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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die Reifen griffen sofort, ohne zu quietschen oder Gummi zu lassen.
    Der erste Schuss zerschmetterte die Windschutzscheibe über Niemas Kopf und übersäte das Wageninnere mit Glasscherben. Als dann ein zweiter Schuss direkt durch die Beifahrertür kam und mit einem seltsam dumpfen Zischen die Lehne ihres Rücksitzes, kaum zehn Zentimeter von Johns Arm entfernt, durchschlug, unterdrückte sie einen überraschten Aufschrei und bedeckte den Kopf mit den Armen.
    Er drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch, und der Wagen gewann rasch an Fahrt. Mit jedem höheren Gang wurde sie fester gegen den Sitz gepresst. »Unten bleiben«, befahl er und duckte sich, als auch schon seine Seitenscheibe explodierte.
    Das Gatter. Er raste auf das massive Stahlgatter zu. Sie hatte kaum Zeit, sich festzuhalten, als sie auch schon dagegen knallten. Man hörte das Kreischen von Metall und das Splittern von Glas und das heisere Knattern von Automatikwaffen. Sie wurde seitwärts geschleudert, ihr Kopf prallte gegen den Schaltknüppel. Ein Gatterflügel wurde halb aus den Angeln gerissen und senkte sich krachend auf die Motorhaube.
    »Bist du verletzt?«, brüllte John, während er den Rückwärtsgang einlegte. Das Gatter erzitterte und krachte dann zu Boden. Wieder schaltete er, und dann schoss der Wagen vorwärts, holperte über das Gatter.
    »Nein«, brüllte sie zurück, war sich jedoch nicht sicher, ob er sie bei dem ohrenzerfetzenden Geballer überhaupt gehört hatte. Er erwiderte das Feuer nicht, weil er sich voll aufs Fahren konzentrieren musste. Sie wühlte hektisch in ihrer Stola und fand als Erstes die große Knarre, die sie dem CIA-Agenten abgenommen hatten. Noch während sie sie entsicherte, richtete sie sich auf die Knie auf.
    »Unten bleiben, verflucht nochmal!«, brüllte John und streckte den Arm aus, als wollte er seinen Befehl gewaltsam Nachdruck verleihen.
    »Fahr zu!« Sie wich geschickt seinem Arm aus, umklammerte die schwere Pistole mit beiden Händen und begann aus dem Beifahrerfenster zu feuern. Sie schoss einfach ins Blaue hinein, doch nahm sie an, dass das zumindest dafür sorgte, dass die Kerle ein wenig vorsichtiger wurden und in Deckung gingen. Wenn sie nicht etwas unternahm, würden sie ihnen den Wagen unter dem Hintern in Stücke schießen.
    Die schwere Pistole bockte in ihrer Hand, das heisere Bellen der Schüsse dröhnte in ihren Ohren, und heiße Geschosshülsen sprangen heraus. Eine traf ihren nackten Oberarm und hinterließ eine leichte Brandwunde.
    Der Wagen lief jetzt nicht mehr so mühelos wie zuvor, er ruckte und bockte, und der Motor begann zu stottern. Eine Kugel musste etwas Kritisches getroffen haben, doch zumindest waren sie nun raus aus dem Anwesen. Noch flogen Schüsse hinter ihnen her, doch sie klangen wie Pistolenschüsse, was bedeutete, dass ihnen die nötige Reichweite fehlte. »Wir müssen die Karre schleunigst loswerden«, sagte John, wandte den Kopf und warf einen Blick zurück. Der Rückspiegel bestand nur noch aus einem zerfetzten Metallrahmen, und überall lagen Spiegelsplitter herum.
    »Wo?«
    »Sobald wir außer Sicht sind. Wenn wir Glück haben, finden sie den Wagen nicht vor morgen früh.«
    Niema spähte über die zerfetzten Überreste ihrer Sitzlehne. Das Anwesen war blendend hell erleuchtet; aus der Ferne sah es aus wie eine Miniaturstadt, eine, die zahlreiche Lichterpaare ausspie – Autoscheinwerfer. »Sie kommen«, sagte sie.
    Sie bogen um eine Kurve, und eine dichte Baumgruppe verbarg das Anwesen vor ihren Blicken. Er fuhr langsam von der Straße herunter, um keine verräterischen Reifenspuren zu hinterlassen. Behutsam lenkte er das Fahrzeug zwischen die Bäume. Sie holperten über Wurzeln und Steine und Büsche, die den vor kurzem noch makellosen Wagenlack zerkratzten.
    Ohne das Bremspedal zu benutzen, dessen rote Rücklichter sie hätten verraten können, sollten sie noch funktionieren, lenkte er den Mercedes zwischen den Bäumen hindurch. Als sie so weit von der Straße entfernt waren, dass vorbeifahrende Scheinwerfer sich nicht zufällig im Metall des Wagens spiegeln konnten, hielt er an und schaltete den Motor aus. Schweigend saßen sie da, die Stille nur unterbrochen vom leisen Pingen und Zischen des Motors, und lauschten den vorbeirasenden Verfolgern.
    Sie waren noch keine Meile vom Anwesen entfernt. »Und jetzt?«, fragte sie mit einer Stimme, die seltsam in ihren Ohren klang, die noch immer vom Lärm der Schüsse dröhnten. Im Wagen stank es nach Schießpulver und

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