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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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genäht habe, hat er sich mit keinem anderen Mädchen mehr getroffen. Und nach der Schule kommt er fast jeden Tag zu uns rüber.«
    Ich dachte an das, was Robert gesagt hatte. Mir erschien es viel wahrscheinlicher, dass Zack nicht wegen der Puppe, die Tory genäht hatte, zu den Gardiners kam, sondern weil er Paula sehen wollte.
    Doch das sagte ich nicht laut. Laut sagte ich: »Aber das mit der Puppe … Keine Ahnung … irgendwie finde
ich das ziemlich krass. Das hat was von Stalken, findest du nicht?«
    »Du musst es ja wissen«, sagte Tory spitz.
    Ich öffnete die Augen kurz, um ihr einen bösen Blick zuzuwerfen, sagte aber nichts. Was hätte ich denn auch sagen können? Sie hatte ja vollkommen recht.
    Und zwar mehr, als sie ahnte.
    »Ist ja auch egal«, sagte Tory. »Hier, ich zeig dir was.«
    Sie zog eine lange spitze Nadel aus dem Schuhkarton und rammte sie mit einer schnellen Bewegung mitten in den Kopf der Zack-Puppe.
    »Hey!«, rief ich erschrocken und setzte mich kerzengerade im Bett auf. Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen. »Was machst du da?«
    »Reg dich nicht auf«, sagte Tory. »Ich dringe in seine Gedanken ein, verstehst du? Jetzt kann er gar nicht anders, als an mich zu denken.«
    Ich gebe zu, dass es mich nicht überrascht hätte, wenn ich in diesem Moment aus dem Nachbarhaus einen lauten Schrei gehört hätte, aber zum Glück hörte ich nur das Plätschern des Springbrunnens im Garten und das entfernte Heulen einer Polizeisirene.
    »Oh Mann«, sagte ich, während ich beobachtete, wie Tory mit der Nadel noch ein paarmal auf den mit Watte gefüllten Kopf der Zack-Puppe einstach. »Bist du dir sicher, dass er jetzt an dich denkt und nicht eher daran, dass er sich ein Aspirin besorgen muss?«
    »Zack hat sich mit keinem anderen Mädchen mehr getroffen, seit ich die Puppe gemacht habe«, sagte Tory.

    »Ja, das hast du gerade schon mal erwähnt«, erinnerte ich sie. Und dann fragte ich (zögernd, weil ich nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde): »Hat er sich denn mal mit dir getroffen?«
    »Na ja.« Tory legte die Puppe behutsam wieder zurück in den Schuhkarton. »Nicht direkt. Aber ich hab dir doch schon gesagt, dass er jeden Nachmittag nach der …«
    »…Schule rüberkommt. Ja, das hast du gesagt. Aber …« Ich schüttelte den Kopf. »Hör zu, ich will dir nicht zu nahetreten, Tory. Aber diese Hexensache … also, das ist echt keine gute Idee. Glaub mir, okay?«
    »Das ist keine Hexen sache«, sagte Tory scharf. »Es ist eine Tat sache. Ich bin eine Hexe, und du bist wahrscheinlich auch eine, weil du die älteste Tochter deiner Mutter bist.«
    Die Nuss in meinem Magen schwoll auf Orangengröße an.
    »Tory«, sagte ich, »äh … Torrance, Entschuldigung. Können wir vielleicht ein andermal darüber reden? Ich fühl mich nämlich wirklich nicht so gut …«
    Tory legte den Deckel auf den Schuhkarton. »Du solltest erleichtert sein, Jinx. Weil du nämlich endlich nicht mehr allein bist.« Sie beugte sich vor und legte ihre rechte Hand auf meine. »Du bist kein Freak, Jinx.«
    Sie hatte echt keine Ahnung.
    »Wow«, sagte ich. »Toll. Das … das ist tröstlich.«
    »Mir ist klar, dass das jetzt ein ziemlicher Schock für dich ist und dass du erst mal Zeit brauchst, das alles
sacken zu lassen«, sagte Tory. »Ich war am Anfang auch geschockt. Als wir Grandma das letzte Mal in Florida besucht haben und sie mir die Geschichte erzählt hat, dachte ich, ich wäre die Einzige, die Branwen damals gemeint hat. Die Ur-Ur-Ur-Urenkelin, an die sie die Gabe vererben würde. Aber nach dem, was ich heute beobachtet habe, Jinx, besteht kein Zweifel daran, dass du die Gabe auch besitzt. Wahrscheinlich wurde Branwens Prophezeiung im Laufe der Generationen, in denen sie weitergegeben wurde, ein bisschen verfälscht. In Wirklichkeit hat sie anscheinend die Töchter der Töchter gemeint. Plural. Immerhin hat Grandma zwei Töchter und beide haben wiederum Töchter. Also hat Branwen von uns beiden gesprochen. Wir sind beide Hexen. Ich meine, hey, warum soll es in einer Generation nicht zwei Hexen geben?«
    Sie redete weiter, ohne auf meine Reaktion zu warten. »Und das heißt, dass wir jetzt nur noch lernen müssen, sie zu benutzen. Die Gabe, die Branwen uns vererbt hat, meine ich. Ich kann dir dabei helfen, Jinx. Du kannst an den Treffen unseres Zirkels teilnehmen. Mit unseren vereinten Kräften  – deinen und meinen  – sind wir unschlagbar. Wir könnten die Herrschaft über die Schule

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