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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anderen Orten Beamte als Geiseln genommen. 1985 hat das FBI drei Sikhs mit einer Liste von Orten und Plätzen, an denen Anschläge verübt werden sollten, geschnappt. Dann die Bombe im World Trade Center. Lockerbie, Schottland. Teufel nochmal, ich könnte dir Beispiele aufzählen, da würden wir morgen noch hier sitzen.«
    Sie ließ den Kopf hängen, doch er besaß nun ihre volle Aufmerksamkeit.
    »Die meisten Bomben finden wir auf Grund der Zünder, nicht des Sprengstoffs selbst. Wenn diese Schweinehunde jetzt einen Sprengstoff erfunden haben, der anfangs stabil ist, dann langsam zerfällt und sich schließlich selbst zündet, dann haben wir ein Riesenproblem am Hals. Eine einzige gesprengte Brücke und der Schiffsverkehr im Osten kommt zum Erliegen. Ein einziger zerstörter Staudamm könnte das ganze Stromnetz bedrohen. Flugzeuge sind besonders verwundbar. Deshalb muss ich unbedingt rauskriegen, wo das Zeug hergestellt wird, und Ronsard ist nun mal meine beste Quelle. Sicher könnte ich’s auch anders schaffen, aber das braucht Zeit, und wie viele Menschen müssten inzwischen sterben?«
    Sie schwieg hartnäckig. Ungerührt, so als hätte sie sich schon bereit erklärt mitzumachen, verkündete er: »Ich werde unter einem anderen Deckmantel auftreten, eine Identität, die ich mir schon seit einer ganzen Weile aufbaue. Ich würde dich ja als Assistentin oder Freundin einschleusen, aber Ronsards Einladungen schließen nie Begleitpersonen mit ein. Du musst selbst sehen, wie du reinkommst.«
    »Nein, ich werde nicht mitmachen.«
    »Sobald wir drin sind, kriege ich Ronsard dazu, uns vorzustellen. Ich werde tun, als wäre ich ganz hingerissen von dir. Das gibt uns einen Vorwand, zusammen zu sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich werd’s nicht tun.«
    »Du musst. Du weißt schon zu viel.«
    »Und jetzt musst du mich umbringen, stimmt’s?«
    Er schob die Hände in die Hosentaschen, und seine blauen Augen funkelten amüsiert. »Na, na, ich bin doch nicht James Bond.«
    »So klingt das Ganze aber. Du brauchst jemanden, der sich auf diesen Mantel-und-Degen-Zirkus versteht, nicht mich.«
    »Du hast noch genug Zeit, deine Schießkünste wieder ein wenig aufzupolieren. Mehr brauchst du nicht, und wenn alles gut läuft, nicht mal das. Wir gehen rein, du pflanzt die Wanze, ich sehe mir seine Dateien an und kopiere sie, und wir gehen wieder raus. Das ist alles.«
    »Bei dir klingt das wie Zähneputzen. Wenn’s wirklich so einfach wäre, hättest du es doch schon längst erledigt. Die Villa von diesem Typen – wie hieß er noch gleich? Ronsard? Also diese Villa besitzt sicher eine ausgezeichnete Alarmanlage.«
    »Dazu eine kleine Privatarmee«, gestand John.
    »Aha. Dieser Einsatz wäre schon ein bisschen schwieriger, als du es darstellst.«
    »Nicht, wenn alles gut geht.«
    »Und wenn’s schief geht?«
    Er zuckte mit der Schulter und lächelte. »Dann gibt’s ’nen Riesenknall.«
    Sie war unschlüssig, er sah es. Und er sah den beinahe sehnsüchtigen Ausdruck in ihren Augen. Dann schüttelte sie den Kopf. »Such dir jemand anders.«
    »Es gibt niemand anders mit deiner Qualifikation. Die Tatsache, dass du seit fünf Jahren nicht aktiv warst, ist ebenfalls ein Plus, denn so kennt dich keiner. Die Gemeinde der Geheimdienstler ist recht überschaubar. Ich kann dir eine Identität zusammenstricken, die jeder Untersuchung Ronsards standhält.«
    »Und was ist mit dir? Du warst ja nicht gerade inaktiv.«
    »Nein, aber ich gebe mir große Mühe, unerkannt zu bleiben. Vertrau mir. Ich bin so gut, dass ich manchmal selbst nicht mehr weiß, wer ich bin.«
    Sie lachte kurz auf, kopfschüttelnd, und da wusste John, dass er sie im Sack hatte.
    »Also gut«, seufzte sie. »Ich weiß, ich werd’s bereuen, aber … na gut.«
     
    »John«, sagte Frank Vinay vorsichtig, »du weißt hoffentlich, was du tust.«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber ich tu’s trotzdem.«
    John saß entspannt in einem von Franks großen Ledersesseln in der Bibliothek. Nun legte er die Fingerspitzen zusammen, stützte sein Kinn darauf und studierte das Schachbrett. Sie hatten das Spiel, das neulich durch die Ankunft des Berichts über Flug 183 unterbrochen worden war, wieder aufgenommen. »Du hast sie schließlich in die Sache reingezogen«, verwies er Frank.
    Dieser wurde rot. »Hätte mich nicht einmischen sollen, verflixt nochmal«, grummelte er.
    »Genau. Außerdem weiß ich, worauf du dabei spekulierst: Du denkst, ich wäre eher bereit, in deine Fußstapfen

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