Jesus-Schwindel (German Edition)
diesem Schluss kommen. Damit niemand auf diese Idee kam, musste aus Josef von Arimathia ein Anhänger Jesus‘ gemacht werden. Nur durch diese Lüge konnte die Wahrheit über sein seltsames Verschwinden aus dem Grab lange Zeit verschleiert werden. Wie umstritten und fremd selbst noch im neunten Jahrhundert das Kreuz in der Kirche war, lässt sich aus folgendem ersehen:
„Wenn man das Kreuz anbetet, an dem Christus gestorben ist, muss man auch den Esel anbeten, auf dem er geritten ist.“
Bischof Claudius von Turin 9 Jh.
14. Kapitel
Illegale Entsorgung der Leiche
Ein Leichnam kann nicht von allein in den Himmel gefahren sein oder einfach aufstehen und weggehen. Wenn eine Leiche spurlos verschwindet, dann ist sie an einen anderen Ort gebracht und versteckt worden. Ein Leichnam kann sich nicht von allein innerhalb weniger Stunden in Luft auflösen. Ein Toter kann nicht wieder lebendig werden. Selbst wenn ein Scheintoter das könnte, indem er wieder zu Bewusstsein käme, dann müsste er als lebender Mensch danach herumgelaufen sein. Es gibt sogar eine Wissenschaft, die sich mit solchen Dingen beschäftigt, die Kriminalistik. Von Leichen, die von allein aufstehen und weggehen oder in den Himmel schweben ist dort nichts bekannt.
Die nahe liegende, plausibelste und einfachste Lösung für die Beseitigung des Leichnams war der Abfallplatz. Wer die gezielten Desinformationen in den Evangelien erkennt und mitberücksichtigt, der begreift, dass die Leiche bis zur Unkenntlichkeit vernichtet wurde. Verbrennen wäre eine Möglichkeit für die Beseitigung des Leichnams gewesen, dies war aber wegen des beginnenden Sabbats streng verboten. Der Frevel wäre auch bis in die Nacht hinein weithin sichtbar gewesen. Feuerbestattung war bei den Juden unüblich. Brennholz war in Judäa knapp und teuer. Die Leiche durch Verbrennen verschwinden zu lassen kam deshalb nicht in Frage.
Eine realistische Einfühlung ist erforderlich, um den vermutlichen Hergang der illegalen Leichenbeseitigung zu erkennen. Es handelt sich also im Folgenden nicht um einen Tatsachenbericht von Augenzeugen, sondern um Überlegungen zum Verschwinden des Leichnams. Der Leser sei jederzeit bereit die durchdachte Überzeugung zu ändern, wenn neue Beweise oder Indizien zur Verfügung stehen, die eine Überprüfung der Überzeugung erforderlich machen. Es ist das alles kein Dogma, sondern eine Geschichte von beweisbaren Tatsachen, Indizien, Wahrscheinlichkeiten und plausiblen Vermutungen. Das gilt übrigens nicht nur für dieses Kapitel, sondern für das ganze Buch.
Als Joseph von Arimathia nicht mehr unter Beobachtung stand und die Luft rein war, holte er den Leichnam aus dem Grab. Ein Gehilfe ging ihm wahrscheinlich dabei zur Hand. Josef wird wohl alles Weitere aus Gründen der Geheimhaltung selbst ausgeführt haben. Der Abtransport erfolgte auf seinem Esel. Heimlich wurde die Leiche auf den Esel gepackt, festgebunden und mit dem Leichentuch abgedeckt. Kein Zeuge sah zu. Unbeobachtet machte sich Josef mit der seltsamen abgedeckten Fracht allein auf den Weg. Der Abgang erfolgte am Abend kurz vor dem Dunkelwerden. Niemand war wegen des beginnenden Sabbats noch unterwegs.
Einsam stapfte der Esel, beladen mit dem menschlichen Kadaver, der Endlösung entgegen. Doch wohin? Den Leichnam irgendwo ins Gebüsch schmeißen oder sonst wohin kam nicht in Frage, der Gestank hätte es verraten. Ihn dort zu beerdigen, wo die Gemeinde Jerusalem die Armen bestattete, die ohne Angehörige waren, ging auch nicht. Genau dort war zu erwarten, dass seine Anhänger zuerst nach der Leiche suchen und sie finden würden. Ein Loch in den harten Boden zu hacken, um ihn zu verscharren, war für den vornehmen Ratsherrn viel zu viel Arbeit. Außerdem fing mit Sonnenuntergang der Sabbat an, es durfte keine Arbeit mehr verrichtet werden. Josef war unter Zeitdruck. Der tote Jesus bekam ganz einfach die kostenlose Bestattung der römischen Besatzungsmacht, die für Hingerichtete ohne Angehörige vorgesehen war: nämlich gar keine. Von den Römern ist bekannt, dass sie die herrenlosen Leichen von armen Menschen einfach in die Abfallgrube warfen. Der
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