Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jessica

Jessica

Titel: Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
was Jessica gemeint hatte. »Ich brauche Ihre Wohltätigkeit nicht.«
    »Oh, nein? Was haben Sie dann vor?«
    Jessica war um eine Antwort verlegen, aber nur kurz. »Ich kann mir irgendwo eine Arbeit suchen«, sag te sie dickköpfig.
    » Mit zwei Babys im Schlepp? Das bezweifle ich. «
    » Und was schlagen Sie vor? «
    » Dass Sie heiraten «
    »Was für eine wundervolle Lösung!«, schäumte Jessica. »Und wen, bitte schön?«
    »Mich.«
    Sie konnte es nicht glauben - und auch nicht die Aufgewühltheit, die sein Vorschlag tief in ihr verursachte. »Sie ... sind ... unglaublich! Dickköpfig! Verrückt!« Und dabei auch noch so verdammt anziehend.
    Sein Gesicht war hart. Jetzt sah Jessica seine andere Seite, die harte, unbeugsame Seite, die Michael gekannt haben musste. »Was haben Sie denn sonst für eine Wahl?«
    Diese Worte hatte er wahrscheinlich auch zu ihrem Bruder gesagt. Himmel, er machte sie wütend - und verwirrte sie über alle Maßen. Oh, wie sehr sie sich doch wünschte, dass die Dinge anders zwischen ihnen stünden!
    »Nun gut«, hörte sie sich in dem Sturm der Gefühle sagen, der sie bewegte. »Ich werde Sie heiraten - ich habe wirklich keine andere Wahl, nicht wahr? Aber ich verspreche Ihnen, Mr. Calloway, dass ich Ihnen das Leben möglichst schwer machen werde!«
    Er lachte - wirklich, er lachte. »Das ist nur fair«, erwiderte er. »Die Nächte werden mich dafür mehr als entschädigen, dessen bin ich mir sicher.«
    Jessicas Mund b li eb offen stehen. Gage schloss ihn ihr mit einem Finger.
    »Sie erwarten, dass ich ... dass ich das Bett mit Ihnen teile?«
    »Als meine Frau? Aber ganz bestimmt!«
    »Dann werde ich Sie nicht heiraten. Ich werde ... ich werde .. «
    »Was?«, neckte er sie, aber nicht unfreundlich. Er klang wirklich interessiert, verdammter Kerl. »Was werden Sie tun?«
    Jessica biss sich auf die Unterlippe. Als unverheiratete Frau ohne Geld und ohne Familie waren ihre Möglichkeiten sehr begrenzt. Sie hatte auch keine anderen Angebote bekommen, und es waren auch keine abzusehen. Ihr kam es so vor, als wären alle Männer in Springwater verheiratet. Sogar Mr. Brody machte einer Frau in Seattle den Hof, per Telegramm, wie sie von Alma erfahren hatte.
    »Ich li ebe Sie nicht«, sagte Jessica. Unglücklicherweise war sie sich nicht sicher, ob sie das nicht doch tat, aber sie wollte sich nicht noch mehr Ärger einhandeln, indem sie das zugab.
    Gage hob eine Braue. »Ich li ebe Sie auch nicht.«
    »Wäre es dann nicht besser, wenn wir - wenn ich weiter hier wohnen bliebe und Sie in Ihrem Haus - nur so lange, bis wir einander ein bisschen besser kennen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe das Haus verkauft«, sagte er. »Eine Frau aus dem Osten hat es gekauft. Sie ist jetzt auf dem Wege hierher.« Gage sah kurz zur Decke hoch. »Es sieht ganz so aus, als müssten wir uns die Wohnung oben teilen, bis wir ein eigenes Haus gefunden haben.«
    Jessica schwieg lange. Für ihn schien die Sache sonnenklar zu sein, und es war schwer, etwas dagegen zu sagen. Außer sich in die Obhut der McCaffreys oder anderer Familien in Springwater zu begeben, fiel Jessica nichts anderes ein, und dafür war sie bei weitem zu stolz. Sie hatte davon gehört, dass Frauen in ihrer Lage auch schon Prostituierte geworden waren, und sie dachte, dass sie, wenn sie sich schon verkaufen musste, das auch an einen einzigen Mann tun konnte. Wenigstens war er nicht ganz unansehnlich.
    »In Ordnung«, willigte sie ein und sah auf ihre verschränkten Hände hinunter. Vergib mir, Michael, dachte sie dann. »Wann?«
    Er dachte überraschend lange über die Frage nach. »Es besteht kein Grund zur Eile«, sagte er schließlich, »ich werde es dich wissen lassen.«
    Damit erhob er sich.
    Ich werde es dich wissen lassen. Er wollte sie im Ungewissen lassen, dieser Schuft. Wahrscheinlich genoss er es, sie zappeln zu lassen wie einen aufgespießten Schmetterling.
     
    »Sie könnten es schlimmer treffen«, sagte Comucopia und gab damit Almas Gefühle wieder, als Jessica kam, um die Babys zurückzuholen. Die Geschichte von Gages Antrag, die sie eigentlich für sich hatte behalten wollen, war aus ihr herausgeplatzt, sobald sie den Laden betreten hatte. Obwohl Alma gesagt hatte, dass Comucopia sich vor allem für anderer Frauen Ehemänner interessierte, mochte Jessica sie gerne. »Himmel, wenn Gage mich um meine Hand bitten würde, würde ich ihm schneller seine Hemden bügeln und das Frühstück machen, als er sagen könnte: Hier kommt die

Weitere Kostenlose Bücher