John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung
wenn Ronsard sie so sah, doch genau das schien John zu wollen, er wollte in einem derart intimen Akt erwischt werden, dass niemand es für geheuchelt halten könnte.
Wie konnte es geheuchelt sein, wenn er es tatsächlich tat?
Wimmernd griff sie nach unten, ihre Finger vergruben sich in seinen Haaren. Sie wollte ihn wegstoßen, konnte aber nicht; ihre Hände wollten ihr einfach nicht gehorchen. Glühende Erregung durchraste ihren gesamten Körper, und sie bäumte sich unter seinen Händen auf. Wie lange musste sie es aushalten? Wie lange? Fünf Sekunden? Zehn?
Die Zeit dehnte sich wie ein Gummiband, dehnte sich bis zur Unkenntlichkeit. Sie schüttelte in wortlosem Protest den Kopf, hilflos im Griff von Angst und Erregung. Etwas Heißes, Wildes bildete einen Strudel in ihrem Innern, der sie tiefer und tiefer zu ziehen drohte. Sie konnte das nicht, konnte es nicht ertragen, nicht seinen Mund, seine Zunge dort unten. Ihr Körper spannte sich wie eine Sehne, jeder Muskel, bis zum Zerreißen.
Endlich brachte sie es über sich, kraftlos an seinen Schultern zu schieben. Er glitt ein wenig höher, seine Zunge umkreiste in einer raschen Liebkosung ihre Klitoris, wobei sie abermals fast vom Sofa schoss, doch er hatte sie rasch wieder im Griff und positionierte sich zwischen ihren Schenkeln.
»Schscht«, wisperte er beruhigend und presste sich an ihre Öffnung.
Nein. Er konnte es doch nicht einfach tun. Nicht hier, nicht so. Sie wollte nicht, dass ihr erstes Mal so war.
Alles geschah viel zu schnell; ihr Körper hatte noch keine Zeit gehabt, sich auf ihn vorzubereiten, obwohl er versucht hatte, sie mit seiner Zunge anzufeuchten. Wie konnte sie auch vorbereitet sein, wo sie nicht fassen konnte, was er tat, nicht jetzt, nicht so?
Er schob sich langsam in sie hinein, doch sie war nicht annähernd feucht genug für ihn, und ihre Scheide wehrte sich gegen sein Eindringen. »Schrei«, zischte er leise.
Schreien? Das würde ihnen Ronsard ganz gewiss auf den Hals – aber das wollte John ja gerade. Diese Erkenntnis durchzuckte ihr betäubtes Gehirn. Keiner, der Böses im Schilde führte, würde so einen Lärm veranstalten, würde eine derartige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, oder das tun, was sie taten.
Er kennt keine Grenzen, keine Skrupel, wenn er im Einsatz ist.
Er zog sich ein wenig zurück und rammte sich dann erneut in sie hinein, Stück für Stück, tiefer und tiefer. »Du sollst schreien«, befahl er abermals.
Sie konnte nicht. Sie hatte nicht genug Luft dafür, ihre Lungen waren wie gelähmt, ihr ganzer Körper bäumte sich unter der unerträglichen Intensität ihrer Erregung auf. Jeder Nerv schien wie elektrisiert, ihre Lenden verkrampften sich, fochten gegen das gnadenlose Wachsen ihrer Erregung. Auch gegen ihn focht sie, nicht mit ihren Fäusten, aber mit jedem Muskel in ihrem Innern versuchte sie ihn festzuhalten, zu umklammern, daran zu hindern, weiter in sie einzudringen und sie über die Grenzen des Erträglichen hinauszutreiben.
Aber sie war nicht stark genug. Er stieß langsam immer tiefer in sie hinein, sich über ihren Widerstand hinwegsetzend, stemmte die Hände beiderseits ihrer Rippen auf, lehnte sich über sie. Rasche, flache Atemstöße drangen aus seinem halb geöffneten Mund, seine Augen, zu Schlitzen verengt, brannten heller, das Blau intensiver als je zuvor. Mit einer raschen Bewegung riss er ihr einen Träger von der Schulter und entblößte eine Brust. Ihre Brustwarze war hart wie eine Perle, ihre Brust gerötet. »Schrei«, beharrte er, fester zustoßend. »Du sollst schreien!«
Sie warf verzweifelt den Kopf hin und her, verschluckte ein Schluchzen und schlug auf ihn ein, versuchte von ihm wegzukommen. Sie konnte nicht, wollte nicht, lieber Gott, jetzt bloß nicht kommen, nicht wenn Ronsard gerade die Tür öffnete. Das könnte sie nicht ertragen. John packte ihre Handgelenke und drückte sie aufs Sofa, pumpte immer tiefer in sie hinein.
Sie konnte nicht mehr, konnte es nicht mehr halten. Schon wurde sie von wilden Krämpfen geschüttelt, die Erregung drohte sie fast zu zerreißen. Mit zurückgeworfenem Kopf und geschlossenen Augen, den Atem angehalten, ließ sie sich in ihren Orgasmus fallen. Alles versank um sie herum, bis es nur noch diesen herrlichen, scharfen, alles verschlingenden Gefühlssturm gab. Dann schrie sie, tatsächlich, aber stumm, jenseits aller Verzweiflung, während sie darauf wartete, dass die Tür aufging.
Doch sie ging nicht auf. Im Gang draußen herrschte
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