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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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habe lediglich meine unmaßgebliche - und, wie sich herausstellte, unfundierte -Meinung gegenüber Ms. Mayfield geäußert, meiner Frau und Vorgesetzten, was mir beruflich wie auch privat einige Sorgen bereitet hat, und deshalb bin ich heute Abend hier. Und sie ebenfalls. Ich danke Ihnen also, Mr. Siben, dass Sie sich die Zeit genommen und mich aufgeklärt haben. Meiner Meinung nach haben Sie und alle anderen, die mit diesem Fall befasst waren, Ihre Sache hervorragend gemacht und sind zum richtigen Schluss gelangt.«
    Er musterte mich einen Moment lang und fragte sich, dessen bin ich mir völlig sicher, ob ich ihn auf den Arm nehmen wollte. Er warf einen kurzen Blick zu Kate, die ihm beruhigend zunickte.
    Ich bot Mr. Siben die Hand zum Gruß, worauf er einschlug und fest zudrückte. Dann schüttelte er Kate die Hand, die sich bei ihm bedankte, drehte sich um und ging in die Dunkelheit.
    Dann machte er einen auf Jimmy Durante, kehrte um und ging wieder ins Licht. Ich dachte, er würde sagen: »Gute Nacht, Mrs. Calabash, wo immer Sie auch sind.«
    Stattdessen rief er mir zu: »Mr. Corey. Können Sie diesen Lichtschweif erklären?« »Nein, kann ich nicht«, erwiderte ich. »Können Sie's?« »Optische Täuschung.« »Das ist es.«
    Er machte kehrt und verschwand wieder im Dunkeln. Als er bei der Tür war, hallte seine Stimme durch den stillen Hangar. »Nein, das ist es nicht. Verdammt noch mal«, sagte er.

10
    Kate und ich standen in dem stillen Hangar, während mir Mr. Sibens Abschiedsworte immer noch in den Ohren widerhallten. Ich meine, der Typ hatte mich schon halb überzeugt, dann lässt er beim Gehen noch einen Hirnfurz ab, und ich bin wieder da, wo ich angefangen habe.
    Kate ging auf das Flugzeug zu und sagte: »Schauen wir uns das Innere an.«
    Die rekonstruierte 747 stand auf einem hölzernen Gestell, an dem hier und dort mehrere Treppen angebracht waren, die zu den offenen Türen im Rumpf führten. Ich folgte ihr einige Stufen hinauf in den hinteren Bereich der Kabine.
    »Man hat die Innenausstattung der Kabine wieder in den Rumpf eingebaut, um im Zuge der Untersuchungen feststellen zu können, inwieweit die Schäden am Rumpf mit den Schäden an der Kabine übereinstimmen«, sagte Kate.
    Ich ging durch die Kabine nach vorn, wo der vordere Teil des Rumpfes samt dem Cockpit hätte sein müssen, aber der stand in einem anderen Teil des Hangars, so dass dort nur ein großes Loch klaffte, durch das ich die hintere Hangarwand sehen konnte.
    Mir wurde klar, dass die Passagiere in dem Augenblick, als die Maschine zerbrach, gesehen hatten, wie das Cockpit abriss und der Himmel vor ihnen auftauchte, gefolgt vom heulenden Wind, der die Kabine auseinander riss.
    Und in dem abstürzenden Cockpit saßen der Kapitän, der Co-Pilot und der Bordingenieur an den Instrumenten und Steuerknüppeln eines Flugzeugs, das nicht mehr mit ihrem Cockpit verbunden war. Was dachten sie? Was machten sie? Ich spürte, wie mein Herz raste.
    Die Kabine der mächtigen 747 war ein alptraumhaftes Abbild eines Flugzeuginnenraums - zersprungene Decken und Lampen, herunterhängende Handgepäckfächer, offene Fensterhöhlen, zusammengestückelte Schotten, zermalmte Toiletten und Galleys, zerfetzte und verbrannte Trennvorhänge, reihenweise umgekippte und zerrissene Sitze, zusammengeflickte Auslegeware am Boden. Alles wurde von hölzernen Streben und Drahtnetzen zusammengehalten. Noch immer hing ein leichter Geruch nach irgendetwas Unangenehmen in der Luft.
    Leise sagte Kate: »Als die Einzelteile aus dem Ozean auftauchten, leiteten Leute von Boeing und der nationalen Verkehrssicherheitskommission die Rekonstruktion. Zu den Leuten, die sich freiwillig zu der Aufgabe meldeten, gehörten Piloten, Flugbegleiter und Ingenieure - Mitarbeiter von Fluggesellschaften, die das Innere einer Boeing 747 genau kannten.« Und sie fuhr fort: »Jedes Einzelteil eines Flugzeugs hat eine Fabriknummer, daher war das hier zwar schwierig, aber nicht unmöglich.«
    »Dazu hat allerhand Geduld gehört«, bemerkte ich.
    »Viel Engagement und viel Liebe. Rund vierzig Passagiere waren Angestellte von TWA.«
    Ich nickte.
    »Aufgrund des Sitzplans von TWA wussten wir in etwa, wo jeder Passagier saß. Anhand dessen haben die Pathologen eine Computerdatei und digitalisierte Fotos erstellt und die Verletzungen, die ein jeder Passagier erlitt, mit den Schäden an den Sitzen verglichen und festzustellen versucht, ob diese Verletzungen wie auch die Schäden an den Sitzen durch eine

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