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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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stinksauer wurde.
    »Ach?«, sagte sie und richtete sich kerzengerade auf. »So ist das also. Du hältst dich wohl für was Besseres, bloß weil du schon länger praktizierst, ja? Ist es das? Dann hör mir mal gut zu  – Jinx . Zufälligerweise bin ich die mächtigste Hexe und Hohepriesterin in unserem Zirkel. Gretchen und Lindsey sind lächerliche Anfängerinnen gegen mich. Bei uns an der Schule gibt es Leute, die haben Angst vor mir, so mächtig bin ich. Na, was sagst du jetzt, Miss Superhexe?«
    Ich sah sie mit offenem Mund an und sagte gar nichts.
    Dabei hätte ich es wissen müssen. Keine Ahnung, warum ich mir eingebildet hatte, hier in New York in Sicherheit zu sein.
    Ich hätte damit rechnen müssen, dass so etwas passiert.
    »Hat es was mit heute Nachmittag zu tun?«, fragte Tory. »Weil du mitgekriegt hast, dass ich mir die Pillen besorgen lasse? Bist du deswegen irgendwie sauer?«
    »Wie bitte? Nein …«, sagte ich, immer noch entgeistert. Irgendwie fühlte ich mich, als hätte man mich in eine Falle gelockt, obwohl das natürlich nicht stimmte. Schließlich hatte Tante Evelyn bestimmt nicht gewusst, was ihre Tochter von mir wollte, sonst hätte sie Tory
nicht mit mir allein gelassen. »Hör zu, Tory, mir ist total egal, was du machst. Ehrlich. Also ich meine … egal ist es mir natürlich nicht. Ich finde es ziemlich gefährlich, dass du dir Medikamente besorgen lässt, ohne dass ein Arzt sie dir verschrieben hat …«
    »Das Ritalin brauch ich, um die Prüfungen zu überstehen«, unterbrach Tory mich. »Und das Valium … Ich hab in letzter Zeit öfter mal Einschlafprobleme, das ist alles.« Sie stieß sich von der Tür ab, ging durchs Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen. »Du brauchst nicht zu denken, dass ich ständig irgendwelche Drogen einschmeiße. Echt nicht. Ich nehme auch kein Ecstasy oder schnupfe Koks. Ist das mit den Pillen etwa ein Problem für dich? Sag bloß, die anderen Hexen in deinem Zirkel haben was gegen Drogen? Wenn ja, dann seid ihr echt noch hinterwäldlerischer, als ich gedacht hätte.«
    »Tory«, sagte ich. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass wir allen Ernstes dieses Gespräch führten. »Ich bin in keinem Hexenzirkel. Ich will bloß meine Ruhe haben, okay? Nimm’s nicht persönlich, aber ich bin einfach wahnsinnig müde.«
    Diesmal war Tory diejenige, die blinzelte. Um genau zu sein, starrte sie mich so entgeistert an, als wäre ich einer der Schwanenwasserhähne im Bad und hätte plötzlich angefangen zu sprechen. Nach einer Weile sagte sie: »Du weißt es echt nicht, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Was weiß ich nicht?«
    »Dass du eine von uns bist«, sagte Tory aufgeregt. »Dabei musst du doch einen Verdacht gehabt haben!
Ich meine, es kommt doch nicht von ungefähr, dass dich alle Jinx nennen. Hallo? Jinx heißt so viel wie verhext , falls dir das bis jetzt entgangen ist.«
    »Kann sein, aber Jinx heißt nun mal auch Pechvogel «, sagte ich verbittert. »Und ich werde so genannt, weil überall, wo ich bin, schlimme Sachen passieren  – wie dein Bruder vorhin so schön gesagt hat.«
    Tory schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, das ist nicht der wahre Grund. Das heute Nachmittag war etwas anderes. Ich habe dich beobachtet, Jinx. Während ich mit Mom telefoniert habe, bin ich ins Wohnzimmer gegangen und habe vom Fenster aus alles ganz genau gesehen.« Ihre Augen funkelten im schwachen Licht der Nachttischlampe. »Es sah aus, als wüsstest du ganz genau, was passieren wird. Du hast Zack aus dem Weg geschubst, bevor der Fahrradkurier wegen der Autotür nach rechts ausgewichen ist. Dabei konntest du überhaupt nicht wissen, was er machen würde. Er hätte ja auch bremsen können. Aber du hast es gewusst. Aus irgendeinem Grund hast du es gewusst!«
    »Klar hab ich es gewusst«, seufzte ich frustriert. »Schließlich habe ich lebenslange Erfahrung mit so was. Ich kann mich darauf verlassen, dass überall, wo ich bin, alles, was schiefgehen kann, garantiert schiefgeht. So war das schon immer.«
    »Aber hier ging nichts schief«, widersprach Tory. »Du hast jemandem das Leben gerettet. Zack hätte sterben können.«
    Ich schüttelte wieder den Kopf. Es war echt nicht zu
fassen. Jetzt wurde ich in New York genau von dem eingeholt, wovor ich eigentlich geflohen war. Alles begann wieder von Neuem. Und meine Cousine Tory  – der letzte Mensch, von dem ich es erwartet hätte  – war diejenige, die den Stein ins Rollen brachte.
    »Jetzt übertreib nicht, Tory«,

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