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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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hier fertig. Danke für Ihre Hilfsbereitschaft, und ich hoffe, ich habe Ihre Zeit nicht zu sehr in Anspruch genommen.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Ihnen behilflich zu sein«, erwiderte er und fügte dann hinzu: »Sie vergessen doch nicht, mir die Kopien meiner fehlenden Akten zu schicken?«
    »Ich kümmere mich gleich darum. Und erwähnen Sie diesen Besuch bitte niemandem gegenüber.«
    Er fragte mich: »Haben Sie schon etwas Näheres darüber herausgefunden, was mit diesem Flugzeug passiert ist?«
    »Wir wissen, was passiert ist. Es war ein Unglücksfall, eine Explosion des Treib Stofftanks.«
    »Nein, war es nicht.«
    »Doch, so war es. Der Fall ist abgeschlossen, Mr. Rosenthal. Mein Besuch hier diente nur dazu, die Vorgehensweise und die Berichte der Agenten zu überprüfen, die hier tätig waren. Aktenabgleich.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Er wurde allmählich ein bisschen aufmüpfig, deshalb erinnerte ich ihn: »Sie müssen Fotokopien der Arbeitserlaubnis und Sozialversicherungsnummer von allen Ihren Angestellten machen.«
    Er ging nicht darauf ein.
    Ich reichte ihm den Schlüssel zu Zimmer 203 und sagte: »Ihr Schlips gefällt mir.«
    Ich ließ Mr. Rosenthal auf der Veranda stehen, stieg die Treppe hinab und ging zu meinem Jeep, der auf dem Parkplatz neben der Rezeption stand.
    Ich ließ den Motor an und fuhr nach Süden, in Richtung Bucht. Ich überquerte die kleine Brücke und bog auf die Dune Road ein. Keine zehn Minuten später stieß ich auf den Parkplatz des Cupsogue Beach County Park. Ein Parkwächter hockte in einer kleinen Hütte, und ich zückte meinen Dienstausweis und sagte: »Ich muss über den Naturpfad fahren.«
    »Das ist nicht erlaubt.«
    »Vielen Dank.«
    Ich fuhr über den Parkplatz, der an diesem strahlenden Sommertag um diese Zeit fast voll war. Ich schaltete den Jeep auf Allradantrieb und stieß auf den Naturpfad.
    Allerhand Leute liefen den Pfad entlang und hielten Zwiesprache mit der Natur, aber sie waren so freundlich und sprangen zur Seite, damit der Jeep durchkam.
    Als der Pfad schmaler wurde, bog ich zwischen zwei Sanddünen ab, dort, wo Don Juan und seine Holde vor fünf Jahren zum Strand hinuntergefahren waren.
    Ich hielt an der Stelle, an der Kate und ich zwei Abende zuvor angehalten hatten, und stieg aus. Knapp unter zwanzig Minuten hatte ich vom Bayview Hotel bis hierher gebraucht. Demnach müssten Don Juan und seine Holde gegen 19.20 Uhr hier gewesen sein, wenn Lucitas Zeitangabe stimmte.
    Danach suchten sie sich ein abgeschiedenes Fleckchen zwischen den Dünen, breiteten die Decke aus, stellten die Kühlbox bereit und bauten die Videokamera auf - oder nahmen zumindest den Objektivdeckel ab -, öffneten die Weinflasche und so weiter und so fort, womit wir etwa bei 19.45 Uhr wären.
    Danach ein bisschen Wein, ein bisschen dies und das auf der Decke, und anschließend ein Spaziergang runter zum Strand, nackt oder bekleidet.
    Ich zog meine Docksider aus und lief über den Strand, wo etwa hundert Leute auf Decken herumlagen, spazieren gingen, joggten, Frisbee spielten und in der sanften Brandung schwammen.
    Ich fragte mich, ob Don Juan und seine Holde tatsächlich nackt zum Strand gegangen waren, auch wenn es Nacht war. Vielleicht. Leute, die fremdgehen, sind von Haus aus leichtsinnig. Ich blieb am Rande des Wassers stehen und schaute zur Sanddüne zurück.
    Angenommen, sie gingen zum Strand hinunter, dann wollten sie möglicherweise diese romantische Sonnenuntergangsstimmung einfangen, was wiederum hieß, dass die Videokamera genau auf die Stelle gerichtet war, an der TWA 800 explodierte.
    Ich stand da, betrachtete den Ozean und dachte über all das nach.
    Ich schaltete mein Handy ein und wartete auf einen Piepton, aber es kam keiner. Meine Handynummer haben nicht allzu viele Leute, und bei denen, die sie haben, bin ich nicht besonders beliebt. Aber normalerweise kriege ich zwei, drei Anrufe am Tag.
    Ich schaltete den Pieper ein. Viele Leute haben meine Piepernummer, unter anderem Informanten, Verdächtige, Zeugen, Kollegen und das Personal in meinem Apartmenthaus, um nur rund hundert aufzuzählen. Aber nichts piepte.
    Diese Stille war entweder bedeutungslos oder unheilschwanger. Meiner Erfahrung nach hatte Stille normalerweise nichts zu bedeuten, wenn man davon absah, dass sie manchmal bedrohlich war. Genug Zen für einen Tag.
    Ich überlegte, ob ich das Risiko eingehen und Kates Handy anrufen sollte, aber ich wusste aus erster Hand, dass schon viele Männer auf der Flucht in

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