er verlangte einen Anwalt. Das war natürlich sein gutes Recht. Wir brachten Hackett ins Field Office, wo er zunächst erkennungsdienstlich

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