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Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Titel: Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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gefiel ihm nicht, dass sie seinen Namen kannten, vielleicht hatte Oliver vor seinem Ableben noch geplaudert. Er würde sich von diesem Schwanzlutscher nicht einschüchtern lassen. »Nigger«, sagte er. »Du hast ja keine Ahnung, in was für einen Haufen Scheiße du hier gerade getreten bist. Weißt du, wem dieser Lkw gehört?«
    Ein paar der Schwarzen, allen voran der mit dem roten Kopftuch neben Oliver, warfen ihm finstere, mordlustige Blicke zu, aber der große kahl rasierte Neger sah ihn nur überrascht an. »Und wem gehört der Laster, Charlie?« Seine Augen waren weit aufgerissen, er sah dabei aus wie dieser schwarze Komiker Stepin Fetchit.
    »Der Farino-Familie«, erklärte Charlie Scruggs.
    Der Schwarze riss seine Augen noch weiter auf: »Oh du meine Güte, Himmel hilf«, sagte er mit affektiertem Tonfall. »Meinst du etwa die Farino-Familie, die von der Mafia?«
    »Ich meine, dass dieser Lkw und alles in ihm drin – einschließlich Oliver und mir – Eigentum der Organisation ist, du verdammte Niggerschwuchtel. Fass irgendwas davon an und es gibt keinen Scheißhaufen in ganz Amerika, wo du deinen schwarzen Arsch noch verstecken könntest.«
    Der Kahlköpfige nickte nachdenklich. »Wahrscheinlich hast du recht, Charlie, alter Kumpel. Aber ich schätze, jetzt ist es zu spät.« Er sah bedauernd zu Oliver hinüber. »Ollie da haben wir schon angefasst.«
    Charlie blickte zu seinem toten Gefährten hinüber und versuchte, seinen nächsten Satz mit Bedacht zu formulieren.
    Der Neger gab ihm keine Chance, etwas zu sagen. »Außerdem, Charlie, hast du das böse N-Wort benutzt.«
    Malcolm schoss Charlie Scruggs ins linke Auge.
    »Hey«, brüllte Doo-Rag von der anderen Seite und duckte sich hinter Olivers Leiche. »Sag gefälligst Bescheid, wenn du so was machst, du Arschloch.«
    »Halts Maul«, raunte Malcolm. »Die Kugel ging nach oben. Siehst du Charlies Gehirn da oben am Wagendach kleben? Dir konnte nichts passieren, Nigger.«
    Doo-Rag starrte ihn finster an.
    »Ladet die Geräte ab«, befahl Malcolm.
    Doo-Rag funkelte ihn noch einmal an, ging dann aber gehorsam zur Rückseite des Wagens, knackte das Vorhängeschloss mit einem Bolzenschneider und kletterte auf die Ladefläche. Ein paar Minuten später kehrte er mit einem Stapel DVD-Player zurück.
    »Bist du sicher, dass das die Richtigen sind?«, fragte Malcolm.
    »Ja, sicher bin ich sicher.« Doo-Rag deutete auf die Aufkleber mit den Seriennummern hinten an den Geräten.
    Malcolm nickte und Cutter kam um den Laster herumgelaufen. Die anderen machten ihm Platz. Cutter zog ein Messer aus der Tasche, klappte einen Schraubenzieher heraus und entfernte die Abdeckung des oberen Players.
    »Ausnahmsweise hast du mal recht, Doo.« Malcolm nickte erneut. Cutter schnappte sich die DVD-Player und mit Ausnahme von Malcolm und Doo-Rag trabten alle zurück zu ihrem Astro-Van. »Lass den Motor an«, befahl Malcolm. »Bring den Klotz in Stellung.«
    »Vergiss es«, maulte Doo-Rag. »Da klebt überall Blut und Gehirnmasse und Scheiße. Du hast dem verdammten Kerl den Schädel weggeblasen, Mann. Der Typ könnte HIV-positiv oder so was sein.«
    Malcolm grinste und richtete den Lauf seiner gewaltigen Smith & Wesson 686 Powerport .357 Magnum auf Doo-Rags Kopf. »Nimm die Schlüssel. Lass den Motor an. Bring den Klotz in Stellung.«
    Doo-Rag kletterte hinein und folgte der Anweisung. Der Motor heulte auf, als der Holzklotz gegen das Gaspedal geklemmt wurde.
    »Und jetzt«, sagte Malcolm, »kommt es darauf an, die Bremse zu lösen, den Gang einzulegen, und aus der Karre rauszukommen, bevor du da bist, alter Kumpel.«
    Malcolm deutete auf die Kante der Klippe, die sich keine 20 Meter vor dem Laster befand. Es gab da einen wackligen Zaun, aber kein Geländer. Ein paar Autos fuhren die Straße entlang, aber keines bog auf den Rastplatz ein.
    Doo-Rag grinste, löste die Bremse, beugte sich vorsichtig über Charlies zusammengesunkene, blutige Leiche, kuppelte und rammte den Gang rein.
    Der Wagen holperte über den niedrigen Bordstein und wühlte die gefrorene Grasnarbe auf, als er auf den Zaun zuschoss.
    Doo-Rag fuhr ein paar Sekunden mit, balancierte auf dem Einstieg und stieg lässig im letzten Augenblick ab, bevor der Lkw durch die Absperrung schoss und außer Sicht purzelte, dabei Äste und einen ganzen Baum mit in die Tiefe riss.
    Malcolm steckte die .357 wieder in den Halfter unter seinem Mantel und applaudierte. Doo-Rag beachtete ihn nicht und sah stattdessen dem

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