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John Grisham

John Grisham

Titel: John Grisham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Gesettz
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gefeuert, das Wasser wurde abgestellt. Das Gebäude hatte keine Sprinkleranlage, da die Bauordnung keine vorschrieb.
    Als die freiwillige Feuerwehr von Springdale um drei Uhr morgens den Einsatzort erreichte, brannte das Lucky Jack lichterloh. Die Metallteile der Gebäude schmolzen. Mehrere Brandschutzinspektoren tippten auf Brandstiftung, fanden aber keine Hinweise auf Benzin oder andere Brandbeschleuniger. Schließlich kamen sie zu dem Schluss, dass das Feuer von einem Gasleck und einer anschließenden Explosion verursacht worden war. Bei dem darauf folgenden Gerichtsverfahren legten Ermittl er der Versicherung Unterlagen vor, aus denen hervorging, dass die Gastanks des Casinos aus unerklärlichen Gründen erst eine Woche vor dem Brand aufgefüllt worden waren.
    Häuptling Larry kehrte in seinen Laden zurück und verfiel in eine schwere Depression. Wieder einmal war sein Stamm von der Gier des weißen Mannes zerstört worden. Die Yazoo waren in alle Winde zerstreut und würden nie wieder zusammenfinden.
    Sidney blieb noch eine Weile in Karraway, hatte aber bald genug von dem Wirbel um seine Person und den vielen Gerüchten. Seit er seinen Job gekündigt und das Casino gesprengt hatte, wurde er von den Leuten ganz selbstverständlich als Berufsspieler bezeichnet, was im ländlichen Mississippi eine ausgesprochene Seltenheit war. Und obwohl Sidney nicht gerade dem Bild eines skrupellosen, mit hohen Einsätzen spielenden Zockers entsprach, war sein neuer Lebensstil in aller Munde. Jeder wusste, dass er der einzige Mann in der Stadt war, der eine Million Dollar besaß, und genau das war sein Problem. Plötzlich tauchten wie aus dem Nichts alte Freunde auf. Unverheiratete Frauen jeglichen Alters dachten sich alles Mögliche aus, um ihn kennenzulernen. Zahllose Hilfsorganisationen schrieben ihm Briefe und baten um Geld. Seine Tochter in Texas suchte wieder den Kontakt zu ihm und entschuldigte sich dafür, dass sie während der Scheidung zu ihrer Mutter gehalten hatte. Als er ein Schild mit der Aufschrift ZU VERKAUFEN in den Vorgarten steckte, sprach man in Karraway von nichts anderem mehr. Das wildeste Gerücht besagte, dass er nach Las Vegas ziehen wolle.
    Er wartete.
    Stundenlang spielte er Internetpoker, und wenn ihm langweilig wurde, fuhr er mit seinem Wohnmobil zu den Casinos in Tunica oder an die Golfküste. Er gewann mehr, als er verlor, achtete aber darauf, nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Zwei Casinos in Biloxi hatten ihn schon vor Monaten gesperrt. Stets kam er nach Karraway zurück, obwohl er die Stadt am liebsten für immer verlassen hätte.
    Er wartete weiter.
    Den ersten Schritt machte seine Tochter. Eines Abends rief sie ihn an und unterhielt sich eine Stunde lang mit ihm. Nachdem sie über alles Mögliche gesprochen hatten, ließ sie gegen Ende des Gesprächs durchblicken, dass Stella einsam sei und dem Leben mit ihm nachtrauere. Der Tochter zufolge plagten Stella heftige Gewissensbisse, und am liebsten hätte sie sich sofort wieder mit dem einzigen Mann versöhnt, den sie je geliebt habe. Während Sidney dem Geplapper seiner Tochter zuhörte, wurde ihm klar, dass er Stella weitaus mehr brauchte, als sie ihm zuwider war. Trotzdem wollte er keine Versprechungen machen.
    Beim nächsten Telefbnanruf wurde seine Tochter deutlicher. Sie versuchte, ein Treffen zwischen ihren Eltern zu arrangieren, sozusagen einen ersten Schritt hin zur Normalisierung von deren Beziehung. Sie sei bereit, nach Karraway zurückzukommen und bei Bedarf als Vermittlerin zu fungieren. Es gehe ihr lediglich darum, dass ihre Eltern wieder zueinanderfänden. Sidney kam es seltsam vor, dass sie das nicht schon gesagt hatte, bevor er das Casino gesprengt hatte.
    Nach einer Woche Schattenboxen kam Stella eines Abends auf eine Tasse Tee vorbei. Während eines langen, sehr emotionalen Gesprächs beichtete sie ihm ihre Sünden und bat um Vergebung. Dann ging sie nach Hause. Am nächsten Abend kam sie wieder, um das Gespräch fortzusetzen. Am dritten Abend gingen sie miteinander ins Bett, und Sidney war wieder bis über beide Ohren in sie verliebt.
    Ohne über das Thema Heiraten zu sprechen, packten sie ihre Sachen in das Wohnmobil und fuhren nach Florida. In der Nähe von Ocala hatte der Stamm der Seminolen gerade ein Casino eröffnet, und Sidney brannte darauf, dort zu spielen. Er war sicher, dass er Glück haben würde.
    Michael
    IN EINER STADT, die nur zehntausend Einwohner hatte, war eine solche Begegnung vermutlich unvermeidbar. Früher

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