John Corey 04 - Operation Wildfire
ich.
»Möchten Sie über Albany oder über Boston fliegen?« »Weder noch.«
»Sir, von hier aus gibt es keine anderen Flüge«, klärte Betty mich auf. »Nur nach Albany und Boston.«
»Soll das ein Witz sein? Wie sieht's mit den Flügen hierher aus?«
»Genauso. Albany und Boston. Continental CommutAir. Zwei Flüge am Tag. Den letzten Flug nach Boston haben Sie verpasst.« Sie deutete mit dem Daumen auf die Ankunfts- und Abflugzeiten an der Wand hinter ihr und teilte uns mit: »Um fünfzehn Uhr fliegen wir nach Albany.«
Eine Fluggesellschaft, zwei Städte, zu denen je zwei Flüge gingen. Das machte die Aufgabe ein bisschen einfacher, und es ging schneller. »Ich würde gern mit dem Manager sprechen.«
»Sie sprechen mit ihr.«
»Ich dachte, Sie verkaufen die Flugscheine.«
»So ist es.«
»Hoffentlich sind Sie nicht auch die Pilotin.«
Kate wirkte sichtlich ungehalten über mein Herumgealber und zückte ihren Ausweis. »FBI, Ma'am. Ich bin Special Agent Mayfield, und das ist Detective Corey, mein Assistent. Könnten wir Sie unter vier Augen sprechen?«
Betty schaute uns an und sagte: »Oh ... Sie sind die Leute, die grade mit dem Hubschrauber gelandet sind.«
Ich nehme an, große Neuigkeiten verbreiteten sich hier schnell. »Ja, Ma'am. Wo können wir die Passagierlisten einsehen?«
Sie rutschte von ihrem Hocker, wies Randy, ihren Assistenten, an, die Stellung zu halten, und sagte zu uns: »Folgen Sie mir.«
Wir gingen um den Schalter herum und durch eine Tür, die in ein menschenleeres Büro führte, in dem Schreibtische, Computer, Faxgeräte und andere Elektronik standen.
Sie setzte sich an einen der Schreibtische und wandte sich an Kate - ich glaube, mich mochte sie nicht. »Was brauchen Sie?«
»Ich brauche eine Liste der Passagiere, die am Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag und heute hier eingetroffen sind«, erwiderte Kate. »Außerdem die abreisenden Fluggäste an den betreffenden Tagen, einschließlich morgen.«
»Okay ...«
»Ist in den letzten Tagen jemand hier gewesen oder hat angerufen und sich nach den Passagierlisten erkundigt?«, fragte ich sie.
Sie schüttelte den Kopf. »Nee.«
»Wüssten Sie Bescheid, wenn jemand angerufen oder hier gewesen wäre, als Sie nicht da waren?«
Sie nickte. »Sicher. Jake, Harriet oder Randy hätten es mir gesagt.«
Vielleicht hatte Kate recht, und ich sollte das Gleiche tun wie etliche meiner Kollegen und mir einen Job als Polizeichef in einer Kleinstadt besorgen, wo jeder über jeden Bescheid weiß. Kate könnte sich einen Job als Schülerlotse organisieren, ich würde mich ständig in der örtlichen Kneipe herumtreiben und sie hätte ein Verhältnis mit dem Wildhüter.
»Okay«, sagte ich zu Betty, »können Sie die Passagierlisten ausdrucken?«
Betty drehte sich auf dem Stuhl herum und hämmerte auf ein Keyboard ein.
Als der Drucker Papier ausspuckte, nahm ich mir ein paar Blätter vor und sagte: »Auf diesen Flügen waren nicht allzu viele Leute.«
»Das sind Zubringermaschinen«, meinte Betty, während sie weitertippte. »Maximal achtzehn Passagiere.«
Das war eine gute Nachricht. »Und das sind alle ankommenden und abfliegenden Passagiere an den betreffenden Tagen?«, fragte ich sie.
»Bislang ja. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, wer tatsächlich mit der Fünfzehn-Uhr-Maschine nach Albany abfliegt oder wie es mit den morgigen Flügen aussieht. Aber ich werde Ihnen die Buchungslisten für diese Flüge besorgen.«
»Gut. Haben Sie Unterlagen über die startenden und landenden Privatmaschinen?«, fragte ich sie.
»Nein, wir sind eine Fluggesellschaft. Privatmaschinen fallen unter General Aviation, und dafür ist die Flughafenverwaltung zuständig.«
»Natürlich. Was habe ich mir nur gedacht? Und wo ist die Flughafenverwaltung?«
»Am anderen Ende des Terminals.«
Bevor ich einwenden konnte, dass der Bau nicht groß genug war, um ein anderes Ende zu haben, fügte Betty hinzu: »Die haben aber nur Unterlagen über landende und startende Maschinen, wenn sie über Nacht hiergeblieben sind oder Sprit gekauft haben.«
Das gefällt mir so an diesem Job - man erfährt täglich irgendwas Neues, das man bis ans Ende seiner Tage nie wieder braucht.
»Könnten Sie uns diese Unterlagen besorgen?«, fragte Kate.
»Ich schicke Randy hin und lass ihn eine Kopie holen.«
Sie griff zum Telefon und sagte zu ihrem Assistenten: »Tu mir einen Gefallen, mein Schatz, und geh zur Flughafenverwaltung.« Sie erklärte ihm, was sie brauchte, legte auf
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