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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gelassen. Niema konnte sein Gesicht sehen, ruhig und ausdruckslos, konnte sehen, wie sein Arm hochkam. Er feuerte zweimal, zuerst in die Brust und zur Sicherheit auch in den Kopf des Wachmanns. Dieser zuckte wie eine Marionette, deren Fäden rissen, und flog rückwärts durch die offene Gangtür.
    John packte Niema bei der Hand und riss sie auf die Füße. Durch die offene Flurtür drangen jetzt Schreie und sich näherndes Fußgetrappel. »Komm«, sagte er und stieß sie zum Ausgang auf der linken Seite, und schon strömten Leute durch die offene Tür hinter ihnen.
     
    Zwei Stockwerke höher erstarrte Hossam, als er die drei Schüsse hörte. Er hechtete vom Bett, schnappte sich seine Hose vom Boden und hüpfte eilends hinein, während er schon zur Tür rannte. Auch sein Schulterhalfter hatte er ergriffen und riss nun die Waffe heraus.
    »Hossam! Lass mich nicht so liegen!«, rief Cara panisch – er hatte ihr den Knebel längst wieder abgenommen –, doch er achtete nicht auf sie und rannte aus dem Zimmer. Immerhin besaß er die Geistesgegenwart, die Tür hinter sich zuzuwerfen, doch das war gerade mal alles.
    Barfuß rannte er den Gang entlang zur Treppe, doch anstatt die Stufen zu nehmen, packte er das Geländer und schwang sich bis zum Treppenabsatz hinunter, einmal, zweimal, bis er im Erdgeschoss ankam. Die Schüsse waren, soweit er es beurteilen konnte, von unten rechts gekommen, aus der Nähe von Ronsards Büro also.
    Der lange Gang war voller Menschen, darunter ein paar Gäste Ronsards, die lautstark ihr Entsetzen kundtaten. Das Sicherheitspersonal versuchte, sie aus dem Gang zu drängen, doch beim Auftauchen eines halb nackten, bewaffneten Riesen wich alles wie auf Kommando zurück.
    »Wo?«, brüllte Hossam.
    »Sie sind hier raus«, entgegnete ein Wachmann und deutete auf die entsprechende Tür. »Es war Temple mit einer Frau.« Hossam wirbelte herum und stürzte in die Nacht hinaus.
    Wohin würde Temple sich wenden? Hossam hielt kurz inne und überlegte. Er würde alles daran setzen, sich ein Fahrzeug zu verschaffen, um nicht zu Fuß fliehen zu müssen, doch sämtliche Gästeautos befanden sich in einem umzäunten Areal. Die Fahrzeuge des Gastgebers jedoch nicht. Hossam rannte barfuß über den feuchten Rasen, direkt zur großen Garage der Villa.
    Eine blendend helle Notbeleuchtung sprang in diesem Moment an und tauchte das Grundstück in ein Meer aus Flutlichtern, als wäre es ein Fußballfeld. Bewaffnete Männer kamen von allen Seiten über den Rasen gerannt. Hossam brüllte: »Die Gästeautos! Schaut dort nach!«
    Eine große Gruppe formierte sich und machte sich sofort auf den Weg in diese Richtung. Hossam rannte weiter mit gezückter Waffe in Richtung Garage. Verflucht, dieser Temple hatte ein ausgesprochen mieses Timing! Er hatte Cara gerade so weit gehabt, dass sie gleich ihren zehnten Orgasmus bekam, als er die Schüsse hörte, und da hatte er sich eilig aus ihr zurückziehen und in diesem Zustand, hilflos ans Bett gefesselt, zurücklassen müssen.
    Die lange dunkle Garage lag vollkommen still da. Leise schlich er an der Reihe von Autos, Geländewagen und Jeeps entlang. »Sind Sie da?«, flüsterte er.
    »Hier.«
    Hossam fuhr herum und sah Temple aus dem dunklen Schatten treten, eine Frau hinter sich. »Los, verschwinde, Mann«, zischte er, fischte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche und warf ihn Temple zu, der die Frau losließ, und ihn mit der Linken auffing. »Der grüne Mercedes dort.«
    »Danke. Jetzt umdrehen.«
    Seufzend drehte sich Eric Govert um. Er hoffte bloß, dass er nicht zu lange bewusstlos wäre, denn Cara war gewiss außer sich vor Wut. Er hörte weder, wie Temple vortrat, noch spürte er den Schlag, der ihn auf dem kalten Betonboden zusammenbrechen ließ.

23
    John bückte sich und hob die Waffe des Riesen auf. Er warf sie Niema zu. »Da, fang auf.«
    Sie schob auch diese Waffe in ihre Stola. Es wäre verdächtig gewesen, wenn sie sie nicht mitgenommen hätten. Er entriegelte den Wagen mit der kleinen Infrarotschaltung, die am Schlüsselbund hing, und sie stiegen ein. »Runter auf den Boden und bleib da«, befahl er und drückte ihren Kopf herunter, um sicher zu gehen, dass sie ihm folgte.
    Sie kauerte sich vor dem Beifahrersitz zusammen, und er ließ den Wagen an und drückte auf den Garagentüröffner. Langsam hob sich das Tor, und dabei ging automatisch das Licht an. Er blickte sie grinsend an, dann legte er den Gang ein. Der PS-starke Wagen machte einen Satz vorwärts,

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