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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kerl namens
Wilhelm beruhigte sich nicht.
    »Ich sage die Wahrheit. Edgar weiß, dass Bensler ihn hintergehen und den
Jungen Göring ausliefern will. Hitler weiß es auch. Und er weiß, dass Bensler
euch keine Wahl gelassen hat. Er garantiert, dass euch nichts passiert, wenn
ihr den Jungen an ihn ausliefert. Der Einzige, der bezahlen muss, ist Bensler.
Ihr seid die ganze Zeit überwacht worden. Ich bin alleine hier, um euch zu
zeigen, dass das Angebot ernst gemeint ist. Hitler will nicht, dass dem Jungen
ein Härchen gekrümmt wird. Falls das doch passiert, seid ihr alle erledigt.
Also lasst es nicht auf eine Befreiungsaktion ankommen.«
    Der Mann antwortete kühler. »Ich glaube dir kein Wort, Oda. Du bist das
verlogenste Luder, das ich kenne. Sobald du den Jungen hast, knallt ihr uns
alle ab. Aber so läuft das nicht.«
    Krauss
registrierte im ersten Stock eine Bewegung. Er sah, wie sich der Lauf eines
Gewehres aus einem offenen Fenster schob. Der Schütze zielte auf Oda. Krauss
schoss dreimal in das offene Fenster und warf sich in dem Moment zu Boden, als
der Mann mit der Maschinenpistole auf ihn feuerte. Die Kugeln klatschten in die
Bäume, zerfetzten Blätter und Äste. Krauss spürte einen stechenden Schmerz in der
linken Seite. Wilhelm hatte ihn getroffen. Aber er feuerte nicht mehr. Krauss
hob den Kopf. Oda hielt ihre Luger mit beiden Händen vom Körper weggestreckt,
der Mann mit der Maschinenpistole lag reglos am Boden. Sie lief auf die Tür zu.
Krauss rappelte sich hoch. Oberhalb der Hüfte hatte jemand Salzsäure in seinen
Körper geschüttet. Blut sickerte in sein Hemd. Er humpelte auf die dem See
zugewandte Seite des Hauses zu. Wenn jemand versuchen würde zu fliehen, dann
mit dem Boot. Geduckt lief er an der Hauswand entlang, warf einen Blick durchs
Fenster.
    Im Wohnraum stand Oda, ihre Waffe auf eine Frau gerichtet. Es war die Frau,
die ihm in London entkommen war - Irene Schiller. Sie hielt auch eine Pistole
in der Hand. Aber sie zielte nicht auf Oda, sondern auf einen kleinen Jungen,
den sie mit dem linken Arm an sich presste. Philipp.
    Krauss fluchte. Irene ging langsam rückwärts auf eine Tür zu, die zum See
führte. Oda wagte es nicht zu schießen. Krauss hockte sich neben die Tür. Er
spürte, wie das Blut aus ihm herauslief, aber der Schmerz ließ sich
verdrängen. Die Tür schwang auf, Irene kam mit Philipp rückwärts heraus. Jetzt
konnte Krauss auch verstehen, was sie sagte. Sie klang aufgeregt.
    »Sag deinen Leuten, wenn Sie auf mich schießen, ist es um den Jungen geschehen.
Ich meine es ernst, das weißt du.«
    Oda sprach sehr ruhig. »Überlege dir genau, was du
tust, Irene. Lass den Jungen gehen, und dir wird nichts passieren, das verspreche
ich. Wenn du da rausgehst, kann ich für nichts garantieren. Außerdem: Wo willst
du denn hin? Hitler weiß, was du getan hast. Du bist nirgendwo sicher. Gib den
Jungen frei.«
    Irene Schiller schüttelte den Kopf. Sie stand jetzt fast neben Krauss, sah
aber nur in Richtung Oda. Krauss schleuderte sich aus der Hocke vorwärts, die
Waffe der Frau fest im Blick. Er bekam die Pistole mit der Linken zu packen und
stürzte durch den Schwung gemeinsam mit seinem Opfer auf den Rasen vor dem
Steg. Der Junge rannte ins Haus, wo Oda ihn festhielt.
    Krauss schlug der Frau mit der Faust ins Gesicht. Sie ließ ihre Waffe los.
Krauss stemmte sich hoch, eine Hand an der blutenden Hüfte. Irene Schiller war
von dem Schlag noch benommen. Er rief ins Haus. »Ist der Junge verletzt?«
    »Nein alles in Ordnung.« Oda hörte sich erleichtert
an.
    »Bring ihn in den Wagen, ich komme sofort nach.«
    Krauss wartete eine Minute. Es durfte nicht die geringste Spur zu ihnen
führen. Er schraubte den Schalldämpfer auf die Walther.
    Die Frau sah ihm entsetzt zu. Sie zitterte. »Ich sage nichts, zu niemandem.
Sie müssen das nicht tun.«
    Krauss richtete die Waffe auf ihren Kopf. »Wenn ich jetzt sagen würde, dass
es mir leid tut, wäre das gelogen. Sie haben sich für die falsche Seite
entschieden. Beschweren Sie sich nicht.«
     
    Trotz seiner Schmerzen fuhr Krauss den Wagen. Oda saß mit Philipp hinten.
Der Junge war zwar nicht verletzt, aber hochgradig verstört. Krauss hatte ihm
auf Englisch erklärt, dass er keine Angst mehr haben müsste, weil sie die Guten
seien, diejenigen, die ihn nach England zurückbrachten. Doch der Junge war Worten
kaum noch zugänglich, und Krauss wusste nicht, ob er ihn verstand. Oda kümmerte
sich rührend um Philipp. Krauss war überrascht,

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