Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
Vom Netzwerk:
len."
    „Warst du schon einmal hier drin, Dominic?", fragte sie.
    „Nun, ja. Das war ich tatsächlich."
    „Mit einer anderen Frau?"
    Er lachte und nahm die Maske und den Hut ab. „Ich habe mich vor einer Frau versteckt, wenn ich mich recht erinnere. Diese alljährlichen Bälle können für einen Junggesellen gera- dezu tödlich sein, kann ich dir sagen."

„Tödlich." Ihre Augen verdunkelten sich vor Sorge. „Musst du dieses Wort benutzen?"
    „Eine schlechte Wortwahl, du hast recht", stimmte er zu und wandte sich wieder zu ihr um.
    Sie blickte ihn an, ohne auch nur zu versuchen, ihre Ge- fühle zu verbergen. Es kostete sie all ihre Selbstbeherr- schung, nicht die Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn zu küssen, bis keiner von ihnen mehr Luft bekam. Das be- sitzergreifende Feuer in seinen Augen, die Erinnerung an die Nacht, in der sie sich geliebt hatten, überwältigte sie. An die- sem Abend wollte sie ihm ihre Liebe beweisen, ihm zeigen, was sie fühlte. Von allen Männern, die sie je gekannt hatte, war er der einzige, der sie verstand und so akzeptierte, wie sie wirklich war, der das Feuer in ihrem Herzen anfachte, statt zu versuchen, es zu ersticken.
    „Bei der Warterei auf dich habe ich abscheulich schlechte Laune bekommen, Dominic."
    „Vielleicht kann ich dir bald beweisen, dass sich das alles gelohnt hat."
    Sie sah das Funkeln spöttischer Zustimmung in seinen Au- gen. „Mach dich nicht über mich lustig", entgegnete sie. „Es ist grauenvoll, aber ... ich ... ich brauche dich." Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Oh, wie schrecklich es ist, das zuzugeben."
    Einen Augenblick lang bewegte er sich nicht. Sie dachte und hoffte beinahe, dass sie die beschämenden Worte so leise gesagt hatte, dass er sie vielleicht nicht hatte hören können. Verlegen senkte sie die Hände. Dominic hatte sie verstan- den, sie konnte es an der Hitze sehen, die in seinen Augen auf- flackerte, als er sie anblickte. Er verbeugte sich vor ihr, den Dreispitz in den Händen.
    „Wenn das alles vorbei ist", versprach er ruhig, „wirst du mich nie wieder los."
    Nach ihrem Eintreten hatte er bereits die Tür verschlossen, und jetzt schob er zur Vorsicht noch einen alten Eichenstuhl dagegen, um sicherzustellen, dass sie ungestört blieben.
    Als er die Arme nach ihr ausstreckte, hatte sie Angst, ihre Beine würden ihr den Dienst versagen. Wie sollte sie es ertra- gen, ihn wieder gehen zu lassen? Das glühende Sehnen in sei-

nem Blick entzündete all ihre Sinne.
    „Ich habe nicht viel Zeit", sagte er. „Wenn mein Onkel nicht bald kommt, muss ich zum Haus zurückkehren. Es ist schon nach Mitternacht."
    Ihre Gefühle, die sie so lange mühsam beherrscht hatte, drohten überzuschäumen. „Wirst du einen gläsernen Pantof- fel auf der Treppe zurücklassen, damit ich eine Erinnerung an dich habe?"
    „Chloe, bitte." Er strich über die kurzen Locken, die ihr Ge- sicht umrahmten.
    „Ich werde nicht noch einmal an deinem Grab weinen, wenn du dich ermorden lässt, Dominic." Auf seinen fragen- den Blick hin erklärte sie: „Als ich zum ersten Mal dachte, du wärest getötet worden, habe ich um dich getrauert. Ich habe mich deinetwegen in den Schlaf geweint, ohne auch nur zu wissen, warum."
    „Es tut mir leid, dass du meinetwegen traurig warst", er- widerte er und zog sie an sich. „Ich werde es wiedergutma- chen."
    Ihre Blicke trafen sich und hielten einander fest.
    „Ich will dich, Dominic."
    „Aber ich habe dich nicht hierher gebracht, um ..."
    „Bitte", flüsterte sie. „Halte mich."
    Sie gehörte ihm. Von dem Moment an, als er sie wieder in die Arme schloss, erkannte sie das als unumstößliche Wahr- heit. Ihr ganzer Körper wurde warm und schmolz förmlich dahin. „Was wirst du tun, wenn du Sir Edgar begegnest?", flüsterte sie, während er geschickt ihr Kleid aufhakte. Die hauchdünnen Flügel ihres Kostüms fielen zu Boden, ihr rosa Gazekleid folgte rasch. Bebend ließ sie zu, dass seine fähigen Hände Besitz von ihrem Körper ergriffen, sie erforschten, für seine Invasion vorbereiteten. Aber gleichgültig, wie sehr sie ihn begehrte, sie konnte das alles nicht aus vollem Herzen ge- nießen, wenn sie zugleich um sein Leben fürchten musste.
    Sie zog ihm den Umhang von den Schultern. „Was werde ich tun?", sinnierte er und beobachtete, wie das Kleidungsstück zu ihren Sachen auf den Boden fiel. „Ich werde ..." Er schob sie ein Stück von sich fort und hob die Brauen. Seine Augen hatten sich vor Verlangen

Weitere Kostenlose Bücher