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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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armen Frank aus der Fassung. Er warf einen panischen Blick aufs Tablett, beinahe als hoffe er, die gewünschten Gegenstände könnten sich wie von Zauberhand materialisieren.
    »Äh … ich …«
    »Ach, lassen Sie«, unterbrach sie ihn und nippte manierlich an ihrer Tasse. »Ich kann ihn auch so trinken. Also, worum geht es?«
    John musste sich beherrschen, um nicht laut loszulachen. Er erinnerte sich noch sehr gut, dass sie ihren Kaffee immer schwarz trank. Niema wollte Frank nur ein wenig heimzahlen, dass er sie so unvermutet mit dem Geist der Vergangenheit konfrontiert hatte. Sie war stets in der Lage gewesen, sich im Männerteam zu behaupten, und diese Erkenntnis war für ihn noch genauso überraschend wie damals, weil sie so absolut wie eine Lady aussah.
    Frank schaute ihn Hilfe suchend an. John jedoch zuckte nur mit den Schultern. Das war Franks kleine Inszenierung, sollte er sehen, wie er zurechtkam. Er hatte keine Ahnung, wieso Niema hier war, außer es sollte ein, zugegeben recht plumper, Verkupplungsversuch sein. Wahrscheinlich dachte Frank, dass bei ihm schon der sexuelle Notstand ausgebrochen war, und da er zugegeben hatte, sich zu Niema hingezogen zu fühlen – na ja, warum nicht? Bloß, dass Frank nicht im Iran gewesen war. Er hatte nicht Niemas Gesicht gesehen, als er ihren Mann aufforderte, sich zu opfern, denn sonst hätte er gewusst, warum nicht.
    »Äh … wir interessieren uns sehr für Ihre neueren Arbeiten. Eine unortbare Abhöreinrichtung wäre von unschätzbarem Wert für uns. Wie es der Zufall will, könnten wir sie gerade im Moment dringend brauchen. Sie wissen mehr über das Ding als irgendjemand sonst, da Sie es ja selbst entwickelt haben. Außerdem verfügen Sie über einige Erfahrung im Außendienst …«
    »Nein«, unterbrach sie ihn forsch, »ich arbeite nicht im Außendienst.« Sie war erneut blass geworden, hatte die Zähne fest zusammengebissen. Sie erhob sich abrupt. »Wenn das der einzige Grund für dieses Gespräch ist, dann tut es mir Leid, dass Sie Ihre und meine Zeit verschwendet haben. Ein Telefonanruf hätte zur Klärung der Angelegenheit genügt, und Sie hätten mich nicht extra hierher schaffen lassen müssen.« Sie hielt inne und fügte dann in ironischem Ton hinzu: »Wo immer ›hier‹ auch sein mag.«
    »Sie kennen noch nicht alle Einzelheiten«, erklärte Frank und warf John einen raschen Blick zu. »Außerdem sind Sie, wie ich hinzufügen möchte, immerhin Angestellte der CIA, keine freie Mitarbeiterin.«
    »Willst du sie etwa feuern, wenn sie nein sagt?«, erkundigte sich John interessiert, nur um Frank noch ein wenig mehr ins Schwitzen zu bringen.
    »Nein, natürlich nicht …«
    »Dann wäre das Gespräch ja hiermit beendet«, erklärte Niema bestimmt. »Bitte lassen Sie mich nach Hause bringen.«
    Frank gab seufzend klein bei. »Selbstverständlich. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, Mrs. Burdock.« Dafür, dass er es nicht gewöhnt war, sich zu entschuldigen, machte er seine Sache nicht schlecht.
    John ließ ihn erst nach dem Hörer greifen, bevor er seine lässige Sitzposition aufgab und einwarf: »Spar dir die Mühe. Ich bringe sie nach Hause.«

6
    Niema stieg ins Auto und schnallte sich an. »Sollte man mir nicht die Augen verbinden oder so?«, erkundigte sie sich halb ironisch, halb ernst. Das Garagentor ging auf, er fuhr den Wagen hinaus und bog dann nach links auf die Straße ein.
    Tucker – nein, sie musste sich an den Namen Medina gewöhnen – lächelte. »Nur, wenn du willst. Sag bloß nicht, man hat dir auf dem Weg hierher die Augen verbunden.«
    »Nein, ich hab sie freiwillig zugemacht.« Es war ihr ernst. Sie hatte gar nicht wissen wollen, wo der Vizepräsident der CIA wohnte. Die Lust auf Abenteuer war ihr vor fünf Jahren gründlich vergangen, und zu wissen, wo Frank Vinay lebte, fiel unter die Rubrik »Potenziell gefährliches Wissen«.
    Medinas Lächeln verbreiterte sich zu einem Grinsen. Er war wirklich ein sehr gut aussehender Mann, dachte sie und beobachtete sein Gesicht im schwachen grünen Schein des Armaturenbretts. Bisher hatte sie an ihn nur im Zusammenhang mit dem gedacht, was damals geschehen war, nicht wie er aussah, und allmählich war die Erinnerung an sein Gesicht verblasst. Trotzdem hatte sie ihn sofort wiedererkannt, selbst ohne struppigen Bart.
    Das Wiedersehen mit ihm versetzte ihr einen größeren Schock, als sie es sich je hätte vorstellen können. Allerdings hatte sie sich ja auch nie vorgestellt, ihn

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