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Jhereg

Jhereg

Titel: Jhereg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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sagte ich und schleuderte einen Schuriken in die Wand, direkt neben sein Ohr.
    »Witzig, Vlad –«
    »Ruhe. Also, wie geht man vor, wenn man einen Auftragskiller umbringen möchte? Besonders einen, der dafür sorgt, seinen Lebenswandel so unvorhersehbar wie möglich zu gestalten?«
    »Hä? Man setzt ein Treffen an, so wie der Demon.«
    »Genau. Und natürlich tut man, was man kann, um den anderen mißtrauisch zu machen, richtig?«
    »Äh, man vielleicht. Ich nicht.«
    »Verdammt, natürlich nicht! Man läßt es wie eine normale geschäftliche Verabredung aussehen. Und das bedeutet, man trifft sich mit dem anderen zum Essen. Und das bedeutet, man trifft sich nicht um zwei Uhr nachmittags.«
    Kragar war eine Zeitlang still, als er versuchte, meiner verschlungenen Darlegung zu folgen. »Na gut«, sagte er schließlich, »ich gestehe zu, daß das ein bißchen unnormal ist. Also: warum?«
    »Ich bin nicht sicher. Paß auf: finde alles über ihn raus, was du kannst, bring es hierher, und wir versuchen, es auf die Reihe zu kriegen. Vielleicht bedeutet es ja gar nichts, aber …«
    Grinsend zog Kragar einen kleinen Notizblock aus der Innentasche seines Mantels und fing an: »Der Demon«, las er. »Richtiger Name unbekannt. Jung, wahrscheinlich unter achthundert. Vor dem Interregnum hatte noch niemand von ihm gehört. Er tauchte unmittelbar danach auf, als er eigenhändig zwei der drei Mitglieder des alten Rates umbrachte, die die Zerstörung der Stadt Dragaera und die Seuchen und die Invasionen überlebt hatten. Aus dem, was übrig war, hat er eine Organisation aufgebaut und dazu beigetragen, daß das Haus wieder Profit abwarf. So, wie’s aussieht, Vlad«, dabei blickte er auf, »war es seine Idee gewesen, Leuten aus dem Ostreich zu gestatten, Titel im Jhereg zu erwerben.«
    »Wie interessant«, sagte ich. »Dann ist er also derjenige, bei dem ich mich bedanken muß, daß mein Vater die Möglichkeit bekam, die Einnahmen von vierzig Jahren Arbeit verplempern zu können, um als Jhereg angespuckt zu werden, wo er doch sowieso schon als Ostländer angespuckt wurde. Da muß ich mir echt mal was einfallen lassen.«
    »Ich sollte vielleicht darauf hinweisen«, meinte Kragar, »daß, hätte dein Vater den Titel nicht gekauft, du nicht die Gelegenheit bekommen hättest, der geschäftlichen Abteilung des Hauses beizutreten.«
    »Kann sein. Aber erzähl weiter.«
    »Viel mehr gibt’s nicht. Er hat es nicht direkt bis an die Spitze geschafft; zutreffender wäre, wenn man sagt, er hat es irgendwohin geschafft und dann behauptet, daß das die Spitze ist. Denk dran, hier war damals alles ziemlich durcheinander.
    Und selbstverständlich war er hart genug und gut genug, daß es hängenblieb. Soweit ich weiß, hat man seinen Machtanspruch seitdem nicht ein Mal ernsthaft in Frage gestellt. Er hat so eine Art, mögliche Gefahren zu erkennen, solange sie noch klein sind, und sie gleich auszuschalten. Erinnerst du dich zum Beispiel noch an diesen einen Typen, Leonyar, den wir letztes Jahr erledigt haben?«
    Ich nickte.
    »Tja, ich glaube, das ist möglicherweise indirekt vom Demon gekommen. Das werden wir natürlich nie mit Sicherheit wissen, aber wie ich gesagt habe: er schaltet mögliche Probleme gerne rechtzeitig aus.«
    »Hmm. Glaubst du, er könnte mich als ein mögliches Problem ansehen?«
    Kragar überlegte. »Das könnte schon sein, aber ich wüßte nicht recht, warum. Du hast dich aus Konflikten rausgehalten und, wie ich schon sagte, du hast dich nach den ersten paar Jahren nicht gerade aufgedrängt. Das einzige Mal, wo es ein kleines Problem gegeben hat, war die Sache mit Laris im letzten Jahr, und ich glaube, jeder weiß, daß du von ihm dazu gezwungen wurdest.«
    »Das will ich hoffen. Erledigt der Demon ›Arbeit‹?«
    Kragar zuckte die Achseln. »Das können wir nicht mit Gewißheit sagen, aber es sieht ganz so aus. Hat er zumindest, das wissen wir. Wie ich schon sagte, er hat diese beiden Mitglieder des Rates selbst erledigt, als er damals gerade anfing.«
    »Na toll. Dann wissen wir also nicht, was er im Schilde führt, und dazu kommt noch, daß er es womöglich selbst erledigt.«
    »Das könnte wohl sein, ja.«
    »Aber das will mir immer noch nicht in den Kopf, Kragar, ich meine, jemand wie der Demon, da würde so was doch nicht zufällig passieren, oder?«
    »So was?«
    »Na, sorgfältig ein Treffen verabreden, auf eine Weise, die mich natürlich mißtrauisch macht.«
    »Nein, ich glaube nicht, daß er – Was ist

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