Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
dass die Leute nach dem Knall hochgeblickt, den Rauch und die herabstürzenden Trümmer gesehen und der Fantasie die Zügel hatten schießen lassen. Es fällt nicht schwer, sich einzureden, man habe einen gewaltigen Feuerball gesehen.
    Gleich danach schwirrten Gerüchte herum, Flug 183 wäre von einer Rakete abgeschossen worden. Kongressabgeordneter Donald Brookes, der Vorsitzende des Komitees für Auslandsbeziehungen, war immerhin im Flugzeug gewesen. Sicher gab es irgendjemanden, der seinen Tod gewünscht hatte, obwohl die Begründungen dafür, die im Internet kursierten, gelinde gesagt weit hergeholt waren. Die Verfechter der Raketentheorie sahen den Beweis darin, dass Kongressabgeordneter Brookes, der ja in Illinois lebte und in den Urlaub fliegen wollte, aus irgendeinem Grund von Atlanta abgeflogen war anstatt von Chicago. Man hielt das für verdächtig. Selbst nachdem man erfuhr, dass der älteste Sohn der Brookes in Atlanta lebte und von seinen Eltern vor dem Abflug nach Europa für ein paar Tage besucht worden war, hielt sich die Theorie von dem Anschlag, in dem es nur um den Tod eines Mannes ging, weiterhin hartnäckig.
    Doch es gab keinerlei Beweise für einen Raketenabschuss. Die Rissspuren im Metall sowie die Brandspuren und die Rückstände an den Treibstoffteilen bewiesen eindeutig, dass Flug 183 auf Grund einer internen Explosion abgestürzt war, die das Flugzeug und einen Großteil der Treibstofftanks sowie den gesamten linken Flügel zerrissen hatte.
    Vorläufe Analysen ergaben Hinweise auf eine Art Plastiksprengstoff. Leider jedoch fand man keinerlei Spuren eines Zünders. Selbst bei einer derart katastrophalen Explosion blieben zumindest winzige chemische Spuren zurück; wenn es also einen Zündstoff gegeben hatte, dann hätte man auch Spuren von ihm gefunden.
    »Bei einem derart riesigen Schaden kann die Bombe nicht allzu klein gewesen sein; die Geräte in Atlanta hätten sie entdecken müssen.« Frank war zutiefst besorgt; das gesamte Fluggepäck war überprüft worden, entweder von Menschenhand oder durch Maschinen. Falls, wie John behauptete, der Zündstoff sich nicht mit der herkömmlichen Technik aufspüren ließ, dann hatten sie ein gewaltiges Problem am Hals.
    Das hieße, dass in Zukunft wieder jedes Gepäckstück, einschließlich des Handgepäcks, per Hand durchsucht werden müsste. Doch waren die Fluggesellschaften nicht die einzigen Betroffenen. Kaum auszudenken, was mit einem solchen Sprengstoff alles angerichtet werden könnte. Man könnte ihn für Briefbomben verwenden, öffentliche Gebäude damit in die Luft sprengen, Transport- und Kommunikationswege lahm legen. In Amerika kümmerte sich niemand groß um die Brücken, aber sobald ein paar davon zerstört würden, käme der Verkehr zum Erliegen.
    Der Sprengstoff hätte auch als etwas anderes getarnt und den Geräten in Atlanta deshalb entgangen sein können. Auch diese Systeme hatten ihre Ausfälle; was war schon narrensicher? Dennoch, man hätte auf jeden Fall Spuren des Zündstoffs finden müssen. Ein kleines Funkgerät zum Beispiel, eine Quecksilberschaltung oder einen simplen Timer – irgendwas, womit die Explosion ausgelöst worden war. Tatsächlich fand man die Zünder am häufigsten, da die Metalldetektoren der Suchgeräte auf sie reagierten.
    John rieb sich die Unterlippe und warf den Bericht auf Franks Schreibtisch. Was ihn am meisten interessiert hatte, war die Metallanalyse. Das, was man gefunden hatte, besaß gewisse Ähnlichkeit mit Plastiksprengstoff, aber es gab auch Anomalien. »Ich denke an R. D. X.« R. D. X. war Zyklonit oder composition C-1. Ungemischt war es viel zu explosiv, also wurde es gewöhnlich mit einem Plastizierer gemischt, was ihm einige derselben chemischen Elemente wie Plastiksprengstoff verlieh. R. D. X. ließ sich ganz beliebig formen, selbst wie Schnürsenkel.
    Frank blickte auf. »Aber wie? Du weißt doch, wie Gepäckstücke rumgeworfen werden; ein instabiler Sprengstoff wäre doch schon vor dem Abheben des Flugzeugs hochgegangen.«
    »Aber wenn er anfangs gar nicht instabil war? Wenn dieser Stoff nur langsam zerfällt und eine chemische Reaktion in Gang setzt, die schließlich zur Explosion führt? Wenn man die Zersetzungsgeschwindigkeit kennt, dann ließe sich die Explosion leicht timen.«
    »Du meinst etwas, das ursprünglich so stabil wie Plastiksprengstoff ist, aber zerfällt und sich schließlich selbst zündet? Verflucht noch mal.« Frank schloss die Augen.
    »Natürlich kann es sein,

Weitere Kostenlose Bücher