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Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Titel: Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Sache, bei der ich Mister Roth versprechen musste, sie auch nach seinem Tod niemandem aus seinem Familienkreis zu erzählen. Und bei Gott, dieses Versprechen will ich halten.«
    »Sagen wir mal so«, erklärte ich ihm kühl, »wenn die Informationen für die Ermittlungen nicht relevant sind, tun wir unser Möglichstes, zu verhindern, dass die Familie davon erfährt. Wenn es aber etwas mit dem Mord zu tun hat – dann verspreche ich gar nichts.«
    »Ich glaube nicht, dass diese Angelegenheit für Ihre Ermittlungen relevant ist«, versuchte Eppstein sich herauszureden.
    »Das zu entscheiden überlassen Sie bitte uns«, sagte Phil.
    »Also, erzählen Sie uns, was wir wissen wollen«, sagte ich. »Und bitte – nur die reine, ungeschminkte Wahrheit!«
    Eppstein holte tief Luft und legte dann los. »Wie Sie wissen, war Mister Roth in vieler Hinsicht ein bemerkenswerter Mann. Er war kreativ, erfolgreich und hatte eine Menge Lebensenergie. Neben seinem Job bezog sich das aber auch auf seinen Appetit – seinen sexuellen Appetit. Irgendwann – ich glaube, es war vor etwa fünf Jahren – hat er mich bei einer seiner ›Touren‹ mitgenommen. Wir haben uns wie ganz normale Leute gekleidet und sind in die Rotlichtszene der Stadt abgetaucht. Das war für mich eine völlig neue Erfahrung, eine ganz andere Art, mit Menschen – und ganz besonders mit Frauen – umzugehen. Für ihn war das nichts Neues. Das Ganze entwickelte sich weiter, und schließlich verlangte er von mir, dass ich mich darum kümmerte, für ihn Frauen zu besorgen. Ich kaufte sogar in seinem Auftrag auf meinen Namen ein Apartment, das für Treffen mit Frauen diente. Er etablierte auch einen Fonds, um Gelder für dieses außereheliche Hobby, wie er es nannte, zur Verfügung zu stellen. Die Frauen stammten aus unterschiedlichen Bereichen und die Beziehungen waren mal kurz, mal länger. Gemeinsam war allen Beziehungen aber, dass er die Damen mit Geschenken wohlgesonnen stimmte. Er war wirklich mehr als großzügig, was er sich auch leisten konnte. Dafür verlangte er von ihnen neben sexuellen Aktivitäten vor allem eins: Verschwiegenheit. Und tatsächlich ging das Konzept auf. In all den Jahren gab es nur ein paar Frauen, die für ihre Verschwiegenheit einen Nachschlag verlangten, also mehr Geld.«
    Er hielt inne und schwieg einen Moment. Auch Phil und ich sagten nichts.
    »Das war doch das, was Sie hören wollten?«, fragte er.
    Dabei machte er einen erleichterten Eindruck. Offenbar hatte es ihm ganz schön zugesetzt, all die Jahre nicht darüber reden zu dürfen.
    »Ja, genau das«, antwortete ich. »Wobei wir nicht unbedingt an jedem Detail dieser Affären interessiert sind. Wir benötigen aber eine Liste der Frauen, die Mister Roth im letzten Jahr getroffen hat. Und, was noch wichtiger ist: eine Liste all jener, die auf irgendeine Art sauer auf Mister Roth sein könnten. Sie wissen schon, verschmähte Liebe und so.«
    Eppstein lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich weiß, was Sie meinen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, da gab es nicht viele, wenn überhaupt. Offenbar haben die Frauen das ebenfalls eher als Abenteuer betrachtet. Ich glaube nicht, dass dabei viel Liebe im Spiel war.«
    »Aber genau das ist ein Faktor, der ein Motiv sein könnte. Eifersucht, verschmähte Liebe, Sie glauben gar nicht, wie viele Morde darauf zurückgehen«, merkte Phil an.
    »Na gut, ich erstelle Ihnen eine Liste«, sagte Eppstein. »Aber ich möchte Sie noch mal bitten, diese Informationen vertraulich zu behandeln. Wenn so etwas durchsickert, stürzt sich gleich die Presse darauf und zerstört den Ruf dessen, der wirklich etwas geleistet hat. Und das wäre im Falle von Mister Roth äußerst schade.«
    »Wie gesagt, wir bemühen uns«, sagte ich. »Wobei unsere Priorität darin besteht, den Mörder zu fassen. Und auch das liegt sicherlich im Interesse von Mister Roth und seiner Familie.«
    »Da haben Sie natürlich recht«, räumte Eppstein ein.
    »Sind Sie sicher, dass Mistress Roth und die anderen Familienmitglieder nichts von den Abenteuern von Mister Roth wussten?«, wollte Phil wissen.
    »Ziemlich sicher«, antwortete Eppstein. »Wir haben gut aufgepasst. Und mit einer Ausnahme gab es unter den Frauen niemanden, der sowohl mit Mister Roth als auch mit jemandem aus seiner Familie zu tun hatte.«
    »Und wer war diese Ausnahme?«, bohrte Phil nach.
    »Miss Mosley, Roths Sekretärin«, antwortete Eppstein. »Sie ist gewissermaßen die aktuelle Affäre von Mister Roth

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