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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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hinab.
    »Hier etwa«, sagte sie. »Eine Bettdecke. Wenn man hier in der Gegend wohnt, besitzt man wahrscheinlich eine ordentliche Stranddecke aus Baumwolle. Hier aber handelte es sich um eine Kunstfaserdecke, vermutlich aus einem Hotel oder einem Motel.«
    »Hat sich jemand in den hiesigen Hotels und Motels danach erkundigt?«
    »Ja, ein ATTF-Team. Sie fanden mehrere Hotels und Motels, die diese Deckenmarke verwendeten. Schließlich konnten sie die Sache auf ein Hotel eingrenzen, in dem ein Zimmermädchen gemeldet hatte, dass eine Bettdecke fehlte.«
    »Wie hieß das Hotel?«
    »Hast du vor, die Sache weiterzuverfolgen?«
    »Nein. Genaugenommen haben sowohl du wie auch Liam Griffith gesagt, dass sie mich nichts angeht.«
    »Das ist richtig.«
    »Gut. Übrigens - warum sind wir hier?«
    »Ich dachte, du fändest das vielleicht interessant. Du könntest das in eines deiner Seminare am John Jay einbauen.«
    »Du denkst doch immer an mich.«
    Sie ging nicht darauf an.
    Inzwischen hatte John Corey natürlich angebissen, und Kate Mayfield holte den Fisch gemächlich ein. Ich glaube, auf diese Weise bin ich im Hafen der Ehe gelandet, beide Male.
    Sie fuhr fort: »Auf der Decke stand eine Kühlbox, die laut Polizeibericht halb geschmolzenes Eis enthielt. Außerdem befanden sich zwei Weingläser, ein Korkenzieher und eine leere Weißweinflasche auf der Decke.“
    »Was für Wein?«
    »Ein teurer französischer Pouilly Fume. Kostete damals etwa fünfzig Dollar.«
    »Hat jemand Fingerabdrücke von der Flasche genommen?« fragte ich.
    »Ja. Und auch von den Weingläsern und der Kühlbox. Etliche gute Abdrücke. Von zwei Personen. Das FBI hat sie über Computer laufen lassen, wurde aber nicht fündig.«
    »Lippenstift?« fragte ich. »Ja, an einem Glas.«
    »Irgendwelche Hinweise auf Sex auf der Decke?« »Man hat weder Samenspuren noch Kondome gefunden«, erwiderte Kate.
    »Vielleicht hatten sie Oralsex, und sie hat alles geschluckt.«
    »Danke für den Hinweis. Okay, die Spurensicherung hat männliche und weibliche Hautschuppen auf der Decke gefunden, dazu Körperhaare, Kopfhaare und ein paar Schamhaare, folglich war dieses Paar irgendwann nackt.«
    Sie fügte hinzu: »Aber die Haare und die Haut könnten auch von jemand anders stammen, da es sich allem Anschein nach um eine Hoteldecke handelte.«
    »Irgendwelche unbestimmbare Fasern?«
    »Jede Menge. Aber was die Herkunft angeht, kommen auch hier wieder Dutzende von Möglichkeiten in Frage.«
    Und sie fügte hinzu: »Außerdem etwas Weißwein auf der Decke.«
    Ich nickte. Zeug, das man auf einer Hoteldecke fand, taugte nicht unbedingt als verwertbare Spur. »Sand?« fragte ich.
    »Ja. Teilweise noch feucht. Sie waren also möglicherweise unten am Strand.“
    Ich nickte und fragte: »Hat dieser Polizist irgendwelche Fahrzeuge gesehen, die vom Strand kamen?«
    »Ja, er erwähnte, dass er an einem hellen Ford Explorer vorbeifuhr, neuestes Modell, der ihm auf der Dune Road aus dieser Richtung entgegenkam. Aber da er auf einen Notruf reagierte, nicht auf eine gemeldete Straftat, achtete er weder auf das Kennzeichen noch auf die Insassen des Fahrzeugs. Man ging dem auch nicht weiter nach.«
    Ich nickte. Ford Explorer waren hier in der Gegend so alltäglich wie die Möwen, deshalb war es weder den Aufwand noch die Mühe wert, das Fahrzeug zu überprüfen.
    »Okay«, sagte Kate zu mir, »das war's in etwa. Möchtest du eine Rekonstruktion der Vorgänge an diesem Abend versuchen?«
    »Ehe ich mich an einer mündlichen Rekonstruktion versuche, sollten wir vielleicht die Gunst der Stunde nutzen und die Sache nachstellen«, erwiderte ich.
    »John, benimm dich.«
    »Ich versuche mich ja nur in den Hergang reinzuversetzen.«
    »Komm schon. Es wird allmählich spät. Rekonstruiere es.« Sie lächelte. »Nachstellen können wir die Sache später.«
    Ich lächelte ebenfalls. »Okay, wir haben einen Mann und eine Frau. Sie sind möglicherweise in einem hiesigen Hotel abgestiegen, dessen Namen ich vielleicht später erfahre. Der teure Wein deutet aufgehobenen Mittelstand und mittleres Alter hin. Sie beschließen, zum Strand zu gehen, und schnappen sich die Decke vom Hotelbett. Sie haben allerdings eine Kühlbox dabei, deshalb war die Sache vielleicht auch geplant. Sie kennen diese abgelegene Stelle, haben vielleicht auch davon gehört oder sind zufällig darauf gestoßen. Ich glaube, sie sind am späten Nachmittag oder am frühen Abend hergekommen.«
    »Wieso?“
    »Naja, ich kann mich noch

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