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Jhereg

Jhereg

Titel: Jhereg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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bringen?«
    »Etwas in der Art. Ich weiß nicht, vielleicht können wir ihn verhexen, so daß er sich sicher fühlt. Ginge das?«
    Sethra überlegte, doch Aliera platzte dazwischen, bevor sie etwas sagen konnte. »Nein, das können wir nicht. Ich nehme an, daß es machbar wäre, aber Morrolan würde es mit Sicherheit bemerken. Außerdem können wir keinerlei Magie gegen ihn anwenden, ohne Morrolans Eid zu brechen.«
    »Bei Adrons Desaster!« rief ich. »Willst du damit sagen, daß wir ihn nicht mal überlisten dürfen?«
    »Nein, nein«, beruhigte mich Aliera. »Wir können ihn natürlich überzeugen, freiwillig zu gehen, selbst wenn wir dafür lügen müßten. Aber Magie dürfen wir nicht gegen ihn einsetzen. Morrolan sieht keinen Unterschied zwischen einem Energieblitz, der ihn zersprengt, und zum Beispiel einem Gedankenimplantat, das ihn zum Aufbruch zwingt.«
    »Oh, das ist ja reizend«, sagte ich. »Ich nehme nicht an, daß eine von euch eine Idee hat, wie wir das schaffen könnten, oder?«
    Beide schüttelten den Kopf.
    Ich erhob mich. »Also schön, dann will ich mal wieder in mein Büro. Bitte denkt weiter nach und gebt mir Bescheid, wenn euch irgend etwas einfällt.«
    Sie nickten und lehnten sich in angeregter Unterhaltung zurück. Ich erwartete nicht, daß sie wirklich mit irgendeinem Plan ankommen würden. Sie waren natürlich beide ganz großartig auf ihrem Gebiet, aber ihr Gebiet war nun mal nicht das Ermorden von Leuten. Andererseits ließ ich mich gerne eines Besseren belehren. So oder so, es war sicher angenehmer, wenn sie für mich arbeiteten als gegen mich.
    Ich verneigte mich und ging.

 
     
»SO ETWAS WIE AUSREICHENDE VORBEREITUNG GIBT ES NICHT«
     
     
    Wieder zurück in meinem Büro ließ ich zuerst mal meinen Magen von den Nachwirkungen des Teleports ausruhen. Nach ungefähr zehn Minuten meldete ich mich bei meinem Sekretär. »Schick doch bitte Kragar in mein Büro.«
    »Aber – er ist doch schon vor fünf Minuten reingegangen, Boß.«
    Ich sah mich um und fand ihn mit unschuldigem Gesichtsausdruck an seinem gewohnten Platz im Sessel sitzen.
    »Dann vergiß es.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich wünschte wirklich, du würdest das lassen.«
    »Was denn?«
    »Kragar«, seufzte ich, »Aliera ist willens, uns zu unterstützen.«
    »Gut. Habt ihr schon einen Plan?«
    »Nein, nur sowas wie einen Anfang. Aber Aliera versucht, übrigens mit Sethra Lavode, ihn weiterzuentwickeln.«
    Das schien ihn zu beeindrucken. »Sethra? Nicht übel. Was ist passiert?«
    »Nichts – aber um ein Haar wäre was passiert.«
    »Hä?«
    Ich erstattete einen kurzen Bericht von dem, was sich abgespielt hatte. »So«, schloß ich, »jetzt müssen wir uns was einfallen lassen, wie wir Mellar vorzeitig aus dem Schloß kriegen.«
    »Tja«, überlegte er, »du könntest den Demon fragen.«
    »Oh, klar. Und wenn dem nichts einfällt, dann frage ich die Imperatorin. Und –«
    »Was ist denn so schlimm daran, den Demon zu fragen? Wo du doch eh mit ihm sprechen wirst, warum nicht die Gelegenheit nut –«
    »Was werde ich?«
    »Der Demon will dich treffen, sofort. Da ist eine Nachricht gekommen, kurz vor dir.«
    »Weshalb will er mich treffen?«
    »Hat er nicht gesagt. Vielleicht hat er neue Informationen.«
    »Informationen könnte er einfach rüberschicken. Verdammt noch mal, er sollte besser nicht meinen Schwertarm reizen. Das müßte er eigentlich wissen.«
    »Na klar«, grunzte Kragar. »Aber was willst du dagegen machen, wenn er es trotzdem probiert?«
    »Ja, was? Gute Frage.«
    Er nickte.
    »Wann und wo? Halt, laß mich raten, gleiche Zeit und gleicher Ort, stimmt’s?«
    »Fast. Gleicher Ort, aber mittags.«
    »Mittags? Aber es ist doch schon –« Ich brach ab, konzentrierte mich kurz und hatte die Zeit. Beim großen Meer des Chaos, es war noch eine halbe Stunde Zeit! Die ganze Unterhaltung im Schloß hatte nicht mal eine Stunde gedauert. Verra!
    »Das bedeutet, er lädt mich zum Essen ein, ja?«
    »Genau.«
    »Und das bedeutet weiter, wir können uns nicht richtig vorbereiten für den Fall, daß er etwas vorbereitet hat.«
    »Stimmt auch. Weißt du, Vlad, wir hätten das Recht, das Treffen einfach abzulehnen. Du bist durch nichts verpflichtet.«
    »Hältst du das für eine gute Idee?«
    Darüber dachte er kurz nach, dann verneinte er.
    »Ich auch nicht«, meinte ich.
    »Soll ich vielleicht jemanden als Gast einschleusen? Wir könnten ein, zwei Leute besorgen –«
    »Nee. Dafür hat er ein Auge, und das können

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