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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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verfluchten Planeten weghaben. Und es geht nicht nur um die Sache mit dem Pieper, Sportsfreund. Und ich sag Ihnen eins -alles, was er über Sie vorliegen hat, ist hieb- und stichfest. Und das, was er über Ihre Frau vorliegen hat, erst recht. Er war mächtig sauer auf euch, und er will, dass ihr irgendwo hinkommt, wo ihr viel Zeit habt, darüber nachzudenken, warum ihr ihn so sauer gemacht habt.«
    »Tja, wissen Sie was? Er kann mich kreuzweise.«
    »Nein, Corey, nicht er, ich glaube eher, dass Sie ihn kreuzweise können.«
    Ich stand auf, ohne offiziell entlassen zu sein, und sagte: »Sie haben meine Kündigung in spätestens einer Stunde auf dem Schreibtisch liegen.«
    »Das ist Ihre Sache. Aber reden Sie vorher mit Ihrer Frau. Sie können nicht einfach kündigen, ohne sich vorher mit Ihrer Frau abzusprechen.«
    Ich wollte gehen, aber Captain Stein stand auf und kam um seinen Schreibtisch herum. Er schaute mich an und sagte leise: »Man hat Sie auf dem Kieker, mein Junge. Passen Sie auf sich auf. Das ist ein freundschaftlicher Rat.«
    Ich drehte mich um und ging.

28
    Kate war nicht an ihrem Schreibtisch, als ich aus Steins Büro kam, daher fragte ich ihre Kabuffgenossin Jennifer Lupo: »Wo ist Kate?«
    »Sie ist zu einer Besprechung mit Jack«, erwiderte Ms. Lupo. »In seinem Büro. Ich habe sie seither nicht gesehen.«
    Offenbar hatten Jack Koenig und Kate Mayfield mehr zu bereden als David Stein und John Corey. Ich witterte weiteren Unrat.
    Ich ging zu meinem Arbeitsplatz, wo ich vor meiner Besprechung mit Stein noch nicht gewesen war. Auf meinem Schreibtisch war nichts Neues, auf meinem Anrufbeantworter nichts Dringendes. Ich rief meine E-Mails ab. Der übliche Müll, abgesehen von einer Mitteilung des FBI-Reisebüros in Washington, in der stand: Melden Sie sich bei diesem Büro: ASAP. Wg: Jemen.
    »Was, zum Teufel ... ?«
    Harry Muller blickte von seinem Computer auf und fragte: »Was ist los?«
    »Schlechtes Horoskop.«
    »Probier's mit meinem. Ich bin Steinbock. Hey, wo warst du gestern?«
    »Ich war krank.«
    »Stein hat dich gesucht.«
    »Er hat mich gefunden.«
    Muller beugte sich zu mir und fragte: »Hast du irgendwelchen Ärger am Hals?«
    »Ich habe immer Ärger am Hals. Tu mir einen Gefallen. Kate ist bei Koenig. Sag ihr, wenn sie rauskommt, dass sie sich mit mir in dem griechischen Cafe ein Stück die Straße runter treffen soll. Parthenon, Akropolis, Sparta - irgend so was Ähnliches.«
    »Warum hinterlässt du ihr keine Nachricht auf ihrem Schreibtisch?«
    »Warum tust du mir nicht einfach den Gefallen?«
    »Jedes Mal, wenn du mich um einen Gefallen bittest, komme ich mir vor wie ein Mitwisser bei einer Straftat.«
    »Ich bring dir auch ein bisschen Baklave mit.«
    »Lieber ein Maismuffin.«
    Ich stand auf und sagte zu Harry. »Behalte das für dich.«
    »Getoastet, mit Butter.«
    Ich verzog mich schleunigst zum Aufzug. Auf der Fahrt nach unten dachte ich über das nach, was mein Instinkt mir einflüsterte. Erstens, verschwinde aus dem Gebäude, falls Koenig dich sprechen will, nachdem er Kate die Hölle heiß gemacht hat. Zweitens, der nächste Mensch, mit dem ich sprechen musste, war Kate, und zwar allein und fernab vom Ministerium der Liebe. Ein guter Instinkt.
    Ich stieg aus dem Aufzug, ging hinaus auf den Broadway und in Richtung Süden, aufs World Trade Center zu.
    Das Cafe - Acropolis hieß es - hatte den Vorteil, dass die Sitznischen hohe Lehnen hatten, so dass die Gäste von der Straße aus nicht gesehen werden konnten. Außerdem übertönte die fürchterliche, blechern dudelnde griechische Musik jedes Gespräch, und alle fünf Minuten erklang das abscheuliche Scheppern von zerschlagenem Geschirr. Auch das kam von der Konserve und sollte komisch sein. Ich nehme an, man musste Grieche sein, um es zu kapieren.
    Ich setzte mich in eine freie Nische im hinteren Teil.
    Ich hatte das Gefühl, dass man mir auf die Pelle rückte - dass ich weder mein Handy, noch mein Bürotelefon oder meine E- Mail, ja nicht mal das Telefon in meinem Apartment benutzen sollte. Wenn die FBIler hinter einem her sind, ist man erledigt.
    Die Bedienung kam vorbei, und ich bestellte mir einen Kaffee.
    »Irgendwas dazu?«
    »Einen Toast.«
    Ich war bei der dritten Tasse Kaffee und beugte mich gerade in den Gang, um zur Tür zu blicken, als Kate hereinkam. Sie entdeckte mich, kam rasch zur Nische und rutschte gegenüber von mir rein. »Wieso bist du hier?« fragte sie mich.
    »Offensichtlich müssen wir reden.

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