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Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
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flüsterte sie. „Dominic, Sie Teufel, sind Sie das?"
    Keine Antwort. Eine schnelle Suche ergab, dass das Anklei- dezimmer leer und das Fenster verschlossen war, sogar die Vorhänge waren vorgezogen. Mit einem besorgten Stirnrun-

zeln kehrte sie zu ihrem Bett zurück und zog das Kissen an sich, als wollte sie so die verführerische Wärme wieder zurück- rufen.
    Der Brief war verschwunden. Eine einzige weiße Rose nahm seinen Platz unter dem Kissen ein. Ihre Blütenblätter waren leicht zerdrückt und dufteten.
    Sie starrte auf das Bett herunter. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Das konnte nicht wahr sein. Der abscheuliche Kerl konnte nicht wiedergekommen sein, um den Brief zu stehlen, während sie geschlafen hatte. Er konnte nicht wirklich hier gewesen sein und sie so schamlos berührt haben.
    „Oh", flüsterte sie. Ihr war jetzt wieder heiß, wenn auch aus ganz anderem Grund. „Das würde er nicht wagen."
    Er hatte es gewagt. Hastig durchsuchte sie den Raum, das Ankleidezimmer und den Fußboden. Sie fühlte sich, als wäre sie immer noch im Traum.
    „Und das Teleskop ist auch verschwunden", murmelte sie, als sie das Fenster aufriss, um auf den dünnen Streifen Wald zu blicken, der die beiden Häuser voneinander trennte. „Ich weiß, dass Sie irgendwo da draußen sind und wahrscheinlich gerade über mich lachen, Stratfield, Sie - Sie herzloser Geist. Ist dies der Dank dafür, dass ich Ihnen geholfen habe?"
    Mit dem wenig angenehmen Gefühl, sich zur Närrin ge- macht zu haben, ging sie zurück zu der Tür zu ihrem Schlaf- zimmer. Und ihr Traum? Wie viel davon war wahr gewesen und wie viel Fantasie? Wie viel von ihrer Erregung hatte sie dem verruchten Dominic Breckland zuzuschreiben - und wie viel ihren eigenen geheimen Wünschen?
    Nun, hier war ein weiterer Skandal.
    Der Geist von Stratfield hatte wieder zugeschlagen, und Lady Chloe Boscastle war sein jüngstes Opfer.
    Dominic kraulte die Ohren des Hundes. Sein leises, zufriede- nes Lachen hallte von den Wänden des dunklen Tunnels wider. „Nun, das war ziemlich knapp, aber wir haben unseren Brief wieder. Ich werde nicht noch einmal so unachtsam sein." Wenn unachtsam überhaupt das richtige Wort dafür war. Be- sessen erschien eine passendere Beschreibung für sein Beneh- men zu sein. Besessen von Rachegelüsten. Besessen von dem

Gedanken, das wiederzubekommen, was ihm gehörte.
    Und plötzlich auch besessen von einer schönen jungen Frau, die aus gutem Grund vermutlich nichts mit ihm zu tun haben wollte. Warum sonst hatte er an ihrem Bett gekniet und sich mit jenen verstohlenen Berührungen gequält? Was für ein dummes Risiko er eingegangen war. Aber er brauchte nur seine Hände anzusehen. Er zitterte immer noch, weil er sie berührt hatte.
    Sie hätte aufwachen können - die Augen öffnen und schrei- en, bis das ganze Haus wach war. Oder, wie er sich zweifels- ohne gewünscht hatte, sie hätte sich in alles fügen können, was er mit ihr tun wollte. Zumindest in seiner verzweifelten Fantasie hätte sie ihn vielleicht sogar gebeten, ihr alles zu ge- ben, was er wollte.
    Sie war offensichtlich neugierig, was die körperliche Liebe anging, und er wäre liebend gerne ihr Lehrmeister geworden. Aber sie war ebenso eindeutig kein hohlköpfiges Mädchen, das keinen eigenen Gedanken zu Stande brachte.
    Sie hatte den Brief unter ihrem Kissen versteckt. Hatte sie die Bedeutung des Schriftstückes erraten? Er bezweifelte es. Und doch glaubte er auch nicht daran, dass sie den Zettel als sentimentale Erinnerung an ihre Begegnung in ihrer Nähe aufbewahrt hatte.
    Als intelligenter Mensch war er von ihrer schnellen Auffas- sungsgabe und ihrem scharfen Verstand fasziniert. Und sein Körper fand sie ganz und gar faszinierend, wenn auch aus we- sentlich niederen Motiven.
    Er hob das Messingteleskop, das er aus ihrem Zimmer mit- genommen hatte, um ihr Fenster zu beobachten. Er wurde ei- nige Minuten später für seine Mühe belohnt, als sie in ihrem weißen Musselinnachthemd am Fenster erschien. Natürlich konnte sie ihn nicht sehen, da er sich wie ein Fuchs zwischen den Farnen versteckt hatte. Sie verfluchte ihn vermutlich ge- rade, aber er hoffte, dass sie es nicht mit allzu lauter Stimme tat.
    „Hat Ihnen Ihre Rose gefallen?", fragte er das ferne Bild la- chend.
    Wie zur Antwort warf sie einen unidentifizierbaren, blassen Gegenstand aus dem Fenster. Er konnte nur erahnen, dass es

die Blume war, die er seelenruhig gegen den verschlüsselten Brief eingetauscht hatte.
    Er

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