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Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
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Edgar. Ich warte nur darauf, dass mein Gast eintrifft."
    „Warum?"
    „Um dir die Gelegenheit zu geben, dich zu rechtfertigen und das zu leugnen, von dem wir beide wissen, dass es die Wahrheit ist."
    Edgar zögerte. „Ich leugne nichts.",
    „Stelle dich, sonst werde ich das für dich erledigen."
    Der Colonel ließ ein gezwungenes Lachen hören und kam einen Schritt weiter nach unten. „Eine Pistole ist so viel effek- tiver als ein Dolch." Er hob langsam die rechte Hand, und der Lauf einer Duellpistole glänzte in der Dunkelheit auf. „Ich hätte sie schon beim ersten Mal verwenden sollen."
    Bedächtig erhob Dominic sich aus seiner kauernden Posi- tion in einer Ecke des Raumes. „Aber wie effektiv ist eine Pis- tole, wenn die Sicherung blockiert wurde, Edgar?", fragte er langsam.
    Edgars Stimme bebte vor Wut. „Ich hatte meine Pistolen eingeschlossen ..."
    „In meinem Schreibtisch. Hast du vergessen, dass du hier nur ein Gast bist? Im Übrigen ein äußerst unwillkommener Gast."
    In Panik hielt Edgar ihm die Pistole vors Gesicht und drückte den Abzug, nur um die Waffe dann auf die Treppe zu schleudern, weil sie nicht funktionierte.
    „Du bist wahnsinnig, Dominic. Wer außer einem Irren wür- de sich in den Wänden seines eigenen Hauses verstecken? Ich sollte dich wegsperren lassen. Schließlich hast du deinen eige- nen Mord inszeniert, um die armen Frauen aus dem Dorf im Schlaf zu verführen. Du bist offensichtlich verrückt."
    „Zweifelsohne. Vielleicht ist das eine Familieneigenschaft, die wir beide teilen."
    „Geh zur Hölle."

Dominic lachte über die unbeabsichtigte Ironie in den Wor- ten seines Onkels. „Wo, glaubst du, sind wir gerade?"
    „Ich hätte dir in jener Nacht das Herz herausschneiden sol- len."
    „Um es in einem Kästchen unter deinem Kissen aufzube- wahren?" Dominics Stimme klang beinahe unbeteiligt. „Wer war auf dem Weg hierher, um dich zu treffen, Edgar? Wer hat dir geholfen, dein Land zu verraten?"
    Der Colonel antwortete nicht.
    „Ich weiß, warum du meinen Bruder und Brandon hast tö- ten lassen."
    Edgar hielt inne. „Sie wussten es auch, aber das hat ihnen nicht weitergeholfen."
    „Wie viele Menschen waren darin verwickelt?"
    „Warum? Glaubst du, du kannst mit deinen Boscastle- Freunden zusammen die Welt erobern? Dein Bruder dachte, Brandon Boscastle würde ihn beschützen, und doch sind sie beide gestorben."
    Dominic ließ sich von Edgars Hohn nicht verunsichern. Er wusste, dass sein Onkel noch dafür bezahlen würde. Die Er- wähnung der Familie Boscastle bestärkte ihn nur noch in sei- nem Entschluss, seinen Onkel vor Gericht zu bringen.
    „Ich hatte gehofft, du würdest dich selbst stellen, Edgar."
    „Ich sähe uns beide lieber tot."
    „Na gut. Hier!" Dominic warf einen Degen durch die Luft. „Fang. Das wird unsere letzte Lektion sein. Erinnerst du dich noch an unsere Übungskämpfe? Ich musste mit verbundenen Augen gegen dich antreten. Es war eine ausgezeichnete Vorbe- reitung für das Fechten im Dunkeln."
    Laut fluchend hob Edgar unwillkürlich die Hand, um den Degen am Griff zu fangen. „Glaubst du wirklich, du kannst mich besiegen?" Mit vorsichtiger Anmut kam er die restlichen Stufen hinunter. „Ich habe dir alles beigebracht, was du über das Fechten weißt. Ich kenne jede einzelne deiner Schwach- stellen."
    Dominic zog seinen Degen. „Man kämpft sowohl mit dem Geist als auch mit dem Körper. Hast du mir das früher nicht immer gesagt?"
    „Es schmeichelt mir, dass du dich noch daran erinnerst."

Der Colonel bewegte sich mit einer Geschmeidigkeit, die sein Alter Lügen strafte, eröffnete mit einem geraden Stoß und löste sich dann nach innen aus der Bindung. „Das Traurige daran ist, dass ich seit deinen Schultagen noch weitere Tech- niken erlernt habe."
    „Zeige sie mir."
    Edgar umkreiste die schattenhafte Gestalt vor ihm. In Paris war er früher einmal Maître d'Armes gewesen. Dominic ver- mutete, dass er zu diesem Zeitpunkt auch seine Beziehungen nach Frankreich geknüpft hatte. „Samuel dachte auch, er könnte mich besiegen. Weißt du, wie genau er gestorben ist?"
    Dominic ließ sich nicht beirren. Was sein Onkel auch sagen mochte, nichts konnte jetzt seine Konzentration stören. Nur für diesen einen Augenblick war er aus dem Grab zurückge- kehrt. Seit Wochen hatte er in diesem stickigen Loch gesessen und sich alles genauestens ausgemalt. Er hatte jede Bewegung geplant, die er ausführen würde, sich auf jede Eventualität vorbereitet.
    Nicht

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