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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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höchstpersönlich im Wäschekorb versteckt hatte  –, und winkte ab. »Nein, nein. Lass nur. Ich brauche gar keine Beweisfotos.«
    Dann holte ich tief Luft und ging zur Treppe.

    Zack stand in einem Smoking, in dem er aussah wie ein Filmstar, unten in der Eingangshalle und unterhielt sich mit Onkel Ted. Er hatte eine Hand in der Hosentasche, in der anderen hielt er eine durchsichtige Kunststoffschachtel mit einer ansteckbaren Blüte darin. Als er Alice  – die hinter mir herschlich  – kichern hörte, blickte er auf, und meine Nervosität wegen meines Aussehens war mit einem Mal wie weggeblasen. Das lag daran, dass Zack in dem Moment, in dem er mich sah, anscheinend völlig vergaß, was er zu Onkel Ted hatte sagen wollen. Seine Stimme erstarb, und sein Blick folgte mir wie hypnotisiert, während ich die Treppe hinunterging. Als ich schließlich auf der untersten Stufe ankam, stand er immer noch wie erstarrt da und sagte nichts.
    Erst als Teddy »Wow, Jean! Du siehst toll aus!« rief, kam Zack wieder zu sich.
    »Ja«, sagte er. »Ja, Jean. Du siehst wirklich … wirklich …«
    Plötzlich spürte ich doch wieder den Knoten in meinem Magen. Was würde er sagen? Bestimmt nicht, dass ich toll aussah oder so etwas in der Art. So etwas sagten gute Freunde nicht zueinander …
    »… wunderschön aus!«, beendete Tante Evelyn den Satz für ihn und breitete die Arme aus, um mich an sich zu ziehen. Zack sah zumindest nicht so aus, als wollte er ihr widersprechen. »Ach, Jean. So ein Pech, dass ich meine Kamera nicht finde. Deine Mutter wird mich verfluchen!«
    »Das ist schon okay, Tante Evelyn«, sagte ich und
grinste Zack über ihre Schulter hinweg zu. »Ich bin mir sicher, dass sie es überleben wird.«
    »Kann sein, aber ich werde es nicht überleben.« Sie ließ mich los, sah zwischen Zack und mir hin und her und sagte: »Ihr zwei seht so … so …«
    »Mo-om!«, ertönte Torys Stimme von oben. »Jetzt fang bitte nicht an zu heulen. Dann muss ich nämlich auch heulen und ruiniere mein ganzes Make-up.«
    Wir alle starrten mit offenem Mund nach oben, als Tory in jungfräulichem Weiß (hatte sie nicht behauptet, dass auf dem Ball alle immer etwas Schwarzes tragen würden?) die Treppe hinunterschwebte. Das Kleid war für ihre früheren Verhältnisse beinahe schlicht: ein Traum aus schneeweißem Tüll mit einer engen Satinkorsage. Dazu trug sie lange weiße Handschuhe. Wenn irgendjemand wie eine Prinzessin aussah, dann war es Tory. Im Vergleich zu ihr sah ich beinahe … ein bisschen ordinär aus.
    »Tory!«, rief ihre Mutter. »Du siehst atemberaubend aus! Ach Gott, wo habe ich nur meine Kamera gelassen!«
    »Nimm doch mein Handy«, sagte Tory und zog es aus ihrer Tasche  – die für eine Abendtasche ungewöhnlich groß war.
    Na toll. Nach all der Mühe, die ich mir gegeben hatte, würde meine Mutter jetzt doch Fotos bekommen. Und zwar welche, auf denen ich so verrucht aussah wie Tory früher, während sie selbst so unschuldig und rein aussah wie… na ja, ich . Hätte ich mich doch nie von ihr überreden lassen, dieses Kleid anzuprobieren!

    Außerdem hatte sie gesagt, alle würden etwas Schwarzes anziehen. Warum hatte sie sich dann für ein WEISSES Kleid entschieden?
    Wir ließen uns geduldig fotografieren, und dann lief ich knallrot an, während Zack mir die Blume, die er für mich besorgt hatte (eine einzelne rote Rose), ans Kleid heftete, woraufhin weitere Fotos gemacht wurden. Die Prozedur war vor allem deshalb so peinlich, weil es nicht allzu viel Stoff gab, an dem Zack die Rose befestigen konnte, nur den dünnen Träger. Irgendwann griff Tante Evelyn ein und half ihm, worüber ich sehr erleichtert war, weil Zack sich die ganze Zeit über meinen Busen beugte und… na ja, der Ausschnitt war wirklich sehr tief.
    Um halb acht kamen wir endlich los. Nachdem wir in die vor dem Haus wartende Limousine geklettert waren, ließen wir uns gegen das schwarze Lederpolster sinken und seufzten alle erleichtert auf.
    »Erschießt mich«, sagte Tory, deren Kleid so voluminös war, dass es aussah, als säße sie inmitten einer weißen Wolke, »wenn ich jemals so werde wie Mom. Das müsst ihr mir versprechen.«
    »Ich fand sie süß«, sagte ich. »Mir war das alles zwar todpeinlich, aber irgendwie war es rührend, dass sie fast aufgeregter war als wir.«
    Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr es mich beeindruckte, zum ersten Mal in einer echten Limousine unterwegs zu sein. Zwischen den Sitzen gab es

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