Jesus-Schwindel (German Edition)
hatte er dort zu suchen? Er bewarb sich - vielleicht aus Abenteuerlust oder aus Vaterlandsliebe - für die Militärlaufbahn in der römischen Legion. Da Paulus kleinwüchsig war und an einer undefinierbaren Krankheit litt, konnte man ihn als Legionär nicht gebrauchen. Er hatte aber andere Qualitäten, die ihn für die Legion interessant machten. Paulus konnte hervorragend schreiben, beherrschte Sprachen, konnte jedem Menschen nach dem Mund reden und er hatte ein jüdisches Aussehen. Wahrscheinlich hatte der Römer Paulus einen jüdischen familiären Emigrationshintergrund. Das römische Militär erkannte, dass Paulus hervorragend geeignet war als Undercover-Agent für Palästina.
Der Widerstandskampf der Juden gegen die römische Besatzung hatte seine Ursache in den Pharisäern. Um Aufstände schon sehr frühzeitig zu erkennen war es nötig, römische Undercover-Agenten in die Reihen der Pharisäer einzuschleusen. Um als Agent nicht aufzufallen wurde Paulus deshalb zunächst Schüler bei Rabbi Gamaliel. Nun konnte er sich als „Pharisäer“ aufspielen und war Schüler eines berühmten Talmudlehrers. Jüdischer ging es einfach nicht mehr. Paulus benötigte auch eine Beschäftigung, um unauffällig Ermittlungen anzustellen und Leute verhören zu können. Der Hohepriester Kaiphas war in sein Amt von den Römern eingesetzt und übte dieses nur in Zusammenarbeit mit ihnen aus. Er beschäftigte deshalb Paulus bei seiner Tempelpolizei als Volontär in der Ausbildung zum „Sektenbeauftragten“, um jüdische Ketzer zu verfolgen. Jetzt war Paulus hervorragend getarnt. Niemand vermutete in ihm einen verdeckten Ermittler der Römer. Jedermann hielt ihn seitdem für einen fanatischen übereifrigen Pharisäer im Dienst des Tempels.
Paulus behauptete von sich, ein Schüler des bekannten Pharisäer Gamaliel gewesen zu sein. Er wusste genau, warum er sich als Schüler eines Pharisäers bezeichnete, man merkte ihm den Ausländer an. Deshalb nannte er sich Saul, welcher ein jüdischer Name ist. Vorher legte er sich die jüdische Legende zu. Als römischer Bürger hatte Paulus nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht einen römischen Namen zu tragen. Als Geheimagent der Römer brauchte er natürlich dieses Gesetz nicht zu beachten.
Bald erfolgte die Steinigung eines Christen. Paulus war dabei. Er veranlasste sie vermutlich sogar. Schon vor der Steinigung des Stephanus setzte die Christen- und Judenverfolgung des Paulus ein. Er hatte sich vom griechisch gebildeten Römer Paulus zum jüdischen Eiferer Saul gewandelt. Der römisierte Name Saulus ist erst nachträglich in die Evangelien eingefügt worden, um ihn als Römer auszuweisen.
Apostelgeschichte 8,1: „Saulus aber hatte Wohlgefallen an seinem Tode. Es erhob sich aber an jenem Tage eine große Verfolgung über die Gemeinde zu Jerusalem; und sie zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien, außer den Aposteln.“
Auffällig ist, dass die Gemeindemitglieder verfolgt wurden, die Jünger aber nicht. Die wurden in Ruhe gelassen. Sie hatten sich nämlich den Römern als Apostel (Agenten) angedient und arbeiteten mit ihnen zusammen. Sie leisteten Spitzel- und Zuträgerdienste und wurden zu Volksverrätern. Dafür hatten sie von den Römern nichts zu befürchten. Sie standen sogar unter ihrem Schutz. Wer die vorhergehenden Kapitel gelesen hat, der weiß, um was für Menschen es sich bei den Aposteln handelte. Verständlich, dass sie sich unter den Schutz der Römer stellten, es blieb ihnen ja gar nichts anderes übrig. Jüdische Ketzer lebten sonst nicht lange.
Apostelgeschichte 8,3: „Saulus aber wütete wider die Gemeinde, ging hin und her in den Häusern und zog hervor Männer und Frauen und überantwortete sie ins Gefängnis.“
„Saul“ musste damit seine Brötchen verdient haben, denn warum sollte er sich mit so etwas beschäftigen? Ein gebildeter Römer, der Student war in Jerusalem? Wer in die Häuser seiner Mitmenschen eindringen und sie ins Gefängnis stecken kann, der musste von einer staatlichen Stelle dazu ermächtigt sein. Nur Römer hatten das Recht zu töten. Der Hohepriester Kaiphas, Vorsteher des Hohen Rats, arbeitete mit der römischen Besatzungsmacht zusammen, wenn es galt, Aufrührer zu verfolgen. Kaiphas war von den Römern als Hohepriester eingesetzt worden und er unterstützte und bevollmächtigte den römischen Agenten Paulus. So brauchte dieser sich nicht als Römer zu entlarven und konnte sich als
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