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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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behandelt wurde. Währenddessen rief Phil im Pflichtverteidiger-Büro an. Es dauerte nicht lange, bis eine gewisse Eileen Welsh bei uns erschien. Sie war offenbar neu in dem Job, denn mit den meisten ihrer Kollegen hatten wir schon zu tun gehabt oder kannten sie von Gerichtsterminen zumindest vom Sehen. Eileen Welsh hingegen war mir unbekannt.
    Die hübsche junge Anwältin in dem dunklen Leinenkostüm und der hellen Bluse wirkte auf den ersten Blick resolut, aber hinter dieser Fassade verbarg sich große Unsicherheit. Ihr Blick war unstet, sie konnte weder Phil noch mir in die Augen sehen. Sie hob ihre sorgfältig gezupften Augenbrauen und sprach mich an.
    »Sind Sie Agent Cotton oder Agent Decker? Ich möchte mit meinem Mandanten Jamie Hackett sprechen.«
    »Ich bin Agent Jerry Cotton. – Selbstverständlich bringe ich Sie zu Hackett«, sagte ich und stand auf. »Folgen Sie mir bitte.«
    Ich führte die Juristin zu dem Verhörraum, in den der Verdächtige zwischenzeitlich gebracht worden war. Sie wollte sich zunächst unter vier Augen mit ihm beraten.
    »Geben Sie uns einfach Bescheid, falls Ihr Mandant aussagen will«, meinte ich, bevor ich die Tür von außen schloss.
    »Sie müssen nicht glauben, dass ich zum ersten Mal mit einem Mandanten spreche«, erwiderte Eileen Welsh spitz. Tatsächlich war ich davon ausgegangen, dass sie nicht viel Erfahrung in ihrem Job hatte. Aber ich ging schweigend zu unserem Office zurück.
    Phil nahm kein Blatt vor den Mund, während er genervt seinen Kaffeebecher in den Fingern drehte. »Diese Junior-Juristin wird doch von einem ausgekochten Kriminellen wie Jamie Hackett um den Finger gewickelt, Jerry. Der Kerl kann doch der kleinen Eileen jeden Bären aufbinden.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist es gar nicht schlecht für uns, wenn Hacketts Anwältin nicht allzu ausgeschlafen ist. Bisher haben wir nämlich gegen ihn so gut wie nichts in der Hand – jedenfalls nicht, was den Mord an Einauge angeht. Okay, Hackett ist ein begeisterter Kath-Kauer. Aber diese Leidenschaft teilt er mit vielen Leuten in New York.«
    »Jedenfalls haben wir jetzt sein erkennungsdienstliches Foto. Wir könnten die Nachbarschaft des Leichenfundortes noch mal abklappern. Vielleicht wurde er ja doch von einem Zeugen bemerkt, und …«
    Phil unterbrach sich selbst, denn in diesem Moment platzte Sarah Hunter in unser Office, ohne anzuklopfen. Stolz wie ein Spanier kam unsere dunkelhaarige Kollegin hereinspaziert. Wir mussten sie nicht fragen, ob sie ihre Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit gelöst hatte.
    »Getroffen und versenkt, Jerry und Phil! Ich habe diese saubere Maklerin Emily O’Connor so richtig ins Gebet genommen. Ich habe ihr unter die Nase gerieben, dass Behinderung der Justiz kein Kavaliersdelikt ist. Am Ende hat sie geheult wie ein Schlosshund und alles gestanden.«
    Phil und ich waren ganz Ohr.
    »Gestanden?«, hakte ich nach. »Aber laut DNA soll der Mörder von Einauge ein Mann sein. Ist sie anderweitig in den Tod von Einauge verwickelt?«
    »Den Mord hat Emily O’Connor auch nicht gestanden, Jerry. Aber sie hat zugegeben, dass sie mit Keith Garland alias Einauge gut bekannt war. Genauer gesagt war sie eine Art Geschäftspartnerin von ihm. Es war ein Schock für sie, ihn tot in der Garage liegen zu sehen – zumal dieses Haus auf ihrer Vermittlungsliste stand. Sie versucht seit längerer Zeit erfolglos, das Gebäude zu verkaufen.«
    Ich blätterte in meinen Aufzeichnungen.
    »Okay, Sarah. Die Maklerin hat also gestanden, eine Falschaussage gemacht zu haben. Du sagst, sie war eine Geschäftspartnerin von Einauge. Wie muss man sich diese Verbindung zwischen den beiden vorstellen?«
    »Emily O’Connor hat eingeräumt, dass sie Keith Garland nach dem Geldtransport-Überfall versteckt hat. Sie wusste also von seinen kriminellen Aktivitäten. – Das Prinzip ist denkbar einfach. Die O’Connor hat als Maklerin eine Liste mit leerstehenden Häusern, die sie an den Mann bringen soll. Natürlich verfügt sie auch über Schlüssel zu den Objekten. Sie konnte Einauge problemlos in einem der Gebäude verstecken. Einige von den Häusern sind noch möbliert, sodass unser Ganove es dort sogar recht bequem hatte. Wenn sich Kaufinteressenten für eine Besichtigung meldeten, musste Einauge eben rechtzeitig vorher umziehen. Aber die Verdächtige sagte mir, dass dies nur zweimal vorgekommen wäre.«
    »Und ich nehme an, dass Einauge die O’Connor für diese Dienstleistung sehr gut bezahlt

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