Job Future - Future Jobs
haben. Ersetzt werden sie nun durch eine neue Form der Arbeit mit einem neuen Deal, der deutlich größere Freiheiten und Chancen bietet. Die Zukunft bietet Ihnen Gelegenheit, an Aufgaben zu arbeiten, die Sie begeistern, und Kollegen zu finden, von denen Sie lernen und an denen Sie wachsen können. Sie können Ihre Arbeitszeit mit Ihren Verpflichtungen gegenüber der Familie, Freunden und sich selbst besser in Einklang bringen. Möglichkeiten, den Rahmen der Arbeit aktiv mitzubestimmen, gewinnen mit der zunehmenden Auflösung der traditionellen Laufbahnen weiter an Bedeutung. Aber das alles ist nicht selbstverständlich. Um Ihre Chancen zu nutzen, müssen Sie einige schwierigen Entscheidungen darüber treffen, wer Sie sein und woran Sie glauben wollen und zu welchen Konsequenzen und Kompromissen Sie bereit sind.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die Art Ihres Arbeitens, die das traditionelle Modell ablöst, bis zu einem gewissen Grad davon abhängt, welche Schwerpunkte Sie setzen, wie entschlossen Sie sind und welche Tatkraft Sie aufbringen. Wie wir beim Thema der ersten Neuorientierung gesehen haben, werden Sie in den kommenden Jahrzehnten eine interessante und sinnvolle Arbeit nur dann gestalten können, wenn Sie bereit sind, sich unter Einsatz von Zeit und Konzentration zu einem Meister zu entwickeln und dies während Ihres gesamten Arbeitslebens tun. Ebenso brauchen Sie Energie, Ruhe, Kraft und Begeisterung, um sich das regenerative Umfeld und die Ideenreiche Masse aufzubauen, die im Zentrum der zweiten Neuorientierung stehen. Aber wie wir an den Szenarien einer Vorgegebenen Zukunft gesehen haben, können wir diese Neuorientierungen nur dann bewältigen, wenn wir Arbeit und Privatleben besser in Einklang miteinander bringen und uns für unsere berufliche und persönliche Weiterentwicklungen Zeit nehmen.
Die dritte Neuorientierung steht vielfach für das, worum es meines Erachtens in der künftigen Arbeitswelt gehen könnte und sollte: für eine Abkehr von einer Arbeit, die einen komplett vereinnahmt, und die Hinwendung zu einer ausgeglichenen und sinnvolleren Art der Beschäftigung. Aber im Kern zielt diese Neuorientierung deutlich tiefer. Die bessere Work-Life-Balance, wie man es nennt, steht schon seit Jahrzehnten auf der Agenda. Die Belastungen eines unausgeglichenen Lebens sind ebenso gut dokumentiert wie seine Auswirkungen auf junge Mütter und Väter. Das Problem ist keineswegs neu und erscheint vielen Kommentatoren als unlösbar.
Ich glaube dagegen, dass es durchaus lösbar ist und dass die fünf Faktoren, die unsere Zukunft prägen, zudem die Chance bieten, Lösungswege kraftvoll und konzentriert anzugehen. Es geht um schwierige Fragen und Probleme. So formulierte beispielsweise ein Mitglied unseres Forschungskonsortiums Future of Work – nennen wir es Tom – sein persönliches Dilemma so:
Hohe Lebensqualität wird als perfekte Work-Life-Balance definiert. Aber kann man sie genießen, wenn man die Karriereleiter nur in einem durchschnittlichen Tempo erklimmt? Die Medien schreiben Helden mit Schlagzeilen hoch wie »der jüngste Millionär aller Zeiten« et cetera. Ständig impft man uns Vorstellungen ein, die uns in einen erbitterten Konkurrenzkampf stürzen. Das wird man nur mit gewaltigen Mühen ändern können. Werden die Medien jemals einen Mann feiern, der ein großartiger Vater war, ein wirklich entwicklungsorientierter Vorgesetzter, der es nur bis zum mittleren Management brachte und keine Million an Aktienoptionen verdient hat?
Ich vermute, dass Sie solche Fragen auch schon beschäftigt haben, ob Sie ein Babyboomer sind, der Generation X angehören oder als Mitglied der Generation Y eben erst ins Berufsleben eingestiegen sind. In unserem Forschungsverbund haben wir auch Stimmen von Mitgliedern gehört, die wichtige Entscheidungen zum Warum und Wie von Arbeit getroffen hatten. So sagte eine leitende Mitarbeiterin der karitativen Organisation Save the Children:
Ich bin natürlich (etwas) voreingenommen, aber meiner Meinung nach begeistern sich diejenigen, die sich für eine Arbeit im gemeinnützigen Sektor entschieden haben, für die Idee, Erfahrungen zu sammeln. Wir begnügen uns mit weniger Geld, als wir für vergleichbare Leistungen im privaten Sektor bekommen würden, bekommen also weniger »Quantität an Konsum« und dafür mehr Qualität an Erfahrung. Das deckt sich mit unseren Vorstellungen einer Entlohnung. Welche Belohnung gäbe es sonst in Organisationen, die Leistung nicht mit
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