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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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das komplizierte Durcheinander nach, das sich wie ein Tintenfleck auf Filz immer weiter ausbreitete. Am liebsten würde er noch ein oder zwei Jahre seine Captain-Millworth-Identität aufrechterhalten, auch wenn sich das aufgrund der Ereignisse der letzten 24 Stunden schwierig gestalten dürfte. Er würde eine ganze Reihe beseitigen müssen, und zwar zeitnah, damit seine Tarnung nicht aufflog.
    Na ja , dachte Hansen, ich habe sowieso schon eine Menge Leute um die Ecke gebracht. Da spielen ein paar mehr auch keine Rolle mehr.
    Hansen beherrschte Multitasking nahezu in Perfektion, deshalb fiel es ihm nicht besonders schwer, qualifizierte Bemerkungen abzugeben und auf die gelegentlichen Fragen des Polizeichefs und des Bürgermeisters zu antworten, während er gleichzeitig über Strategien zur Lösung seines Kurtz-Frears-Dilemmas nachdachte. Es beunruhigte ihn, dass er Dr. Howard Conway in Cleveland immer noch nicht erreicht hatte. Vielleicht war die alte Schwuchtel mit ihrem muskulösen Schönling in Urlaub gefahren.
    Als Hansens Handy zum ersten Mal klingelte, ignorierte er es. Doch es klingelte wieder. Und noch einmal.
    »Bitte entschuldigen Sie mich, meine Herren«, sagte er. »Es scheint wichtig zu sein.« Er ging in das kleine Wohnzimmer neben dem Speisesaal des Gerichtsgebäudes und nahm das Gespräch entgegen.
    »Robert, Schatz, du musst sofort nach Hause kommen. Jemand ist eingebrochen und ...«
    »He, he, beruhige dich, Liebes. Wo bist du?« Donna hätte bis um drei in der Bücherei sein sollen.
    »Sie haben die Bücherei wegen des Sturms geschlossen, Robert. Auch die Schulen machen heute früher zu. Ich habe Jason in seiner Mittagspause abgeholt und wir sind nach Hause gefahren und ... jemand war im Haus, Robert! Soll ich die Polizei rufen? Ich meine, mache ich ja gerade, du bist ja ... also ... du weißt, was ich meine ...«
    »Beruhige dich«, sagte Millworth. »Was haben sie gestohlen?«
    »Nichts, glaube ich. Ich meine, Jason und ich haben im ganzen Haus nichts entdeckt, was fehlt. Aber die Tür zu deinem Arbeitszimmer im Keller steht offen, Robert. Ich habe kurz hineingesehen ... Es tut mir leid, aber ich dachte, sie könnten vielleicht noch dort ... Die Tür war auf und auch der große Safe ist unverschlossen, Robert. Ich bin nicht hineingegangen, aber sie müssen das gewesen sein, die Diebe, meine ich. Ich wusste gar nicht, dass du da unten einen Geldschrank hast, Robert. Robert? Robert? «
    Hansen war plötzlich eiskalt geworden. Einen Moment lang tanzten Flecken vor seinen Augen. Er ließ sich auf die kleine Couch fallen. »Donna? Ruf nicht die Polizei an. Ich komme nach Hause. Bleib oben. Geh nicht in mein Büro. Du und Jason, ihr bleibt, wo ihr seid.«
    »Robert, was glaubst du, warum ...«
    Hansen unterbrach die Verbindung und ging wieder in den Speisesaal, um sich mit dem Hinweis, dass sich etwas sehr Wichtiges ergeben hatte, eilig von Polizeichef und Bürgermeister zu verabschieden.
    Marco zeigte ihnen das Münztelefon am Jachthafen, das Little Skag jeden Mittwoch anrief, um sich auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. Marco erklärte, dass Leo normalerweise das Reden übernahm. Kurtz, Angelina und der Leibwächter hatten den Wohnturm durch den Südeingang verlassen, außer Sichtweite von Brubaker und Myers, die an der nördlichen Straße parkten. Angelina wies Marco an, ins Penthouse zurückzugehen, während Kurtz den kleinen Kassettenrekorder, den die Tochter des Don ihm gegeben hatte, aufbaute und das Mikrofon anschloss.
    Der Anruf kam exakt um zwölf Uhr mittags. Angelina nahm ihn entgegen. Mit dem zusätzlichen Kopfhörer konnte Kurtz die Unterhaltung mitverfolgen.
    »Angie ... was zur Hölle machst du denn da?«
    Angelina verzog das Gesicht. Sie hatte diesen Kosenamen schon immer gehasst.
    »Stevie, ich muss mit dir reden ... privat.«
    »Wo zur Hölle stecken Leo und Marco?«
    »Beschäftigt.«
    »Elende, inkompetente Arschlöcher. Ich werde sie feuern.«
    »Stevie, wir müssen reden.«
    »Worüber?« Kurtz fand, dass sein früherer Mithäftling nicht nur gereizt, sondern auch alarmiert klang.
    »Du bezahlst Bullen, um Leute fertigzumachen. Detective Brubaker zum Beispiel. Ich weiß, dass er das Geld bekommt, das vorher an Hathaway ging.«
    Stille. Little Skag wusste offensichtlich nicht, worauf seine Schwester hinauswollte, aber er war nicht bereit, freiwillig in eine mögliche Falle zu tappen. Schließlich fragte er: »Wovon zur Hölle redest du, Angie?«
    »Brubaker ist mir egal«,

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