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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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würde. Mickey Kee hatte das schweigsame Trio in der gepanzerten Limousine zurück zu den Marina Towers gefahren. Sie waren mit dem Aufzug direkt zum Penthouse hinaufgefahren, bevor sie redeten.
    »Was zur Hölle soll das Ganze, Kurtz?« Angelina war blass vor mühsam unterdrückter Wut.
    »Ich brauche einen Wagen.«
    »Ich bringe Sie zurück zum Fitnesscenter, wo Sie Ihren ...«
    Kurtz schüttelte den Kopf. »Ich brauche jetzt einen Wagen.«
    Angelina zögerte einen Moment. Wenn sie Kurtz jetzt nachgab, würde das ihr Verhältnis – wie immer das im Moment auch aussehen mochte – dauerhaft verändern. Sie sah ihm ins Gesicht, dann griff sie in ihre Handtasche und warf ihm einen Schlüsselbund zu. »Mein silberner Porsche Boxster, er parkt direkt neben dem Aufzug in der Tiefgarage.«
    Kurtz nickte und ging auf den Aufzug zu.
    »Was ist mit ihm?« Angelina hatte ihre .45 Compact Witness gezogen und zielte damit auf Marco.
    »Er ist nicht dumm«, sagte Kurtz. »Sie können ihn noch gebrauchen. Bieten Sie ihm Handschellen auf dem Klo an, so wie wir sie Leo angeboten haben.«
    Angelina sah Marco an. »Sicher. Warum nicht?«, ergab sich der groß gewachsene Leibwächter in sein Schicksal. »Schlägt die Alternative um Längen.«
    »Okay«, überlegte Angelina. »Was ist mit ...« Sie deutete mit dem Kopf auf den großen Kühlraum in der Abstellkammer neben der Küche.
    »Heute Abend«, sagte Kurtz. »Ich bin bald zurück.«
    »Das gefällt mir nicht«, verriet Angelina, aber Kurtz war bereits in den Aufzug getreten und zog die Tür hinter sich zu.
    Kurtz trat aus dem Lift und erkannte sofort die Systematik, nach der die Intensivstation aufgebaut war – die Schwesternstation lag in der Mitte eines Kreises von Einzelzimmern mit durchsichtigen Glaswänden. Die drei Schwestern in der zentralen Station hatten jeweils einen Überwachungsmonitor vor sich, konnten aber auch direkt in alle Räume zu den Patienten hineinsehen. Eine ältere Schwester mit freundlichem Gesicht blickte auf, als Kurtz sich näherte. »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«
    »Ich bin Bob Rafferty, Rachel Raffertys Onkel. Die Kollegin unten sagte mir, dass sie sich hier von ihrer Operation erholt.«
    Die Schwester nickte und deutete auf einen der Glasräume. Alles, was Kurtz erspähte, war Rachels rotbraunes Haar, das dem von Sam so sehr ähnelte. Ansonsten waren nur Decken, Schläuche, Monitore und ein Beatmungsgerät zu erkennen.
    »Ich fürchte, Sie werden sie erst in einigen Tagen besuchen können«, bedauerte die Schwester. »Nach einer so schweren Operation muss man jede Möglichkeit einer Infektion ausschließen und ...«
    »Aber die Operation ist gut verlaufen? Wird sie überleben?«
    Die Schwester mit dem freundlichen Gesicht atmete tief ein. »Sie sollten wirklich mit Dr. Fremont oder Dr. Wiley reden.«
    »Man sagte mir, die beiden wären den ganzen Tag unabkömmlich.«
    »Ja. Nun ...« Sie sah Kurtz an. »Es war heute Morgen sehr knapp für Rachel, Mr. Rafferty. Wirklich knapp. Aber Dr. Wiley sagte mir, dass die Aussichten gut stünden. Wir haben ihr acht Einheiten Blut gegeben ...«
    »Ist das viel?«
    Die Frau nickte. »Im Grunde haben wir das gesamte Blut in ihrem Kreislauf ausgetauscht, Mr. Rafferty. Der Rettungshubschrauber hat ihr das Leben gerettet.«
    »Und sie haben ihr die Milz und eine Niere entfernt?«
    »Ja. Die linke Niere. Der Schaden war zu groß.«
    »Das heißt, wenn sie sich von dieser Operation erholt, wird sie trotzdem mit den gesundheitlichen Folgen leben müssen, richtig?«
    »Dadurch werden zukünftige Krankheiten oder Unfälle problematischer, das stimmt. Und es wird eine langwierige Genesung sein. Aber Ihre Nichte sollte anschließend wieder ein normales Leben führen können.« Sie blickte dorthin, wo Kurtz die Kante des Tresens umklammert hielt, und hob eine Hand, als wollte sie ihn berühren. Sie zog sie wieder zurück. »Dr. Singh dürfte in ein paar Minuten Zeit haben, wenn Sie mit ihm über die Verletzungen Ihres Bruders ...«
    »Nein«, sagte Kurtz.
    Er nahm den Aufzug in den fünften Stock und ging den Flur entlang, der zu Zimmer 523 führte. Kurtz hatte die .40 S&W während der Fahrt nach unten aus der Tasche gezogen und verbarg sie jetzt in der rechten Handfläche, indem er den langen Ärmel seines offenen Regenmantels darüberhängen ließ. Er blieb drei Türen vor Raffertys Zimmer stehen.
    Eine weibliche Polizistin in Zivil, wahrscheinlich eine Kontaktbeamtin für Vergewaltigungsopfer, und ein gelangweilter

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