Job Future - Future Jobs
Technik nicht nur eine Kraft, die in die Isolation führt, sondern auch eine Quelle, aus der jedes Erdenkind sämtliche Erkenntnisse und Einsichten schöpfen kann, die unsere Welt bereithält.
Zwar birgt die Globalisierung die Gefahr, dass eine Unterklasse von erschreckenden Ausmaßen entsteht und weite Teile der weltweiten Industrieproduktion nach China und Indien verlagert werden, aber man kann sich auch vorstellen, dass sich die gesamte Welt am Innovationsprozess beteiligt und die Entwicklungsländer dem Westen vorführen, wie man dank Innovation sparsamer leben kann. Die Sparpolitik des Westens könnte der Auftakt dazu sein, dass eine Gesellschaft entsteht, in der Erlebnisse und Erfahrungen mehr zählen als unersättlicher Konsum.
Der demografische Wandel kann zwar dazu führen, dass die Jungen gegen die Alten auf die Barrikaden steigen, aber wenn sich Arbeitsbiografien bis zum 70. Lebensjahr verlängern, können auch mehr Chancen entstehen, wenn Arbeit positiv und erfüllend ist. Und während in der sich wandelnden Gesellschaft neue Familienstrukturen mit immer mehr Patchwork-Familien entstehen, steigen in den Unternehmen auch immer mehr Frauen zu Entscheidungsträgerinnen auf, während die Männer bei der Kindererziehung eine wichtigere Rolle übernehmen. Ohne Zweifel überschatten der Klimawandel und die drohende Energieverknappung das künftige Wachstum in den künftigen Industriestaaten, aber wir können uns auch aktiv für eine Welt einsetzen, die mit geringeren CO 2 -Emissionen auskommt, in der wir unseren Wohnort näher am Arbeitsplatz wählen, weniger pendeln und nur noch ins Flugzeug steigen, wenn es nicht anders geht.
Tatsache ist: Wir können zwar nicht in die Zukunft schauen, kennen aber die Faktoren, die unsere künftige Arbeitswelt prägen werden. Bekannt sind ebenso einige Konsequenzen, die deren Wirken nach sich ziehen werden. Wie die Planer der Shell-Szenarien vor vielen Jahren vorführten, können wir anhand möglicher Verhaltensweisen verschiedene Bilder von der Zukunft malen.
Wenden wir uns erneut den 32 Teilaspekten der fünf Faktoren zu, fügen sie diesmal aber zu Mustern zusammen, die möglichst optimistische Szenarien mit Blick auf unsere künftige Arbeitswelt ergeben.
6 SOZIALES ENGAGEMENT: DER SIEGESZUG DER SOLIDARITÄT UND DES IDEALS VOM AUSGEWOGENEN LEBEN
Johns und Susans Alltag
Bei Sonnenuntergang an diesem Januar 2025 stattet John den Dorfältesten der kleinen Gemeinde im Bezirk Chittagong, für die er arbeitet, einen letzten Besuch ab. Am nächsten Morgen steht er früh auf, um einen Standort für Wasserpumpen zu besuchen, die er betreut hat. Wie er erfuhr, gibt es eine Störung, und er will ihr jetzt auf den Grund gehen. Ab 10.00 Uhr bespricht er über Mobiltelefon mit Kollegen in den USA, was sie in der letzten Woche erledigt haben. Manche erreicht er bei ihnen abends zu Hause. Erfreut nehmen sie die positiven Neuigkeiten zu Kenntnis. Um 12.00 Uhr essen John und seine Frau Susan mit örtlichen Freiwilligen ein einfaches Gericht aus Reis und Gemüse zu Mittag. Um 13.00 Uhr ist er wieder auf dem Feld. In drei Stunden harter Arbeit hilft er einem Team, in einem weiteren entlegenen Dorf eine Wasseraufbereitungsanlage zu installieren. Um 16.00 Uhr bespricht er mit einem Kollegen von einer Nichtregierungsorganisation, wie ein schwieriges Problem angegangen werden soll: Ein Damm flussaufwärts droht zu bersten und gefährdet die umliegenden Dörfer. Beide beschließen, gemeinsam zu Abend zu essen und den Tag mit einem Spaziergang zurück zu dem schlichten Gästehaus zu beschließen, in dem John und Susan mit ihrer jungen Familie wohnen.
John und Susan verbrachten das letzte Jahr als ehrenamtliche Helfer für eine humanitäre Organisation in Bangladesch. Sie haben für die Dörfer um die Stadt Chittagong Wasserrechte ausgehandelt. Alle fünf Jahre nahm John in seiner Vollzeitstelle bei einer größeren US-Vertriebsfirma für sechs Monate eine Auszeit, um die Ärmsten in Chittagong zu unterstützen. Dieses Jahr hat ihn seine ganze Familie begleitet. Johns Engagement hatte schon im Jahr 2007 begonnen, als er jung und in der Ausbildung war. Schockiert hatte er von einer verheerenden Flutkatastrophe in der Ebene des Ganges-Deltas erfahren. Entschlossen wollte er helfen, und er begann, Spenden zu sammeln. Nach zwei Jahren beschloss er, seine Arbeit für die Dorfgemeinschaft auszuweiten, indem er sie vor Ort bei ihren beständigen Kämpfen um sauberes Wasser unterstützte. Seit diesem
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