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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden sinken und schoss dem anderen
Mann in den Kopf. In dem Raum klapperte es metallisch. Krauss blickte kurz
hinein und zog sich blitzartig zurück. Mitten im Raum zielte eine Wache mit dem
Gewehr auf den Eingang und drückte mehrfach ab. Der Lärm in dem Kellergewölbe
war ohrenbetäubend. Krauss wartete die Schüsse ab, drehte sich schnell in den
Rahmen und schoss dem dritten Mann, der gerade nachlud, in die Brust. Er fiel
hinterrücks auf einen Tisch. In dem Raum war sonst niemand. Krauss orientierte
sich wieder in den Gang. Er hörte Schritte. Dann ging das Licht aus.
    Undurchdringliche Dunkelheit umfing ihn. Krauss legte sich hin, atmete
flach. Oda hatte es geschafft. Sie herrschte über die zentrale Leitstelle. Sie
hatten vereinbart, dass sie das Licht ausschalten sollte, sobald Schüsse
fielen. Krauss kramte in der Tasche herum, zog einen Gegenstand hervor, der an
eine Thermoskanne erinnerte. Es war ein neu entwickeltes Gerät für die
Wehrmacht, der Prototyp eines Nachtsichtgerätes. Es war in der Lage, Infrarotstrahlung
wahrzunehmen und damit die Wärme, die ein organischer Körper abgab, auf einem
kleinen Bildschirm abzubilden. Krauss richtete das Gerät in den Gang. Es war
ein Risiko, weil man nur die vagen Umrisse eines Menschen erkannte und nicht,
um wen es sich handelte. Doch ohne Risiken würden sie diesen Abend nicht
überleben.
    Krauss sah zwei flackernde Gestalten auf dem kleinen Monitor. Er zielte in
die Richtung und schoss mehrfach. Auf dem Monitor konnte er verfolgen, wie ein
Körper fiel. Er tastete sich an der Wand entlang, schwenkte das Nachtsichtgerät
hin und her. Es zeigte keine Spuren von menschlicher Wärme.
    Plötzlich hämmerte ihn etwas mit Wucht an die Wand. Das Gerät flog ihm aus
der Hand. Die Wache klammerte sich an ihm fest, versuchte Krauss zu Boden zu
drücken. Selbst aus dieser Nähe sah er nichts, hörte nur das schwere Keuchen
des Mannes. Krauss ließ sich fallen, rollte sich zur Seite weg und stieß mit
dem Ellbogen zu. Sein Gegner stöhnte laut auf und lockerte seinen Griff. Mit
einer schnellen Bewegung konnte Krauss sich befreien. Er atmete so flach wie
möglich, um kein Geräusch abzugeben. Die beiden Männer waren vielleicht einen
Meter voneinander entfernt, aber keiner von beiden sah den anderen. Krauss
spürte einen Luftzug, bewegte sich davon weg. Wieder sirrte etwas vor ihm. Der
Soldat hatte ein Messer, schnitt damit durch die Luft. Krauss ging vorsichtig
zwei Schritte zurück, zog auch sein Messer. Dann rollte er sich über den Boden
in die Richtung, in der er den Mann vermutete. Er stieß auf einen Widerstand.
Es waren die Beine des Soldaten, der strauchelte und zu Boden krachte. Krauss
bekam ein Bein zu fassen, zog sich daran über den Mann und rammte ihm das
Messer in den Leib. Die Wache schrie, Krauss sprang auf, zielte mit der Walther
auf die Stimme und drückte zweimal ab. Der Mann verstummte. Krauss tastete sich
vorwärts, kam mit dem Fuß an den anderen Körper. Er war reglos. Krauss schrie,
so laut er konnte. »Oda. Alles okay.«
    Nach einem kurzen Moment ging das Licht wieder an. Krauss wechselte das
Magazin und sondierte den Gang. Direkt vor ihm lag die Wache, die ihn
angegriffen hatte. Der Mann rührte sich nicht mehr. Am anderen Ende des Ganges
lag der andere Soldat. Eine Tür öffnete sich. Krauss hörte Odas Stimme.
    »Ich bin's. Ich komme raus. Wir haben sie alle erledigt. Die Bildschirme
zeigen keine weiteren Wachen an.«
    Krauss taxierte Oda von oben bis unten. »Bist du okay?«
    Sie lächelte.
»Nichts Lebenswichtiges getroffen, wenn du das meinst. Obersturmführer Seidelmann
hat mich allerdings angespuckt, bevor ich ihm in den Hals geschossen habe. Er
hat mich noch nie gemocht.«
    Krauss fragte
sich, in welcher Situation Oda ihren Humor verlor. »Hat man die Schüsse oben
gehört?«
    »Dann hätten sie längst versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Oder den
Eingang aufzubrechen. Nein, bisher läuft alles wie am Schnürchen.«
    Es entstand eine kleine Pause.
    »Weißt du, wo Bensler steckt?«
    »Sie haben ihm deine Zelle gegeben.«
    Krauss traute sich kaum, es auszusprechen. »Ist der Junge bei ihm?«
    Oda verzog das
Gesicht. »Nein. Er ist nicht hier unten.« Krauss stöhnte auf. »Verdammt! Alles
umsonst.« »Abwarten. Bensler wird uns schon verraten, wo der Junge steckt.«
    »Bensler ist eine Ratte.«
    »Sie sind alle gleich.«
    Krauss fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf. »Öffne seine Zelle. Ich
mache ihm ein Angebot.«
    Oda sah ihn

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