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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zu treten, wenn ich einen Anreiz hätte, den Außendienst zu quittieren, stimmt’s?« Er machte einen Zug mit einem Springer. »Schach.«
    »Mist, verfluchter.« Frank starrte finster aufs Schachbrett, dann hinüber zu John. »Irgendwann musst du schließlich aufhören, und ich kann mir keinen Posten denken, an dem deine Expertise besser aufgehoben wäre als meiner.«
    »›Irgendwann‹ ist nicht jetzt. Bis ich auffliege, kann ich ruhig noch weitermachen.«
    »Mit Niema Burdock als Begleiterin kann das schneller passieren, als du denkst. Zum einen weiß sie, wer du bist. Zum andern«, und jetzt warf ihm Frank einen gerissenen Blick zu, »könntest du sie nötigenfalls wirklich zurücklassen?«
    Johns Blick wurde kalt und ausdruckslos. »Ich kann tun, was immer ich tun muss.« Wie konnte Frank nach der Sache mit Venetia so etwas überhaupt fragen? »Außerdem ist Niema wohl wirklich die beste Kandidatin für den Job. Ich würde sie nicht nehmen, wenn’s nicht so wäre. Ich brauche da drinnen noch jemanden, und für sie ist es wahrscheinlich am leichtesten, eine Einladung von Ronsard zu kriegen.«
    »Und wenn er nun nicht anbeißt? Wenn er sie nicht einlädt?«
    »Dann muss ich eben sehen, wie ich reinkomme, aber das Risiko ist dann größer. Mit ihr zusammen habe ich gute Chancen, unentdeckt rein- und wieder rauszukommen.«
    »Also gut. Ich werde dafür sorgen, dass sie auf unbestimmte Zeit freigestellt wird.« Frank schob einen Läufer vor.
    »Genau das habe ich mir gedacht«, erklärte John und versetzte einen Bauern. »Schachmatt.«
    »Mist, verfluchter«, brummte Frank.
     
    »Ich muss verrückt sein«, knurrte Niema, als sie sich noch vor Morgengrauen aus dem Bett wälzte. Gähnend zog sie sich an: Jogginghose, T-Shirt und Joggingschuhe. »Komplett irre.«
    Wie hatte sie sich nur dazu breitschlagen lassen, Medina bei diesem Einsatz zu helfen, wo sie sich doch geschworen hatte, sich nie wieder in ein solches Leben verwickeln zu lassen? Hatte sie aus Dallas’ Tod denn gar nichts gelernt?
    Aber Medina hatte Recht, was den Terrorismus betraf, hatte Recht mit den Anwendungsmöglichkeiten eines solchen Sprengstoffs, hatte Recht, was all die Unschuldigen betraf, die dabei sterben würden. Er hatte Recht, verdammt nochmal. Wenn sie also etwas tun konnte, dann wollte sie nicht kneifen.
    Sie ging ins Bad, wusch sich das Gesicht, putzte sich die Zähne und kämmte sich die Haare. Ihr Gesicht im Spiegel sah noch ein wenig verquollen aus, aber sie hatte Farbe in den Wangen und ein Leuchten in den Augen, wofür sie sich hasste. Sie freute sich auch noch auf die Sache, mein Gott. Dallas hatte sterben müssen, und sie hatte nichts dazugelernt.
    »Niema! Komm allmählich in die Gänge.«
    Sie erstarrte. Fassungslos öffnete sie die Badezimmertür und spähte in ihr Schlafzimmer. Nichts. Da ging sie zur Tür, die in den Flur führte. Licht und frischer Kaffeeduft drangen aus der Gegend der Küche zu ihr.
    »Was hast du in meinem Haus zu suchen, verflucht nochmal?«, fauchte sie und stapfte in Richtung Küche. »Und wie zur Hölle bist du reingekommen?«
    Medina saß seelenruhig an der Arbeitsinsel, eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand. Er sah aus, als wäre es schon neun und nicht erst halb fünf Uhr morgens. Sein Blick war wachsam, sein durchtrainierter Körper in der schwarzen Jogginghose und dem schwarzen T-Shirt vollkommen entspannt. »Ich hab dir doch gesagt, du brauchst ein neues Schloss an der Hintertür.«
    »Und was ist mit der Alarmanlage? Ich weiß genau, dass ich sie eingeschaltet habe.«
    »Hab sie mit einem Taschenmesser und zehn Zentimeter Draht überbrückt. Komm, nimm dir einen Kaffee.«
    »Nein, danke.« In ihrer Wut überlegte sie, ob sie ihm den heißen Kaffee nicht über den Schoß kippen sollte. Sie hatte sich bis jetzt immer sicher gefühlt in ihrem Heim, aber dank ihm war es damit nun vorbei. »Weißt du eigentlich, wie viel ich für diese blöde Alarmanlage berappt habe?«
    »Zu viel. Schaff dir lieber einen Hund an.« Er erhob sich vom Hocker. »Wenn du keinen Kaffee willst, dann können wir ja loslaufen.«
    Dreißig Minuten später hielt sie immer noch mühelos mit ihm mit. Es ist nicht einfach, sich beim Laufen zu unterhalten, aber sie versuchten es erst gar nicht. Zuerst joggten sie die Straße entlang zum Park, der etwa eine halbe Meile von ihrem Haus entfernt lag, dann über den stillen, nur gelegentlich von einer Straßenlaterne beleuchteten Pfad. In ihrer momentanen Stimmung wünschte sie

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